In einem kürzlich publizierten Bericht zeigte die Freiburger Kantonsregierung auf, dass eine Bahnhaltestelle auf der Agy-Ebene umsetzbar sei, sofern es der Fahrplan zulasse (FN vom 12. Dezember). Gestern hat der Grosse Rat vom Bericht Kenntnis genommen. «Ein Bahnhof auf der Agy-Ebene würde für die Bewohner der Agglomeration gebaut, doch profitieren würden alle», zeigte sich Benoît Piller (SP, Avry) überzeugt. «Der Bericht liefert viele Informationen», lobte Laurent Dietrich (CVP, Freiburg). Der Zugang zur Agy-Ebene, die sich stark entwickle, müsse verbessert werden. «Ein Bahnhof zwischen dem St.-Leonhard-Quartier und Givisiez ist gerechtfertigt», sagte Michel Losey (FDP, Sévaz). Der Kanton solle alles tun, damit die SBB das Projekt in ihr Planungsprogramm bis 2030 aufnehme. Ueli Johner (SVP, Kerzers) fügte an, dass dieser Zeithorizont es erlaube, die bestmögliche Variante zu wählen.
Sylvie Bonvin (Grüne, Rueyres-les-Prés) erinnerte daran, dass die Grünen eine solche Haltestelle schon lange gefordert hatten. Im Namen des Mitte-links-Bündnisses fragte sie, weshalb der Staatsrat im Bericht die Kosten nicht genauer berechnet habe, so seien keine Grundstückkäufe berücksichtigt.
Knackpunkt Fahrplan
Staatsrat Maurice Ropraz betonte, dass bezüglich der Haltestelle noch vieles offen sei und der Ball bei den SBB liege. Der Kanton werde sich aber dafür einsetzen, dass die SBB am Projekt festhalten.
Wie der Bericht zeigte, hängt alles von der technischen Machbarkeit aus Sicht des Bahnverkehrs ab: Die Haltestelle würde auf der Bahnlinie Freiburg–Murten gebaut. Dort wird 2018 der Halbstundentakt eingeführt, wie es bereits jetzt auf der Linie Murten–Payerne der Fall ist. Unklar ist, ob so viele Züge pro Stunde auf einem Gleis aneinander vorbeikommen. Braucht es ein zweites Gleis, ist eine Agy-Haltestelle kaum realisierbar. mir
