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Polizei wurde wichtiger Akteur im Kampf gegen die Pandemie

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Die polizeiliche Präsenz an touristischen Hotspots hat wegen der Corona-Pandemie an Bedeutung gewonnen.
Charly Rappo/a

Die epidemiologische Lage hat die Arbeit der Freiburger Kantonspolizei stark beeinflusst. Dadurch bedingt gingen im Jahr 2020 Einbruchsdelikte zurück, aber Fälle von häuslicher Gewalt und Internetkriminalität nahmen zu.

Neben den üblichen polizeilichen Aufgaben sind im letzten Jahr auch gesundheitspolizeiliche Aufgaben hinzugekommen, welche Ressourcen für die Bewältigung der Pandemie notwendig machten. Das schreibt die Kantonspolizei Freiburg in einer Mitteilung zu ihrem Tätigkeitsbericht 2020. Insbesondere die Kontrolle der Schutzmassnahmen und der Richtlinien des Bundesamts für Gesundheit verlangten eine erhöhte Präsenz der Polizeibeamtinnen und -beamten im Terrain. Zudem unterstützte die Polizei die verschiedenen Gesundheitsdienste und das kantonale Führungsorgan, hält sie fest.

So hat die Freiburger Polizei in der ersten Welle von März bis Mai 6500 Corona-Kontrollen durchgeführt, und 741 Mal war ein Einsatz wegen Menschenansammlungen notwendig. Dabei stellte sie 888 Ordnungsbussen und 82 Anzeigerapporte aus. Insgesamt wurden 66 Geschäfte und 114 öffentliche Lokale besucht. Dazu beantwortete die Polizei bis Juni auf der eigens eingerichteten Hotline 4000 Anrufe. Während der zweiten Welle von Oktober bis Dezember sprachen die Polizeibeamten 1767 Erinnerungen an das Covid-Gesetz aus und überwiesen 125 Anzeigen an die zuständige Behörde.

Präsenz in Touristenzentren

Die Sicherung des öffentlichen Raums gehört zu den permanenten Aufgaben der Kantonspolizei, doch auch diese war 2020 durch die Pandemie geprägt. So traf die Polizei zahlreiche Vorkehrungen, um die von den Oberämtern beschlossenen Massnahmen in Koordination mit den Gemeindebehörden und Veranstaltern umzusetzen. Im Juli und August kam es zu 946 sichtbaren und präventiven Präsenzen an touristischen Hotspots des Kantons. 

Wie die Polizei in ihrer Mitteilung schreibt, sei sie im öffentlichen Raum sehr präsent gewesen, habe aber mit gesundem Menschenverstand und Verhältnismässigkeit agiert. 

Mehr häusliche Gewalt

Während dieser Pandemie sei die kriminelle Situation im Kanton stabil geblieben, teilt die Kantonspolizei mit. Allerdings gab es bei den verschiedenen Delikten im Vergleich zu anderen Jahren gewisse Verschiebungen. So sei beispielsweise die häusliche Gewalt um fünf Prozent angestiegen: 576 Interventionen waren nötig. In 15 Prozent der Fälle habe die Polizei eine Wegweisung des Täters vom Wohnort verhängt. Dies ist bis maximal 20 Tage möglich. Insgesamt kamen so 789 Tage zusammen.

Der Schutz und die Betreuung von Gewaltopfern sei eine Priorität der Polizeiarbeit, heisst es weiter. Dies nicht zuletzt auch durch das Inkrafttreten am 1. Juli 2020 eines Ausführungsgesetzes zum Bundesgesetz über die Verbesserung des Schutzes gewaltbetroffener Personen. Die Zahl der gemeldeten Fälle zeige aber nur die Spitze des Eisbergs, zeigt sich die Polizei überzeugt. Sie ermutigt jedes Opfer oder Zeugen solcher Gewalt, sich bei der Polizei zu melden.

Parallel dazu hat die Abteilung Bedrohungsmanagement und Gewaltprävention ihre Arbeit am 1. Juli aufgenommen. Es geht darum, durch den Austausch von Informationen Gewaltakte von bestimmten Personen möglichst vorherzusehen und zu verhindern. Seither wurden 118 Dossiers eröffnet, davon erforderten 17 die Einrichtung von Massnahmen und die Vernetzung mit Partnern.

2,5 Millionen Franken Schaden online

Gemäss der Polizeistatistik hat die digitale Kriminalität bedingt durch die starke Zunahme des Onlinehandels mit über 570 aufgenommenen Strafanzeigen um 13 Prozent deutlich zugenommen. Der gesamte Schaden belief sich auf 2,5 Millionen Franken. Zu diesen Straftaten gehören Kleinanzeigenbetrug, Geldwäscherei, Romance Scam und Anlagebetrug.

Festgestellt wurde 2020 auch eine Zunahme von unzivilisiertem Verhalten und Störungen der öffentlichen Ruhe insbesondere in Stadtzentren. Taschen- und Ladendiebstahl sowie Diebstahl in Fahrzeugen häuften sich. Allerdings habe eine verstärkte Präsenz dazu beigetragen, dies wieder einzudämmen. 

Im vergangenen Jahr wurde auch ein Rückgang um 19 Prozent jener Straftaten festgestellt, die von Minderjährigen begangen wurden. Dabei habe die Polizei aber auch viel Präventionsarbeit geleistet, so zum Beispiel mehrfach, als rivalisierende Banden über soziale Netzwerke oder Private-Messaging Treffen arrangierten. 

Leicht zurückgegangen sind 2020 die Vermögensdelikte, insbesondere mit 15 Prozent weniger Einbrüchen. Mit 11‘718 Fällen blieben die Verstösse gegen das Strafgesetzbuch stabil. Die Aufklärungsrate sei letztes Jahr im Kanton Freiburg auf einen Wert von 45,6 Prozent stark angestiegen.

Verkehrsstatistik

Zahl der Strassenopfer nahm zu

Im Jahr 2019 hatte es mit vier Verkehrstoten auf den Freiburger Strassen einen historischen Tiefstwert gegeben. 2020 nahm diese Zahl aber wieder zu: Insgesamt verloren elf Personen auf Freiburger Strassen ihr Leben. Auch wurden 124 Personen bei Verkehrsunfällen schwer verletzt, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 20 Prozent entspricht. Gemäss der Kantonspolizei ist jedoch letztes Jahr die Gesamtzahl an Verkehrsunfällen um 8 Prozent leicht gesunken. 

Als Hauptursache für die schweren Unfälle macht die Kantonspolizei das Fahrverhalten und/oder die physische Verfassung der Lenker aus. 34 Via-Secura-Delikte wie etwa Raserei wurden gezählt, was einer Zunahme um 13 Prozent entspricht. Aufgrund der Pandemie und der günstigen Wetterbedingungen registrierte die Polizei mehr Unfälle mit Zweirädern: Velounfälle nahmen um neun Prozent zu, solche mit E-Bikes um 34 Prozent und Motorrad-Unfälle um 21 Prozent. In mehr als der Hälfte der Fälle sei der Zweiradlenker für den Unfall verantwortlich gewesen, heisst es in der Mitteilung der Polizei. 

Die Kantonspolizei ging vermehrt gegen Aktionen vor, die zu Unsicherheit im Strassenverkehr führen. Dazu gehöre übermässiger Lärm, gefährliches Verhalten oder Änderungen am Fahrzeug. So wurden nach der Kontrolle von 120 Fahrzeugen 60 Fälle angezeigt. uh

Nationale Kriminalstatistik

Weniger Einbrüche, mehr schwere Straftaten

Zum achten Mal in Folge sanken die Straftaten in der Schweiz im Vergleich zum Vorjahr, und zwar um 2,4 Prozent auf 421‘678.  Gar um 21 Prozent weniger Straftaten als im Schnitt der letzten drei Jahre wurden während der ersten Corona-Welle von Mitte März bis Mitte Juni registriert, wie das Bundesamt für Statistik in seiner Kriminalitätsstatistik mitteilte. Unter anderem wegen der Homeoffice-Pflicht gingen die Einbruchdiebstähle im privaten Bereich während dieser Zeit sogar um 62 Prozent zurück.

Jedoch wurden im letzten Jahr mehr Gewaltdelikte verübt (plus drei Prozent). Einen deutlichen Anstieg von fast neun Prozent gab es bei den schweren Gewaltstraftaten. Dieser sei besonders auf die Zunahme der versuchten Tötungsdelikte (plus 22,2 Prozent), der Vergewaltigungen (plus fünf Prozent) und der schweren Körperverletzungen (plus fünf Prozent) zurückzuführen, hiess es. Die Konferenz vermeldete auch «einen neuen Höchstwert» bei Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte und eine Zunahme von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der «vollendeten Tötungsdelikte» hingegen blieb praktisch gleich – bei 46. 28 davon wurden im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt verübt.

Bei den Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz betrug der Rückgang 9,4 Prozent und bei Widerhandlungen gegen das Ausländergesetz 11,5 Prozent. uh/sda

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