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«Polizist bleibt man Tag und Nacht»

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Pierre Schuwey, Chef der Gendarmerie, zum Rekord-Raser

Autor: Mit PIERRE SCHUWEY sprach IRMGARD LEHMANN

Ein Mitglied der Polizei ist mit 229 Stundenkilometern durch die Gegend gerast – wie haben Sie die Nachricht aufgenommen?

Als ich das gestern hörte, konnte ich es kaum glauben. Ein Polizist, der selber tagtäglich Verkehrssünder festmacht, lässt sich auf diese Art und Weise gehen. Ich war sehr enttäuscht.Das ist eine schwere Verkehrsübertretung mit entsprechenden Konsequenzen.

Mit welchen?

Aufgrund der Schwere des Vergehens hat ihn die Justizdirektion bis zum Abschluss des Administrativverfahrens vom Dienst suspendiert. Das Vergehen zieht ebenfalls ein strafrechtliches Verfahren nach sich. Da der Polizist Staatsangestellter ist, kommt ein internes Administrativverfahren hinzu.

Womit muss der 29-Jährige rechnen?

Dazu kann ich momentan nichts sagen. Ob er in den Dienst zurückkehren kann, ist mehr als ungewiss.Es kann auch sein, dass eine Verwarnung ausgesprochen wird oder ein Verweis, der eine Entlassung zur Folge hat.

Bei Geschwindigkeitsübertretungen gibt es seit Kurzem saftige Bussen. Wie hoch wird diese sein?

Ich kann mir denken weit über 1000 Franken. Das ist für alle so – ob Polizist oder nicht.Die Leute sind sich viel zu wenig bewusst, wie sehr eine Geschwindigkeitsübertretung zu Buche schlagen kann. Seit das neue Gesetz in Kraft ist, sind die Bussen kräftig.

Probleme im Kreis der Polizisten – gab es die auch schon?

Nein, so massiv nie. Der 29-Jährige hat vor drei Jahren die Polizistenschule abgeschlossen und war im Bereich «Intervention» tätig. Er hatte bei jeder Art von Delikten auszurücken – dies im Rahmen der Notrufe 117.

Der Polizist war privat unterwegs, zusammen mit einem Kollegen. Gelten da nicht andere Regeln?

Polizist ist man Tag und Nacht, 24 Stunden lang. Dass der junge Mann mit so einem schlechten Beispiel voranging, zeigt, dass er nicht begriffen hat, was von ihm erwartet wird. Bei einer solch massiven Überschreitung gibt es null Toleranz.

Haben die beiden ein Rennen veranstaltet?

Das glaube ich nicht. Die wollten einfach ihre Maschinen ausprobieren. Klar lädt die gerade Strecke Bry-Posieux dazu ein. Dort sind jedoch nur 80 Stundenkilometer erlaubt.

Geschwindigkeitsüberschreitungen machen immer wieder Schlagzeilen. Ist und bleibt dies das grösste «Delikt»?

Leider ja. Immer wieder stellen wir immense Überschreitungen fest. Raser, die sich nicht bewusst sind, welch grosse Gefahr sie für sich und andere sind.Bezüglich Vergehen stehen Geschwindigkeitsüberschreitungen an erster Stelle, gefolgt von Alkohol am Steuer. Eingebürgert hat sich auch das Telefonieren mit dem Handy. Hiefür wird der Automobilist gebüsst. Aber auch das wissen die wenigsten.

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