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«Positive Gedanken sind genug da»

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Ihre Playoff-Shirts tragen die Spieler Gottérons weiterhin. «Chicks love winners» steht darauf geschrieben. Demnach dürfte sich der Erfolg beim weiblichen Geschlecht für die Freiburger Spieler derzeit in Grenzen halten. Sechsmal in Folge haben sie gegen Servette mittlerweile verloren. Nach der besonders bitteren 3:4-Niederlage nach Verlängerung vom Samstag liegt Gottéron in der Best-of-7-Serie nunmehr 0:2 hinten. «Es war gut, dass wir am Sonntag freihatten, um unseren Kopf zu lüften», sagte Benjamin Plüss nach dem gestrigen Training. «Das hat geholfen, die Niederlage zu verdauen. Jetzt blicken wir wieder positiv in die Zukunft.»

Schon schönere Sonntage verbrachte Trainer Gerd Zenhäusern. «Es hat keinen Spass gemacht, für die Analyse den Match noch einmal anzuschauen und zusammenzuschneiden.»

Davon ist Zenhäusern am Montag nichts mehr anzumerken. Entweder ist er ein ausgezeichneter Schauspieler, oder er ist wirklich immer noch guter Dinge, dass Freiburg die Serie noch gewinnen kann. Grund zur Zuversicht hat ihm ausgerechnet die Partie vom Samstag gegeben. «Der Match hat bestätigt, dass wir uns viele Chancen herausspielen können, wenn wir Servette unter Druck setzen. Wir wissen, dass wir erneut viele Möglichkeiten erhalten werden, wenn uns das auch am Dienstagabend in Genf gelingt. Dafür müssen wir aber von Beginn weg viel Energie ins Spiel bringen.» Dann habe man gute Chancen, mit einem Sieg den Anschluss in der Serie wiederzufinden. «Denn ein zweites Mal werden wir einen solch komfortablen Vorsprung wie am Samstag nicht aus der Hand geben. Eigentlich dürfte das natürlich gar nie passieren.»

 Spielerbank soll Zuschauer ersetzen

Das grösste Problem heute: Auswärts hat Gottéron oft grösste Mühe, energisch aufzutreten. «Das stimmt», sagt Zenhäusern, «zuletzt waren wir auswärts tatsächlich oft zu passiv.» Wie will er das mit seinem Team heute ändern? «Wir alle wissen, dass nun unbedingt unser erster Sieg her muss. Da dürfte es nicht schwer sein, von Beginn weg eine gesunde Aggressivität an den Tag zu legen.»

Verteidiger Yannick Rathgeb hat ein Rezept parat, wie die Freiburger die Aggressivität hoch halten können. «Zu Hause spielen wir immer mit mehr Emotionen. Auswärts sind die Zuschauer natürlich gegen uns, deshalb müssen wir auf der Bank umso mehr Stimmung machen und uns lautstark gegenseitig aufmuntern und anstacheln.» Der 20-Jährige versucht ebenfalls, Zuversicht auszustrahlen. «Wir sind ein sehr emotionales Team. Da dürfen wir keine negativen Gedanken aufkommen lassen.» Doch woher die positiven Gedanken nehmen? «Positive Gedanken sind genug da. Im ersten Drittel etwa haben wir am Samstag ja absolut dominiert.»

 Kniffliger Ausländer-Entscheid

Für Trainer sind Playoff-Serien immer auch mit Kopfzerbrechen verbunden. Das ist für Zenhäusern momentan nicht anders. Wie lange glaubt man noch, den Umschwung ohne grosse Änderungen schaffen zu können? Und wann kommt der Moment, in dem man in der Aufstellung etwas riskieren muss, weil man, ohne etwas zu ändern, ins sichere Verderben schlittert und folglich nicht mehr viel zu verlieren hat? Spielraum bleibt Zenhäusern fast nur bei den Ausländern. Mit Keaton Ellerby könnte der Trainer einen zweiten ausländischen Verteidiger bringen. Das täte der Defensive zweifelsohne gut. Mit nur sechs Verteidigern zu spielen ist anstrengend. Insbesondere, wenn einer davon der erst 19-jährige Andrea Glauser ist, der am Samstag gegen Ende des Spiels nicht mehr eingesetzt wurde. So wirkten die verbleibenden fünf Verteidiger spätestens in der Verlängerung ausgelaugt. Michael Ngoys kapitaler Fehler vor dem entscheidenden Treffer dürfte auch dieser Tatsache geschuldet gewesen sein.

 Dennoch ist davon auszugehen, dass Zenhäusern seine Mannschaft heute unverändert lässt. Denn Stürmer Greg Mauldin, der bei einer Hereinnahme Ellerbys mutmasslich über die Klinge springen müsste, hat zwar in den Playoffs mit minus 3 die schlechteste Plus-Minus-Bilanz aller Gottéron-Spieler, gefällt aber Zenhäusern trotz allem durch die Energie, die er ins Spiel bringt. Kein Thema ist derweil der Slowake Martin Réway. Das 21-jährige Supertalent, seit jeher als Problemspieler bekannt, ist zwar wieder fit und trainierte gestern mit, spielt in der Planung Zenhäusern jedoch keine Rolle mehr. So dürfte Gottéron mit derselben Formation auflaufen wie am Samstag. Mit dabei sind gemäss Zenhäusern auch Marc-Antoine Pouliot und Andrei Bykow, die gesternnicht im Training waren.

 

Check: Kein Verfahren gegen Julien Sprunger

Es war unter Fans und Journalisten die meistdiskutierte Szene des Wochenendes: Julien Sprungers Check in der 33. Minute, bei dem sich Genfs Daniel Rubin einen dreifachen Jochbeinbruch zuzog. In der Schweizer Medienlandschaft war man sich weitgehend einig: Es war ein irregulärer Check gegen den Kopf; die Frage schien nur zu sein, wie lange Sprunger gesperrt wird.

So gesehen kam die Nachricht des Verbandes gestern überraschend. Gegen Julien Sprunger wird kein Verfahren eröffnet. Die Begründung: Der Check des Freiburger Captains und Topskorers war nicht gegen den Kopf gerichtet und wird damit nicht als Foul taxiert. Schiedsrichter-Chef Beat Kaufmann bestätigte diese Version: «Natürlich ist in solch einem Fall die Verletzung eines Spielers als Folge immer bedauerlich. Doch die Aktion von Sprunger war nicht inkorrekt.» Deshalb sei es auch richtig gewesen, dass während des Spiels keine Strafe gegen Sprunger ausgesprochen worden sei.

Den Entscheid, kein Verfahren zu eröffnen, hat derweil nicht Kaufmann, sondern der auf diese Saison hin neu eingesetzte Players Safety Officer (PSO) gefällt. Es handelt sich dabei um den ehemaligen NHL-Schiedsrichter Stéphane Auger.

Kein Aufrichten, kein Aufspringen

In einem Communiqué hat der Verband gestern die Begründung Augers veröffentlicht. «Rubin ist der Scheiben führende Spieler und darf daher gecheckt werden. Der Check geht mit seiner Hauptenergie direkt gegen den Körper und nicht zum Kopf. Es ist bei Sprunger kein Aufrichten und kein Aufspringen ersichtlich – Arm und Ellbogen bleiben am Körper.» Sprunger hat also gemäss Auger Rubin zunächst am Oberkörper und erst danach am Kopf getroffen. Auf den TV-Bildern ist das nur schwer zu erkennen. Auger führt noch weitere Gründe auf, warum er kein Verfahren eröffnet hat: «Sprunger fährt nicht aktiv Schlittschuh, er gleitet bei der Checkausführung und legt keine extensive Energie in die Aktion. Es ist jedoch ersichtlich, dass Rubins Kopf in der Konsequenz des Körperkontakts heftig auf dem Eis aufschlägt. (Zudem ist nicht zweifelsfrei feststellbar, zu welchem Zeitpunkt sich Rubin verletzte.)»

Dass Sprunger ein Wiederholungstäter ist und in der Vergangenheit bereits mehrmals wegen irregulären Checks gesperrt worden war, spielte beim Entscheid keine Rolle, wie der Verband in der Mitteilung weiter präzisiert: «Bei solch heiklen Situationen wird nur die Aktion als solche analysiert – nicht, wer sie ausführte oder die Konsequenzen daraus.»

Julien Sprunger wollte sich gestern genau wie Gottéron-Trainer Gerd Zenhäusern weder zur Aktion noch zum Entscheid äussern. fm

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