Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Post bedroht Zeitungen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Untertitel: Früher Druckbeginn wegen Verteilung

Setzt die Post ihre Pläne in die Tat um, so muss die Mehrheit der Regionalzeitungen, worunter auch die Freiburger Nachrichten und La Liberté, ihre Druckzeiten um einige Zeit vorverlegen. Dies würde bedeuten, dass es für sie unmöglich wäre, über sportliche oder politische Anlässe wie Hockeyspiele, Gemeindeversammlungen, Abstimmungs- und Wahlresultate usw. aktuell zu berichten. Diese Zeitungen würden vor die Alternative gestellt: Verzicht auf spät abgefasste Artikel und somit auf die Aktualität, die zum Teil ihre Existenz berechtigt. Oder Verzicht auf einen Teil ihrer Abonnenten, die in entfernten Regionen wohnen und die nicht akzeptieren werden, dass ihre Zeitung erst mit einem Tag Verspätung in den Briefkasten flattert. In der heutigen Konjunkturflaute, welche von einem markanten Rückgang an Werbeeinnahmen begleitet ist, kann sich aber keine Zeitung erlauben, auf Abonnenten und Leser zu verzichten.

Nebst dem Rennen gegen die Uhr, das durch den frühen Druckbeginn entsteht, verursacht das neue Verteilsystem ebenfalls einen Mehraufwand im Versand. Die Zukunft gewisser Regionalblätter könnte deshalb in Frage gestellt sein. Dutzende von Arbeitsplätzen stünden auf dem Spiel, ohne von der Pressevielfalt, die dadurch verloren geht, zu sprechen.

Ruf der Regionalpresse

Die von den Plänen der Post besonders betroffenen Westschweizer Zeitungen Freiburger Nachrichten, La Liberté, La Gruyère, Walliser Bote, Nouvelliste, L’Express-L’Impartial, Journal du Jura und Quotidien Jurassien sind der Ansicht, dass sie gleich zweimal «bestraft» würden: Die Absichten der Post gefährden den Ruf der Regionalzeitungen, einen Ruf der Nähe. Das Recht, ausserhalb der städtischen Grosszentren zu wohnen, sollte ja bestehen bleiben. Deshalb stellen sich die erwähnten Blätter die Frage, ob sie den Erwartungen ihrer Leserschaft immer noch gerecht werden könnten. Diese Frage ist umso berechtigter, als die Regionalzeitungen heute einem Konkurrenzkampf ausgesetzt sind, der vom Rennen der elektronischen Medien nach sofortiger Berichterstattung geprägt ist.

Gegenüber grossen Zeitungen
benachteiligt

«Bestraft» würden die Regionalzeitungen durch das Vorhaben der Post auch, weil die Blätter der grossen Verleger nicht im gleichen Masse betroffen sind. Ihre Druckereien befinden sich in unmittelbarer Nähe der Verteilzentren: Lausanne, Bern, Zürich.

Die Journalistinnen und Journalisten der betroffenen Westschweizer Regionalzeitungen fordern deshalb eine grössere Flexibilität der Post im Sinne einer Gleichbehandlung gegenüber den privilegierten Verlegern. Sie verlangen auch, dass der Artikel des Gesetzes über die Post eingehalten wird. Demnach ist die Post verpflichtet, die Presse zu unterstützen. Sie weisen dabei insbesondere auf den Artikel 15 hin, welcher von der Unterstützung der regionalen und lokalen Presse spricht.
In diesem Sinne hat diese Woche auch Ständerat Urs Schwaller in der Kleinen Kammer interveniert. «Ich ersuche die Verantwortlichen der Post, zu einer Lösung Hand zu bieten, die die Grundversorgung und auch die Arbeitsplätze ausserhalb der grossen wirtschaftlichen Zentren der Schweiz ernst nimmt. Mit etwas gutem Willen sind Lösungen möglich», gab er sich überzeugt.

Meistgelesen

Mehr zum Thema