Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Polizei sorgt für Frieden im Paradies

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: URS HAENNI

Ein erstes Mal hatte die Task Force «Eden» der Freiburger Kantonspolizei im Sommer letzten Jahres aktiv werden müssen, als Delikte wie Diebstähle, Einbrüche in Wohnungen und Autos und Verstösse gegen das Betäubungsmittelgesetz sprunghaft zunahmen.

Die Situation beruhigte sich, doch stellte die Polizei eine weitere Zunahme auf Rekordwerte seit Dezember 2011 fest. Sie hat deshalb im März und April 2012 «Eden II» auf die Beine gestellt. Mit Erfolg: Die Delikte sind spürbar zurückgegangen (siehe Kasten).

Delikte geschahen besonders häufig rund um Parkanlagen inklusive Einkaufszentren im Stadtzentrum Freiburgs. Die Täter waren zumeist Asylbewerber aus der nordafrikanischen Maghreb-Zone, welche im Zuge des «arabischen Frühlings» nach Europa gekommen waren. «In diesen Parks halten sich viele Mütter mit Kindern und Studierende auf. Wir wollten die paradiesischen Zustände wieder herstellen. Deshalb der Name Eden», so Jacques Meuwly, Chef Region Zentrum der Gendarmerie, gestern an einer Pressekonferenz.

Ein Netz an Kontakten

Dass sich die Situation tatsächlich gebessert hat, bestätigen die Echos der Gewerbetreibenden, berichtete Kommissar Jean-Pascal Tercier. «Einige Ladenbesitzer sagten gar, das Problem sei bei ihnen gänzlich verschwunden.»

Gemäss Florian Walser, Chef der Freiburger Kriminalpolizei, beruht der Erfolg auf mehreren Faktoren. Die Task Force setzte sich aus Beamten der Kriminalpolizei und der Gendarmerie zusammen. Unter ihnen fand ein reger Austausch statt. Dank Informationen konnte sie zielgerichtet vorgehen. Die bürgernahe Polizei zeigte in den Problemzonen mehr Präsenz, dazu suchte sie Kontakt mit den Gewerbetreibenden und anderen potenziellen Opfern. Auch von den «Partnern» erhielt die Task Force wertvolle Informationen. Zu diesen zählt Walser die Ladenbesitzer, deren Sicherheitsdienste und die Verantwortlichen von Asylunterkünften. Diese haben alles Interesse an mehr Sicherheit. Einige von ihnen wurden verbal oder physisch angegriffen.

Mit «Eden II» hatte die Polizei auch vermehrt ein Auge auf den Süden und den Norden des Kantons. Gemäss Jean- Pascal Tercier zeigte die Polizei mehr Präsenz in Tafers, Düdingen und Flamatt. Aber das Problem tauchte dort nicht auf. Drei delinquente Asylbewerber der Unterkunft Wünnewil machten in Freiburg, Bern und Lausanne Probleme.

Gemäss Florian Walser hat die Kantonspolizei auf eine Phase zurückgeschaltet, während der erhöhte Wachsamkeit gilt. Bei Anlässen mit grösserem Publikumsaufmarsch im Sommer will die Polizei verstärkt Präsenz zeigen.

Walser ist sich bewusst, dass das Problem mit Straftätern nordafrikanischer Herkunft nicht gelöst ist, sondern möglicherweise in andere Kantone verdrängt wurde. Sorgen bereiten ihm die mangelnden Gefängnisplätze. «Jetzt ist es so: Wenn wir jemanden verhaften, jemand anderes entlassen werden muss», erklärt der Kripo-Chef. «Ich will nicht, dass sich Polizisten die Frage stellen, ob es sich lohnt, einen Täter zu verhaften.»

Viele der im Rahmen von «Eden» erfassten Straftaten ereigneten sich in und um öffentliche Parkanlagen Freiburgs.Bild Charles Ellena

Zahlen und Fakten

66 Straftäter durch Task Force gestellt

Während 100 bis 130 Einbruchdiebstähle im Kanton Freiburg pro Monat üblich sind, ist deren Zahl im Dezember 2011 auf 214 geschnellt und in den drei Monaten danach ähnlich hoch geblieben. Auch die Anzahl Einbrüche in Autos erreichte im Januar 2012 einen Höchst-stand. Im Rahmen von «Eden II» hat die Freiburger Polizei 66 Personen verhaftet, darunter 24 aus Tunesien, 17 aus Algerien und zehn aus anderen nordafrikanischen Ländern. In der Mehrheit handelte es sich um Asylbewerber aus den Zentren Bourg, Poya, in Broc, Estavayer und Wünnewil. Kripo-Chef Florian Walser warnte aber vor Verallgemeinerungen: «Nicht alle Asylantragsteller aus Nordafrika sind Delinquenten.» Am meisten Täter wurden wegen Einbrüchen in Gebäude oder Fahrzeuge verhaftet. Weniger häufig waren Drogendelikte und das Nicht-Respektieren von Rayonverboten. Im April gingen die Einbrüche auf 137 und die Autoeinbrüche auf einen Tiefststand von 18 zurück. Zum Aufatmen ist es aber zu früh: Gestern verhaftete die Polizei zwei Männer aus Marokko und aus Algerien bei einem Einbruch ins Franziskanerkloster. uh

Meistgelesen

Mehr zum Thema