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Pornos schauen und Fixleintuch falten

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«Di Auti isch so brätschhou.» Wenn dieser Spruch auf Facebook aufpoppt, regt er die einen oder anderen zum La- chen an–und schnell ist der «Gefällt-mir»-Button gedrückt. Dass dieser Klick problematisch werden kann, versucht Matthias Keller den Jugendlichen in Medienkursen beizubringen. Am Dienstag sprach Keller, der die Kurse im Auftrag der Swisscom anbietet, jedoch nicht vor Jugendlichen, sondern vor Erwachsenen. Der Elternrat und die Orientierungsschule Region Murten (OSRM) luden zum Informationsabend.

Der Gefällt-mir-Klick zum Spruch über die «brätschhohle Alte» kann sich als problematisch herausstellen, weil mit ihm Cybermobbing betrieben werden kann: Personen–meistens sind es Jugendliche–werden auf Facebook beleidigt, per SMS mit Sprüchen belästigt und so schliesslich auch in der realen Welt ausgestossen. «Jugendliche sind sehr schnell Mitwisser», sagte Keller vor den El- tern. «Wenn sie nichts dagegen unternehmen, unterstützen sie den Täter.» Bei Verdacht auf Cybermobbing rät Keller den Eltern, zuzuhören und nachzufragen. Auch sollen sie Beweise sammeln und die kantonale Fachstelle zu Rate ziehen.

Verbot wird umgangen

Den Kindern den Umgang mit dem Internet zu verbieten, ist für Keller keine Lösung (siehe Kasten). «Auch wenn die Eltern daheim alles im Griff haben, das Handy und den Computer des Kollegen können sie nicht kontrollieren.» Laut Keller gibt es vier problematische Themen im Internet: Pornografie, Rechtsextremismus, Gewaltdarstellungen und die Verherrlichung von Essstörungen. «Dass Jugendliche Pornos konsumieren, steht ausser Frage.» Denn Seiten wie «YouPorn», auf der Tausende pornografische Filme aufgeschaltet werden, sind schnell angeklickt. «Wichtig ist, dass die Eltern mit ihren Kindern über solche Themen sprechen.» In der Familie soll möglichst offen über Wertvorstellungen diskutiert werden.

Dass sich Jugendliche oft nicht bewusst sind, wie offenherzig sie sich auf Face- book präsentieren, illustrierte Keller mit einem Lehrer-Schüler-Beispiel: «Geht der Lehrer hinter den Pulten der Schüler durch, wenn sie auf Facebook sind, verdecken die Schüler den Bildschirm automatisch. Aber gleichzeitig sind sie auf Facebook mit ihrem Lehrer verlinkt.»

Keller machte die Eltern auch auf die positiven Seiten von Facebook und Co. aufmerksam. «YouTube» sei nach Google die zweitgrösste Suchmaschine. Ob Tanzschritte, schriftlich subtrahieren oder ein Fixleintuch falten–auf «YouTube» findet man alle möglichen Lösungen für seine Alltagsprobleme.

Tipps für die Eltern

Nicht kontrollieren, sondern thematisieren

Zum Umgang mit Internet und Facebook gibt Matthias Keller den Eltern folgende Tipps:

• Die Kinder nicht kontrollieren wollen. Konstruktiver ist es, sich von seinen Kindern Facebook oder ein Online-Game im Internet erklären zu lassen.

• Den Facebook-Auftritt diskutieren. Die Jugendlichen sollen sich bewusst sein, welche Fotos sie ins Netz stellen wollen und wie ihr Konto zugänglich ist.

• Den PC oder Laptop lieber in der Wohnstube statt im Zimmer der Kinder platzieren.

• Als Eltern im Internet möglichst viele eigene Erfahrungen sammeln (zum Beispiel Facebook-Konto eröffnen oder «YouTube» als Suchmaschine nutzen).

• mit den Kindern eine zeitliche Limite vereinbaren, wie lange sie täglich online sein dürfen.hs

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