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«Port» stösst auf Freude und Misstrauen

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Familien, die sich im Bistro verpflegen, Schulklassen, die im Gemeinschaftsgarten arbeiten, oder Konzerte auf der Freiluftbühne: Das lässt sich seit drei Jahren jeden Sommer auf dem Areal des alten Gaswerks in der Freiburger Unterstadt beobachten. Seit 2014 organisiert der Verein Espace-Temps «Le Port de Fribourg». Wie Präsident Julien Friderici erzählte, wollte eine Gruppe von Freiwilligen die Industriebrache zu einem lebenswerten Ort umgestalten. Die dritte Ausgabe des «Port de Fribourg» dauert noch bis im September. «Dann ist die dreijährige Baubewilligung abgelaufen.» Für den Verein war dies ein Grund, an einer Podiumsdiskussion eine Bilanz zu ziehen und Szenarien für die Zukunft zu entwerfen. «Die Organisation ist aufwendig», stellte Vereinsmitglied Marie-Paule Bugnon fest. Weil der Verein auf Freiwilligen basiere, könne er das Projekt finanziell und logistisch nicht mehr alleine tragen.

Stadt soll helfen

Laut Gemeinderätin Andrea Burgener würde die Stadt Freiburg eine Fortsetzung des Projekts begrüssen. Gemeinderat Laurent Dietrich stellte zudem klar, dass die Stadt im Moment keine konkreten Pläne für das Areal habe. Deshalb stehe das Gelände mittelfristig zur Verfügung. Ein finanzieller Beitrag der Stadt sei durchaus möglich. «Wir haben aber nicht viel Geld.» Die Stadt, so Dietrich, könnte unentgeltliche Leistungen zur Verfügung stellen. Dietrich und Burgener warben dafür, dass sich der Verein mit Partnern wie dem soziokulturellen Quartierzentrum im Werkhof oder dem Fribourg Plage zusammenschliesst. «Wir können euch helfen, Kontakte zu knüpfen», versprach Dietrich.

Zwiegespaltene Anwohner

Auf Wohlwollen stösst das Projekt bei den Vertretern der Quartiervereine Burg, Neustadt und Au. Vor allem Alexandre Sacerdoti, Präsident des Quartiervereins Burg, forderte ein stärkeres Engagement der Politik. «Ein solches Projekt braucht feste Angestellte, welche die Aktivitäten koordinieren können.» Betrachte man den positiven Einfluss auf die Lebensqualität einer Stadt, seien die Ausgaben gerechtfertigt.

Eine Anwohnerin der Freiburger Reichengasse machte klar, warum das Projekt bei Nachbarn nicht nur auf Gegenliebe stösst. «Laufen hier auf der Bühne Konzerte, hören wir das in unserer Wohnung bei geschlossenen Fenstern.» Das möge am Wochenende angehen. An Abenden unter der Woche müssten die Nachbarn aber auch einmal schlafen können. «Wir würden es deshalb begrüssen, wenn sich der ‹Port› eher in Richtung Garten als in Richtung Konzertbühne entwickeln würde.» Julien Friderici räumte ein, dass die kulturellen Aktivitäten nicht zuletzt wegen des Lärms die Achillessehne des Projekts seien. Gemeinderat Laurent Dietrich schlug vor, mehr Konzerte ohne akustische Verstärkung ins Programm aufzunehmen. Matthias Pittet, Co-Präsident des Au-Quartiervereins, wandte ein, der zeitliche Rahmen für die Konzerte sei restriktiv. Die Bedürfnisse nach Ruhe und nach Stadtleben seien schwierig zu vereinbaren. «Eine Stadt muss aber leben können.»

 Ein ehemaliger Anwohner erzählte, er habe versucht, Quartierbewohner vom Projekt zu überzeugen, sei aber auf Misstrauen gestossen. «Die Organisatoren wurden als Linke und Kommunisten bezeichnet.» Er forderte den Verein auf: «Wollt ihr euer Projekt weiterführen, müsst ihr die Nachbarn noch mehr mobilisieren und einbinden.»

Zum Projekt

Konzerte, ein Bistro und Diskussionen

Das ehemalige Gaswerk liegt am Ufer der Saane in der Freiburger Unterstadt. Wie der Verein Espace-Temps schreibt, habe das Areal seine ursprüngliche Funktion bereits seit einigen Jahrzehnten verloren und sei zu einer typischen Industriebrache verkommen. Espace-Temps habe es sich zum Ziel gesetzt, das Gelände aufzuwerten. So organisierte er 2014 zum ersten Mal «Le Port de Fribourg». Von Mai bis September finden sich auf dem Gelände ein Bistro mit Aussensitzplatz, ein Gemeinschaftsgarten aus Hochbeeten sowie eine Bühne für Konzerte, Shows und Debatten zu Themen wie der Nachhaltigkeit. Dieses Jahr stehen bis am 17. September unter anderem eine Solarwoche, ein Tag des Honigs sowie ein Vegan-Tag mit Ateliers, Degustationen und Diskussionen auf dem Programm.sos

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