Autor: josef jungo
grangeneuve In der neuen dreijährigen Berufslehre für Landwirte wurden die Bildungsinhalte über Schweinehaltung neu positioniert, dies sowohl in der Grundbildung wie auch in der höheren Berufsbildung. Auf der Stufe Berufsprüfung wird z. B. das Modul Schweinehaltung angeboten, informierte Ingenieuragronom Jakob Rösch vom Schweizerischen Bauernverband an der Fachtagung für Schweinezüchter und -mäster vom Freitag.
Die Schweineproduktion habe eine grosse wirtschaftliche Bedeutung. Sie mache mehr als zehn Prozent der landwirtschaftlichen Güter aus, sagte Rösch. Die Hälfte des in der Schweiz konsumierten Fleisches sei Schweinefleisch. Der Referent unterstrich die Notwendigkeit der fundierten Aus- und Weiterbildung, um die Professionalität zu steigern. Schweinezucht- und -mastbetriebe hätten Mühe, ausgebildete, gute Leute zu finden, wurde berichtet.
Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration
Mit dem Ziel, die Organisation und praktische Durchführung der Ferkelkastration zu optimieren, würden dieses Jahr die entsprechenden Betriebe vom Schweinegesundheitsdienst besucht. Es gehe um die Kontrolle, Geräte, Medikamente, Behandlungsjournal und Inventarlisten, führte Peter Hofer, Präsident der Dachorganisation der Schweineproduzenten (Suisseporcs), aus.
Mäster, die über ein Inhalationsgerät verfügen, können die Narkose selbst ausführen, aber sie können diese Arbeit auch dem Tierarzt übertragen. Für die Durchführung der Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration mussten die Züchter eine Ausbildung absolvieren.
Lassen sich die Futterkosten senken?
Für die Produktion von einem Kilo Schweinefleisch sind etwa 2,8 Kilogramm Futter erforderlich. Die Futterkosten machen die Hälfte der Produktionskosten aus. In seinem Referat zeigte Ing. Agr. Peter Stoll von der Agroscope ALP Posieux, auf, dass es Sparmöglichkeiten gebe. Wohl spiele der Preis eine wichtige Rolle, aber der Futterverbrauch sei abhängig vom Futter, vom Tier, vom Rationenplan, von der Haltung und vom Schlachtgewicht. Ein Schlüsselparameter sei die Futterverwertung.
Das Tier habe einen Bedarf an Nährstoffen, betonte der Referent weiter und zeigte damit auf, dass der Energiegehalt (Verdaulichkeit) den wertbestimmenden Faktor im Futter darstelle. Weitere Faktoren, welche Einfluss auf die Produktionskosten haben, sind laut Stoll die Leistungsveranlagung der Tiere (Genetik), die Tageszunahmen, Fütterungsintensität und Haltungsform. In weiteren Referaten wurden die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Produktionssystemen, das Schweizer Zuchtprogramm und die Beurteilung der Schlachtkörper und Fleischqualität behandelt.