Autor: Marc Kipfer
Jeuss Um das Trinkwasser, das 9000 Einwohner in den Gemeinden Courtepin, Wallenried, Gurmels, Jeuss, Kleinbösingen, Ulmiz, Gempenach und Büchslen verbrauchen, kümmerte sich bisher der Trinkwasserverbund Bibera (TWB). Dieser hat nun mit den Industriellen Betrieben der Stadt Freiburg (SIF) eine Konvention unterschrieben: Die SIF übernehmen für diese acht Gemeinden die Bewirtschaftung des Trinkwassers. Dieses wird zum grössten Teil aus einer Quelle in Jeuss gepumpt, weiteres Wasser stammt aus einer Quelle in Gurmels. Die Gemeinden kaufen das Wasser und verteilen es selbständig an ihre Haushalte.
Wasserqualität gesichert
Gabriel Hayoz, TWB-Präsident, erklärte am Dienstag vor den Medien, die gefundene Lösung sei optimal. «So ist die Qualität unseres Trinkwassers langfristig sichergestellt», freute er sich; denn dies werde immer schwieriger. Hayoz sprach damit unter anderem den 24-stündigen Bereitschaftsdienst an, den auch ein kleiner Verbund gewährleisten müsse. Den SIF falle dies angesichts ihrer Grösse leichter als nebenamtlichen TWB-Angestellten.
Auch personelle Ablösung
Die eigenen Angestellten werden nach einer Übergangsphase in Pension gehen. «Wir haben viel von ihrem grossen Engagement und ihrem Know-how profitiert», lobte Hayoz. Derzeit steht ein ausgebildeter Brunnenmeister rund 50 Stunden pro Jahr für den TWB im Einsatz; vier weitere Personen während einigen Stunden pro Jahr. «Deren Erfahrung ist für uns in der Anfangsphase ein grosser Vorteil», sagte SIF-Direktor Stéphane Maret. Die SIF haben 52 Angestellte; eine Aufstockung aufgrund des TWB-Mandats ist laut Maret vorerst nicht vorgesehen.
Vorerst für zehn Jahre
Die Konvention gilt für vorerst zehn Jahre. Für den TWB erhöhen sich durch das Mandat vorübergehend die Kosten. Genaue Zahlen wollten die Beteiligten nicht bekannt geben.
Die SIF will ihr Gebiet nach Möglichkeit weiter ausdehnen. Nebst solchen Ambitionen im Raum Grossfreiburg ist laut Direktor Maret auch eine weitere Expansion im Seebezirk denkbar. Auch laut TWB-Präsident Hayoz ist eine Vergrösserung des Verbunds in Richtung Westen nicht ausgeschlossen. Im Herbst 2007 hatte sich Grissach gegen einen Beitritt zum TWB entschieden und damit den Beitritt weiter westlich liegender Gemeinden wie Greng oder Gurwolf geografisch abgeschnitten. Für einen Beitritt Grissachs wäre der Verbund gemäss Hayoz weiterhin offen.