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Pro Natura Freiburg kritisiert ARA in Muntelier

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Gegen das ARA-Projekt in Muntelier gibt es vier Einsprachen. Diese stammen von einer Privatperson, der Aktion Sauberer Murtensee (siehe FN von gestern) und Pro Natura Freiburg.

Politisch verantwortlich für den Neu- und Umbau der ARA ist Ursula Schneider Schüttel, Vorstandspräsidentin des Gemeindeverbands ARA Seeland Süd. Sie steht auch an der Spitze von Pro Natura Schweiz. Deren Freiburger Sektion macht Einsprache gegen das Projekt. Diese liegt den FN vor.

Darin hält Pro Natura Freiburg fest, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung Mängel aufweise. «Wir stellen fest, dass es keine Artenuntersuchungen und Abschätzungen der Folgen für Fauna und Flora gibt.» Im Umweltverträglichkeitsbericht stehe, dass von der Rodung keine Auen-typischen Pflanzen betroffen seien. Es werde jedoch nichts gesagt über das mögliche Vorhandensein von Tierarten, die auf der Roten Liste stehen oder typisch für Auenlandschaften seien. Auch würden im Bericht die möglichen Folgen des Projekts – beispielsweise durch Lärm und Licht – auf die Fauna und Flora bei der ARA nicht abgeschätzt. Die Situation bei der Anlage werde laut Bericht mit Kompensationsmassnahmen verbessert – allerdings «ohne eine wissenschaftliche und auswertbare Grundlage für diese Behauptung zu liefern», so Pro Natura Freiburg. Deshalb fordert die Naturschutzorganisation eine «zufriedenstellende biologische Bewertung» des Projekts.

Der Verband ARA Seeland Süd werde die Einsprachen prüfen, sagt Ursula Schneider Schüttel, Präsidentin des ARA-Verbandes und auch Präsidentin von Pro Natura Schweiz, den FN. Sie gibt zu bedenken, dass das Projekt nicht grossflächig in die Umgebung eingreife. Denn es handle sich um eine Erweiterung eines bestehenden Standorts. Die Rückzugsmöglichkeiten für Tiere im Wald würden bestehen bleiben. Falls geschützte oder nicht geschützte Tiere vor Baubeginn umgesiedelt werden müssten, könnten dafür Fachleute beigezogen werden. Solch detaillierte Angaben, wie Pro Natura Freiburg sie verlange, seien – nach ihrer Erfahrung – in einem Umweltverträglichkeitsbericht und einem Baugesuch nicht üblich, sagt Schneider Schüttel.

Im Rahmen des ARA-Projekts verlieren 484 Quadratmeter Naturschutzgebiet den Schutzstatus, schreibt Pro Natura Freiburg. Das Baugesuch halte fest, dass «das Bau- und Raumplanungsamt angesichts der begrenzten Auswirkungen des Projekts auf das Auengebiet zum Schluss kommt, dass keine Kompensierung erforderlich ist». Dem widerspricht Pro Natura Freiburg und verlangt, dass eine gleich grosse Fläche in ein Naturschutz- oder ein Auengebiet umgewandelt wird. Sie schlägt vor, eine Renaturierung der ARA Kerzers ins Auge zu fassen.

Keine Kritik am Standort

Kompensationsmassnahmen seien bereits auf dem Gelände in Muntelier vorgesehen, entgegnet Schneider Schüttel. Zudem hätten sich die Planer der Anlage auf die Angaben des kantonalen Amts verlassen. «An diesem ist es, zu entscheiden, ob doch mehr Kompensationen erforderlich sind.»

Eine Renaturierung der ARA Kerzers sei verfahrenstechnisch nicht so einfach, so Schneider Schüttel. Denn dort ist nicht ARA Seeland Süd Bauherr, sondern eine Drittorganisation, der ARA-Verband Kerzers. Gegebenenfalls müsse der Ort der Ersatzmassnahmen in der Baubewilligung noch offengelassen werden.

In der Einsprache betont Pro Natura Freiburg, dass sie das ARA-Projekt begrüsst und sich dem Standort in Muntelier nicht entgegenstellt. Die neue ARA werde Mikroverunreinigungen behandeln und die Phosphoreinträge in den Murtensee verringern.

Doppelrolle

Der Spagat zwischen ARA-Verband und Pro Natura

Ursula Schneider Schüttel hat eine Doppelrolle inne: Sie treibt als Vorstandspräsidentin von ARA Seeland Süd den Um- und Neubau der Kläranlage in Muntelier voran. Gleichzeitig ist sie Präsidentin des Zentralvorstands von Pro Natura Schweiz.

Dass Pro Natura Freiburg Einsprache mache, beweise die Unabhängigkeit und Eigenständigkeit der Sektion, sagt Schneider Schüttel. Als Präsidentin des Zentralvorstands mische sie sich nicht in die Einsprachen der regionalen Sektionen ein.

Falls Pro Natura Freiburg die Einsprache vor das Kantonsgericht ziehen sollte, trete sie als Präsidentin der Organisation in den Ausstand, kündigt Schneider Schüttel an. Denn für den Gang vor das Gericht benötige die Freiburger Sektion die Zustimmung des Zentralverbands.

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