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Private Interessen vor den öffentlichen?

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Private Interessen vor den öffentlichen?

Generalrat Villars-sur-Glâne hat Antrag einstimmig zurückgewiesen

Der freisinnige Philippe Gehring ist der neue Generalratspräsident von Villars-sur-Glâne. Der Rat hat an seiner Sitzung den Antrag bezüglich des neuen Standortes für die Gemeindeverwaltung einstimmig zurückgewiesen.

Von JEAN-LUC BRÜLHART

Der 41-jährige Philippe Gehring (FDP), Controller bei der Cremo und Vater von drei Kindern, wurde mit 34 von 36 gültigen Stimmen zum Präsidenten gewählt. Als Vize-Präsidentin hat der Generalrat die 35-jährige Caroline Dénervaud (CVP) einstimmig gewählt. Die scheidende Präsidentin Thérèse Aebischer (SP) hat in ihrer Rede Nicht-Akademiker und Familienfrauen dazu ermutigt, sich ebenfalls in der Politik zu engagieren.

Zu teure Miete

Die Diskussion um den möglichen neuen Standort der Gemeindeverwaltung im Quartier Cormanon-Ost verlief einseitig. Alle Parteien haben sich gegen den Vorschlag des Gemeinderates ausgesprochen, der vorsah, Büroräumlichkeiten (1300 Quadratmeter) im zukünftigen Einkaufszentrum (Migros) zu mieten. Mehrheitlich wurde der überrissene Preis (234 Franken pro Quadratmeter) kritisiert und die Tatsache, dass versäumt wurde, den Kosten-/Nutzen-Vergleich zu einem eigenen Neubau aufzuzeigen.

Interessenkonflikte vorgeworfen

Die SP hat vor den Abhängigkeiten gewarnt, die eine Miete mit sich bringen kann. Zudem wurde von Seiten der Sozialdemokraten befürchtet, dass Vize-Syndic Damien Piller (CVP) in dieser Angelegenheit (Promotor von Cormanon-Ost und gleichzeitig Präsident des Genossenschaftsbundes der Migros Neuenburg-Freiburg) die eigenen Interessen vor diejenigen der Öffentlichkeit stellt. Piller war abwesend und konnte zu den Vorwürfen keine Stellung nehmen.

Die Fraktionen hatten wenig Verständnis dafür, dass die Gemeinde in den Gebäuden des Technischen Dienstes Räumlichkeiten für 160 Franken pro Quadratmeter an Dritte vermietet und selbst einen überhöhten Preis bezahlt. Der Antrag wurde einstimmig zur Überarbeitung zurückgewiesen.

Austritt aus der Partei

Für Aufsehen sorgte FDP-Generalrat Pierre-André Dousse. Er hat dem Gemeinderat Ungereimtheiten in der Vergabe von Aufträgen vorgeworfen. Laut seinen Angaben hat Villars-sur-Glâne in den vergangenen zwei Jahren keine ansässigen Ingenieurbüros mit Mandaten beauftragt. Dousse, der in Villars-sur-Glâne selber ein Bauingenieurbüro betreibt, zeigte auf, dass das Büro CIC aus Freiburg in den vergangenen zwei Jahren 69 Prozent der Aufträge zugesprochen bekam. Pikantes Detail: Gemeinderat Nicolas Bapst (FDP) ist Mitarbeiter dieses Büros. Er hat sich zu den Anschuldigungen nicht geäussert.

Weil sich Dousse von seiner Partei missverstanden und ungerecht behandelt sah, hat er an der Generalratssitzung seinen Rücktritt aus der Partei bekannt gegeben. Er wird in Zukunft als Unabhängiger im Rat Einsitz nehmen. Hatte er am Anfang der Sitzung am Tisch der Medien Platz genommen, verlangte er von Syndic Philippe Uldry (FDP), dass dieser ihm für die Zukunft einen Platz zuweise.

Pierre-Yves Moret (CSP Öffnung) erwartet vom Gemeinderat, dass dieser zu den Anschuldigungen Stellung nehmen wird.

Beitritt zu «Coriolis Finanzen»

Die Legislative der Agglomerationsgemeinde hat sich für die Teilnahme an der Kulturvereinigung «Coriolis Finanzen» ausgesprochen. Diese interkommunale Vereinigung (bisher fünf Gemeinden aus dem Raum Freiburg) ist unter anderem für die Verteilung der Gelder an «Coriolis Promotion» (Förderung kultureller Aktivitäten) und «Coriolis Infrastruktur» (Realisierung und Betrieb von kulturellen Infrastrukturen) verantwortlich. Die Gelder sollen unter anderem aus dem Gewinn des Casinos in Granges-Pac-cot stammen. Von der Finanzkommission wurde befürchtet, dass aus Coriolis schwere, komplizierte und wahrscheinlich teure Strukturen entstehen werden.

An seiner Sitzung hat die Legislative einstimmig ein Kreditbegehren in der Höhe von rund 900 000 Franken gutgeheissen. Damit sollen im Bereich der Industriezone Moncor die Oberflächen- und die Abwasser getrennt voneinander abgeführt werden.

Der Generalrat hat an seiner gestrigen Sitzung sieben Erwachsene und sechs Kinder aus fünf Nationen eingebürgert.

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