Kurz vor der morgigen Vereidigung der neuen Gemeinderäte haben sich gestern Abend die Stiftungsrätinnen und Stiftungsräte der Stiftung St. Wolfgang ein letztes Mal in der alten Konstellation getroffen und über die Jahresrechnung 2015 befunden. Diese schliesst bei einem Aufwand von 19,6 Millionen Franken mit einem Einnahmenüberschuss von 128 000 Franken. Es war ein Defizit von 198 000 Franken budgetiert gewesen. «Es ist erfreulich, dass wir die Legislatur mit einem positiven Ergebnis abschliessen können», sagte der stellvertretende Geschäftsführer und Finanzverantwortliche Daniel Neuhaus. Dazu brauche es nebst Kostenoptimierung und Budgettreue auch ein Quäntchen Glück. «So hatten wir beim Unterhalt keine ausserordentlichen Ausgaben.»
Verwaltungsratspräsidentin Ursula Krattinger-Jutzet verkündete, dass die Betten in den vier Pflegeheimen in Düdingen, Schmitten, Flamatt und Bösingen zurzeit wieder alle besetzt seien und es Wartelisten gebe. Im vergangenen Jahr betrug die Auslastung 96 bis 99 Prozent. Das waren gemäss Daniel Neuhaus 1500 freie Bettentage gegenüber 3820 im Jahr 2014. Im Pflegeheim Sonnmatt in Schmitten sei die Auslastung am tiefsten gewesen, weil dort bei jedem Wechsel das frei gewordene Zimmer einer Sanierung unterzogen wurde. 32 der 43 Zimmer sind gemäss Geschäftsführer Ivo Zumwald bereits saniert. Zwangsläufig habe auch die Schliessung der dezentralen Pflegestation in Bösingen zu Bettenleertagen geführt.
Tagesheim gut ausgelastet
Mit der Auslastung des Tagesheims in St. Wolfgang ist die Geschäftsleitung ebenfalls zufrieden. Die 15 Plätze waren 2015 zu 78 Prozent (Vorjahr 82 Prozent) besetzt. Die Betriebsrechnung des Tagesheims habe somit ausgeglichen gestaltet werden können.
Die an die Gemeinden überwälzten Finanzkosten liegen mit 1,6 Millionen Franken um circa 95 000 Franken unter dem budgetierten Wert. Die Stiftungsräte der fünf Trägergemeinden Wünnewil-Flamatt, Bösingen, Überstorf, Schmitten und Düdingen haben die Rechnung einstimmig und diskussionslos genehmigt.
Vier Betten neu verteilt
Ivo Zumwald informierte die Anwesenden auch über die Verwendung des Rahmenkredits von 750 000 Franken, der vor einem Jahr gesprochen wurde. Das Bauvorhaben im Pflegeheim Sonnmatt in Schmitten laufe. Dort wird unter anderem in das Ferienzimmer ein Badezimmer eingebaut. Zudem soll es zwei–oder nun sogar drei neue Zimmer geben. «Es gibt im Bezirk eine ausserplanmässige Zuteilung von Pflegebetten», sagte Zumwald. Diese geschehe, weil das Pflegeheim Maggenberg durch den Umbau vier Betten weniger benötige. Ein Bett gehe an das Heim St. Martin in Tafers, zwei ans Heim Bachmatte in Oberschrot und ein Bett an die Stiftung St. Wolfgang. «Das dient uns, wir sind sehr offen für zusätzliche Pflegeplätze», sagte Ivo Zumwald. Die Bauarbeiten im Pflegeheim Schmitten würden während des laufenden Betriebs ausgeführt.
Zum Schluss der Stiftungsratssitzung gab es zahlreiche Dankesworte. So bedankte sich etwa Vize-Verwaltungsratspräsident Markus Zosso bei Ursula Krattinger-Jutzet für deren «Weitsicht und grosse Arbeit». Die Verwaltungsratspräsidentin wiederum bedankte sich bei der Geschäftsleitung und allen Mitarbeitern. Trotz der vielen Herausforderungen der letzten fünf Jahre habe die Stiftung das Kern- und Tagesgeschäft nie vernachlässigt.