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«Polizisten sind auch nur Menschen»

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In den Sprechzimmern des Postens der Kantonspolizei im Stadtfreiburger Perolles-Quartier sitzen laut Jacques Meuwly, Chef der Region Zentrum, in der Regel unbescholtene Bürger. Diesen sei etwas zugestossen und sie wollen darüber Meldung erstatten. Das Gespräch sei meistens für beide Seiten unangenehm und finde nicht selten in einem spannungsgeladenen Rahmen statt. Da kamen Meuwly und Beat Grossrieder, Vizechef der regionalen bürgernahen Polizei, auf die Idee, die Räume mit bunten Bildern an den Wänden etwas entspannter wirken zu lassen. «Es geht darum, Menschlichkeit in diese Räume zu bringen», so Meuwly.

«Für uns war von Anfang an klar, das Projekt zusammen mit Partnern auf die Beine zu stellen», sagt Grossrieder. Er fragte die Freiburger Künstler Hubert Audriaz, Marc Roulin und Jean-Pierre Corpataux («Le boucher Corpatoo») an, ob sie mitmachen wollten. Diese nahmen den Ball auf, und Audriaz band noch eine zweite Klasse der Deutschsprachigen Orientierungsschule Freiburg (DOSF) ins Projekt ein. So entstanden in den fünf Sprechzimmern des Postens verschiedene Sujets. Sie wurden gestern den Medien vorgestellt.

In Projektwoche integriert

Die Kathedrale, der Röstigraben, der Murtenlauf und der Galterndrache: Die Sujets behandeln verschiedene Freiburger Wahrzeichen. Audriaz sagte: «Ich fragte die Schüler, was ihnen an Freiburg wichtig sei.» Die Lehrkräfte Daniel Stulz und Barbara Mangold integrierten das Vorhaben in eine Projektwoche. «Das hat gut gepasst», sagt Stulz. Das Vorhaben hatte den Nebeneffekt, dass den Jugendlichen die Arbeit der Polizei nähergebracht wurde. Die Schüler erhielten unter anderem eine Führung durch den Polizeiposten und nicht selten schauten ihnen die Angestellten über die Schultern.

Sie habe viel Spass gehabt und einiges gelernt, sagt Jasmine Holmann aus Marly, eine der malenden Schülerinnen. Besonders habe ihr der intensive Austausch mit Hubert Audriaz gefallen. Ihre Kollegin Chantal Huchthausen aus Neyruz fügt an: «Wir wussten, dass wir etwas Besonderes machen dürfen. Das hat uns angespornt.» Sie hätten Einblick erhalten in den Betrieb eines Polizeipostens und viele positive Reaktionen bekommen. Das habe ihr Bild der Polizei geändert, räumt sie ein: «Ich weiss nun: Sie müssen manchmal etwas streng sein. Aber wenn sie heimkommen, sind sie auch nur Menschen.»

 Eine neue Erfahrung

Für den nach einem Sportunfall angeschlagenen Künstler Audriaz war die Arbeit mit den Jugendlichen «eine geniale Erfahrung», wie er auf Anfrage sagte. «Allein ist man nichts, zusammen kann man was machen», so Audriaz’ Bilanz der Zusammenarbeit mit den Schülern. Wenn er mit Jugendlichen arbeite, habe er Spass und könne diese Freude auch vermitteln: «Ich will ihnen die Türen ins Licht öffnen.»

Audriaz’ Künstlerkollege Corpatoo unterstrich den kreativen Aspekt des Unternehmens: «Wenn jemand hierher kommt, wird nur in einer Sprache gesprochen. Aber diese Bilder sprechen alle Sprachen.» Und genau das sei eben Kunst. Der Dritte im Bunde, Marc Roulin, schliesslich fühlte sich an ein Erlebnis in England erinnert, als er selbst einmal in einem Sprechzimmer der Polizei sass und die weissen Wände anschauen musste: «Sie waren so kalt.»

«Wir wussten, dass wir etwas Besonderes machen dürfen. Das hat uns angespornt.»

Chantal Huchthausen

Schülerin DOSF

Polizei: Der Auftraggeber ist glücklich

I m Rückblick ist Projektleiter Beat Grossrieder glücklich über den Entscheid, dieses Vorhaben umzusetzen. «Es arbeitet sich jetzt anders. Es ist viel angenehmer, in einem Raum zu arbeiten, in dem Leben ist.» Entsprechend hätten sich auch seine Mitarbeiter geäussert. Er fügt an: «Ich habe auch das Leben eines Künstlers kennengelernt.» Ihm sei nun klar: Nicht nur Polizisten, auch Künstler verrichten ihre Arbeit seriös, auch wenn beide nicht immer dieselben Ansichten haben. fca

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