Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Private IG will den «Hirschen» kaufen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Private IG will den «Hirschen» kaufen

Gemeinderat Plaffeien hält Umnutzung für zu aufwändig

Der Landgasthof «Hirschen» in Plaffeien soll an eine private Interessengemeinschaft verkauft werden. Dies schlägt der Gemeinderat vor, der eine Umnutzung des Gebäudes zur Gemeindeverwaltung geprüft hat.

Von IMELDA RUFFIEUX

Der «Hirschen» war schon mehrfach Thema an Gemeindeversammlungen in Plaffeien. Vor anderthalb Jahren sprachen sich die Bürgerinnen und Bürger deutlich für einen Verkauf des Landgasthofs aus, der die ohnehin schon defizitäre Gemeinderechnung in den letzten Jahren stark belastet hatte. Allerdings verlangte die Versammlung ein Mitspracherecht bei der Veräusserung. Als der Gemeinderat vor genau einem Jahr ein Kaufangebot über 950 000 Franken präsentierte, fand dieses bei den Bürgern aus verschiedenen Gründen keine Zustimmung.

Noch am gleichen Abend wurde aber ein Antrag angenommen, wonach eine Umnutzung des Landgasthofs und ein allfälliger Umbau der heutigen Gemeindeverwaltung geprüft werden solle. Dieser Auftrag wurde von einer Arbeitsgruppe ausgeführt und der Gemeinderat präsentiert die Resultate der Vorstudien an der Gemeindeversammlung vom 24. Oktober. An der Informationsversammlung vom letzten Freitag liessen sich rund 60 Bürgerinnen und Bürger über die Sachlage informieren.

Zu viele Nachteile

Keiner der Vorschläge der Architekturbüros für eine Umnutzung des «Hirschen» fiel zufriedenstellend aus. Die hohen Kosten (zwischen 430 000 und rund einer Million Franken) einerseits und andere Nachteile wie schlechte Lichtverhältnisse, der Verlust des grossen Versammlungssaales, Platzmangel für das Archiv und der Umstand, dass durch den Umbau viel von der bestehenden Infrastruktur (Hotelzimmer) vernichtet werden müsste, sprechen dagegen. Deshalb ist die Arbeitsgruppe zum Schluss gekommen, dass sich eine Umnutzung nicht rechtfertigt.

Vielmehr soll ein Umbau der heutigen Verwaltung in Betracht gezogen werden, auch wenn hier die Kosten gemäss Vorstudien mit rund 940 000 Franken recht hoch sind.

Einheimische wollen
«Hirschen» kaufen

Wie Ammann Otto Lötscher am Freitag bekannt gab, liegt der Gemeinde ein Kaufangebot für den «Hirschen» vor. Eine Gruppe von vorwiegend einheimischen Bürgern hat sich zu einer Interessengemeinschaft (IG) zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, eine Aktiengesellschaft zu gründen, den Landgasthof zu kaufen und ihn in der heutigen Form zu erhalten. Die Kaufofferte beläuft sich auf 950 000 Franken; zudem übernimmt die IG den bestehenden Biervertrag über 20 000 Franken: Die IG ist also bereit, der Gemeinde 970 000 Franken für das Gebäude zu bezahlen.

Der Gemeinderat befürwortet den Verkauf, unter anderem weil der «Hirschen» auf diese Weise als Gastrobetrieb an zentraler Lage im Dorf erhalten bleibt. Ausserdem spricht die Kosten-Nutzen-Rechnung klar für den Verkauf: dem jährlichen Aufwand (Unterhalt, Schuldzinsen, Schuldentilgung) von 235 000 Franken steht ein Pachtertrag von 86 400 Franken gegenüber. Und in den nächsten Jahren stehen grössere Investitionen in die Fassadenrenovation an. Der Verkauf an die IG soll an gewisse Bedingungen betreffend Viehwage, Verpachtung der Scheune sowie Parkplätze geknüpft werden.

Verkauf von Alpliegenschaften

Das zweite grosse Diskussionsthema an der Gemeindeversammlung vom kommenden Freitag ist die Veräusserung von gemeindeeigenen Alpliegenschaften und Heimwesen. Auch dieses Geschäft geht auf einen Antrag aus der Gemeindeversammlung zurück. Um den Schuldenberg zu tilgen, hat die Arbeitsgruppe «Finanzen und Desinvestitionen» den Verkauf der Alpen geprüft. Wie Vize-Ammann Emil Riedo ausführte, war dies nicht so einfach, da die Behörde für Grundstückverkehr die Preise und Rahmenbedingungen für einen Verkauf festlegt.

Wo der heutige Pächter kein Interesse an einem Kauf zeigte, wurde die Liegenschaft ausgeschrieben. Bei einzelnen Alpen mussten Grenzkorrekturen vorgenommen und die Schuldenübernahme geregelt werden. Bei drei Objekten – Schwand, Bauernhaus Küherli, Oberer Vorsass – kam der Gemeinderat zum Schluss, vorderhand von einem Verkauf abzusehen.

Gesamtverkaufspreis bei 1,17 Mio.

Wenn die restlichen sechs Alpliegenschaften gemäss Offerten verkauft werden können, ergibt sich ein Verkaufspreis von insgesamt 1,168 Mio. Franken. Es bleibt für die Gemeinde ein Buchwert von 586 000 Franken.

In der kurzen Diskussion wurde von gewissen Bürgern einerseits bedauert, dass Alpen und Heimwesen, die jahrzehntelang in Besitz der Gemeinde waren, nun veräussert werden sollen. Andererseits wurde auch auf den oft schlechten Zustand der Hütten hingewiesen, die der Gemeinde inskünftig weitere grosse Investitionen abverlangen würden.

Zwei Landgeschäfte

Die Plaffeier Bürgerinnen und Bürger werden am Freitag auch über zwei Landverkäufe bestimmen können. In beiden Fällen handelt es sich um angrenzende Landzipfel (349 bzw. 197 m2), die als eigenständige Parzelle zu klein sind, von den Nachbar-Grundeigentümern aber gerne übernommen werden.

Meistgelesen

Mehr zum Thema