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Prognosen und ihre Wirkung

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Gastkolumne

Prognosen und ihre Wirkung

Autor: Heinz Pfander

Haben Sie meine Kolumne vom November 2009 wie empfohlen aufbewahrt, um die damals publizierten Wirtschaftsprognosen nach einer gewissen Zeit nachzuprüfen? Wohl kaum, und wie meistens werden Voraussagen, denen wir Glauben schenken und die unser Verhalten beeinflussen, nicht auf ihre spätere Verbindlichkeit geprüft.

So wurde damals fürs 2010 vom Seco ein Wachstum des Bruttoinlandproduktes von nur 0,7 Prozent vorausgesagt und alle bekamen den Schlotteri! Der effektive Wert lag dann bei plus 2,7 Prozent. Oder anders ausgedrückt: Die zig Millionen, welche für die Erarbeitung solcher Zahlen mit Steuergeldern bereitgestellt werden, führten zu einer Fehleinschätzung von 385 Prozent!

Und wissen Sie noch, wie die Vorhersage im Bezug auf die Arbeitslosigkeit ausfiel? Genau 5,2 Prozent werde sie betragen und alle Indikatoren würden dafür sprechen! Sie sank im 2010 auf 3,9 Prozent und die Fehlerquote stieg damit auf über 33Prozent! Im 2011 waren es dann noch 3,1Prozent! Damit disqualifizieren sich die makroökonomischen Erbsenzähler selbst. Ignorieren wir doch weitgehend diese Kaffeesatzleserei und vertrauen wir vermehrt unserem ganz persönlichen Gschpüri.

Positiv an der ganzen Geschichte ist höchstens, dass die düsteren Prophezeiungen der Gelehrten selten eintreffen. Was uns aber mindestens ebenso viel zu denken geben sollte, sind die entsprechenden Schlagzeilen in den Medien. «Bad news are good news» scheint das Motto zu sein! Anders ist es kaum zu verstehen, dass Negativmeldungen permanent überwiegen und positive Aussagen nur im Kleingedruckten Platz haben. Begreifen denn die Redaktionen wirklich nicht, dass sie damit die Stimmung im Volk direkt und nachhaltig beeinflussen?

Warum um Gottes Willen stand vor einigen Wochen in allen Medien und in Riesenlettern «Arbeitslosigkeit gestiegen!», obwohl sich bei genauerem Hinsehen die Quote von 2,7 auf 2,8 Prozent nur unmerklich veränderte und damit noch tiefer war als erwartet. «Arbeitslosigkeit weiterhin sehr tief!» wäre die sinnvolle Alternative gewesen, welche die Wahrnehmung und dadurch die Stimmung bei den Leuten völlig anders beeinflusst hätte.

Die uns damit eingeimpften Szenarien hinterlassen unbewusst Gefühle der Unsicherheit. Statt sich auf das bisher Erreichte zu besinnen, hadern wir mit dem Schicksal. Statt grosszügiger werden wir kleinlich und statt investiert, wird gespart. Den Nuller schreiben, bevor geschossen wird, kann nicht gut gehen, und unendlich lange Wege zur Beschlussfassung korrelieren nicht mit der Qualität des Entscheides. (Lesen Sie doch bitte den letzten Satz noch einmal; er wird Ihnen in vielen Situationen garantiert helfen.)

Seien wir also etwas aufmerksamer und kritischer beim Betrachten irgendwelcher Mutmassungen und plakativem Pessimismus. Mehr Lebensfreude und echte Begeisterung bewahren uns davor, möglicherweise auf hohem Niveau unglücklich zu sein. Glauben Sie mir, es wird ein gutes Jahr!

Der UnternehmerHeinz Pfander ist Inhaber der ATEC Personal AG und REGA-TEXT TV, Gastgeber der Wallenried-Gespräche und Initiant des PRIX-ATEC. Als Mitglied des Gewerbeverbandes Sense ist er in einem FN-Kolumnistenkollektiv tätig, das in regelmässigem Rhythmus frei gewählte Themen bearbeitet.

«Statt grosszügiger werden wir kleinlich und statt investiert, wird gespart.»

Autor: Heinz Pfander

Autor: Unternehmer

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