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Prostitution ist jetzt ein stilles Gewerbe

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Seit 2011 ist im Kanton Freiburg das Gesetz über die Ausübung der Pros­titu­tion in Kraft. Anders als früher müssen sich seither Prostituierte bei der Kantonspolizei anmelden. Bei diesem Kontakt werden sie auch mit allerlei Informationen in gedruckter und mündlicher Form versorgt. «Wir ernten nun die Früchte dieser Arbeit der letzten Jahre», sagte Lorraine Ducommun, wissenschaftliche Sekretärin der beratenden Kommission zur Prostitution.

Die Kommission erstellt jedes Jahr einen Bericht über die aktuelle Lage und die Entwicklungen rund um die Prostitution im Kanton. Letzte Woche hat der Staatsrat den Bericht 2018 genehmigt. Dieser kommt zum Schluss, dass derzeit eine «gewisse Stabilität» im Mi­lieu herrsche. Das sei auf die intensive Kontroll-, Präventions- und Betreuungsarbeit aller Partner zurückzuführen.

«Was die Ausübung der Prosti­tu­tion im Kanton Freiburg angeht, war 2018 ein ruhiges Jahr», schreibt die Sicherheits- und Justizdirektion in einer Mitteilung. «Es wurde kein Verfahren wegen Förderung der Prostitution eröffnet, es wurden nicht mehr Fälle von Menschenhandel aufgedeckt, und an der Alten Brunnengasse in Freiburg hat sich die Situa­tion in Sachen Immissionen etwas beruhigt.»

Mehr Kontrollen in Salons

Diese Bilanz ergibt sich trotz erhöhter Kontrolltätigkeit gegenüber dem Vorjahr. So hat die Kantonspolizei 340  Wohnungen und Salons – rund 100 mehr als im Vorjahr – einen Besuch abgestattet. Es fanden 700 Kontrollen bei Sexarbeiterinnen statt, etwa gleich viele wie 2017, und es wurden auch 15 Kontakte mit Personen aufgenommen, die ihre Dienste über Internet anbieten. Gemäss dem Bericht gab es Ende 2018 im Kanton 31 Salons, vier mehr als im Jahr zuvor. Mit zwei Salons im Sensebezirk und keinem im Seebezirk ist das Angebot in Deutschfreiburg praktisch inexistent.

Die Kontaktarbeit geschieht aber auch auf privater Basis. Wie der Bericht aufzeigt, hat auch Fri-Santé mit dem Programm Grisélidis seine Aktivität weitergeführt und zum Teil sogar ausgebaut. So führte der Verein im vergangenen Jahr 153 Besuche in Salons durch gegenüber 117 im Vorjahr. Viele Kontakte gibt es im Rahmen der zweimal wöchentlich stattfindenden Sprechstunden sowie im Präventionsbus, der einen Abend pro Woche am Eingang der Alten Brunnengasse steht. Die Opferberatungsstelle Frauenhaus hat ihrerseits vier Personen mit Verbindung zum Prostitutionsmilieu betreut, die Opfer oder Angehörige von Opfern sind.

Die Kommission begrüsst schliesslich die Sensibilisierungsarbeit des Quartiervereins der Alten Brunnengasse. In Zusammenarbeit mit der Stadt Freiburg fand eine Präventionskampagne statt, die sich insbesondere auf Lärmimmissionen konzentrierte. Das Anbringen von Hinweistafeln scheint dazu beigetragen zu haben, dass die Ruhe der Nachbarschaft stärker respektiert wird.

Internet und «Lover Boys»

Auch wenn die Lage rund um das Freiburger Milieu derzeit ruhig erscheint, gibt es gemäss Lorraine Ducommun auch Tendenzen, die zur Sorge Anlass geben. Dazu zählt sie das Anwerben von Klienten im Internet. «Die Lage scheint zwar nicht alarmierend, aber es ist weniger gut möglich, diese Prostituierten zu kontaktieren. Die Präventionsarbeit wird so schwieriger.»

Für das Jahr 2019 ist ein Bericht geplant, in dem die Freiburger Kommission die Prosti­tution im Internet genauer untersuchen soll. «Wir wissen noch nicht recht, wie wir an Informationen kommen», sagt Ducommun. Eine Möglichkeit sei eine Website der Vereine für die Rechte von Sexarbeiterinnen in Genf und in der Waadt. Prostituierte können dort gratis inserieren, erhalten aber auch Informationen sowie ein Forum rund um ihre Arbeit. Laut Ducommun schliesse sich auch das Freiburger Programm Grisélidis dieser Website an.

Ein weiteres neues Phänomen, dem die Freiburger Kommission mehr Beachtung schenken will, seien die «Lover Boys», wie Ducommun sagt. Jugendliche Männer bauen amouröse Beziehungen zu jungen bis minderjährigen Frauen auf, welche sich bald darauf aufgrund falscher Versprechen prostituieren. «Es ist noch nicht ganz klar, ob das unter Menschenhandel oder Förderung der Prostitution fällt», sagt Ducommun. «Wir müssen mehr darüber herausfinden.»

Zahlen und Fakten

Vermehrt spanische Staatsangehörige

Im Rahmen der Erteilung von Bewilligungen für Etablissements, die zur Prostitution genutzt werden, waren Ende letzten Jahres 31 Salons erfasst. 22 davon befinden sich in der Stadt Freiburg: zwei mehr als im Jahr zuvor. Die restlichen Salons sind über die Bezirke verteilt: einer im Saanebezirk, je zwei in den Bezirken Sense, Greyerz, Glane und Vivisbach, und gar keiner im See- und im Broyebezirk. Laut dem Amt für Bevölkerung und Migration ist eine Zunahme an Bewilligungen für spanische Staatsangehörige festzustellen, die aus Lateinamerika stammen. Diese Tendenz wird 2019 weiter beobachtet.

uh

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