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Psychiatrieangebot weist Lücken für Deutschsprachige auf

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Das deutschsprachige Psychiatriezentrum in Villars-sur-Glâne ist auf Erwachsene ausgerichtet.
Charles Ellena/a

Für die deutschsprachige Bevölkerung des Kantons ist das Angebot an Leistungen in Kinder- und Jugendpsychiatrie kleiner als für Französischsprachige. Dies hält der Staatsrat in einem Bericht fest. Er verspricht aber eine erneute Prüfung im Hinblick auf die nächste Spitalplanung.

Die psychiatrische Betreuung der deutschsprachigen Jugendlichen im Kanton Freiburg weise Lücken auf, gerade bei spezifischen Störungen wie Bulimie. Das stellten die Grossräte Bernadette Mäder-Brülhart (Mitte links – CSP, Schmitten) und Markus Bapst (ehemalig, Die Mitte/CVP, Düdingen) in einem Postulat an den Staatsrat fest. Sie verlangten darin einen Überblick darüber, welche Leistungen für Deutschfreiburger Jugendliche angeboten werden, und eine Prüfung, welche Angebote im Kanton und ausserkantonal aufgebaut werden sollen.

In seiner Antwort bestätigt der Staatsrat nun, dass das Freiburger Angebot an Leistungen der Kinder- und Jugendpsychiatrie für die deutschsprachige Bevölkerung kleiner ist als für die französischsprachige Bevölkerung. Insbesondere gebe es für Jugendliche über 13 Jahren kein spezifisches stationäres Angebot im eigentlichen Sinn.

Neue Klinik für Erwachsene

Der Staatsrat hält fest, dass im Kanton für die psychiatrische Betreuung der deutschsprachigen Bevölkerung in den letzten Jahren ein grosser Aufwand betrieben wurde. So hat das Freiburger Netzwerk für psychische Gesundheit (FNPG) am Standort Villars-sur-Glâne 2017 in einem ersten Schritt ein ambulantes Beratungszentrum und eine Tagesklinik mit 17 Plätzen für Deutschsprachige eingerichtet. Im April 2020 wurde dies durch ein stationäres Angebot ergänzt, indem 30 Betten für Deutschsprachige eingerichtet wurden. Das deutschsprachige Zentrum biete alle Arten von psychiatrischen Leistungen an, aber nur für Erwachsene.

In der französischsprachigen Schweiz sei es üblich, keine «psychiatrische Abteilung» für Kinder unter 13 Jahren zu führen. Patientinnen und Patienten bis zum 16. Altersjahr würden an die Klinik für Pädiatrie des HFR verwiesen, welche mit dem FNPG zusammenarbeite. Diese Leistungen würden auf Deutsch und Französisch erbracht. Jugendliche über 13 Jahre könnten zudem in einer Abteilung in Marsens untergebracht werden, die sich aber im Wesentlichen auf französischsprachiges Personal stütze. 

Ambulantes Angebot ist da

Besser sieht es im ambulanten Bereich aus. Im Kanton Freiburg biete eine Stiftung kinderpsychologische Betreuung und eine Tagesklinik mit psychotherapeutischen Konsultationen an, und zwar in beiden Sprachen. Gemäss Staatsrat hätten zwischen 2018 und 2020 total 34 französischsprachige und 17 deutschsprachige Kinder und Jugendliche das Angebot genutzt. Die Kapazität für Französischsprachige sei erweitert worden, für Deutschsprachige werde dies derzeit geprüft.

Wie es im Bericht weiter heisst, führen die Universitären Pyschiatrischen Dienste Bern spezialisierte Ambulatorien wie das Früherkennungs- und Therapiezentrum, das Zentrum für Essstörungen und das Ambulatorium für Risikoverhalten und Selbstschädigung an. Diese Angebote würden auch von Freiburger Jugendlichen in Anspruch genommen: 2018 waren es 13 Freiburger Minderjährige in 19 Fällen und 2019 zehn Freiburger in 12 Fällen.

Grundsätzlich können Freiburger Kinder und Jugendliche Leistungen ausserhalb des Kantons in Anspruch nehmen, wenn sie im Kanton nicht verfügbar sind und auf der jeweiligen Spitalliste stehen. In Bern gebe es aber oft Wartelisten, schreibt der Staatsrat. 

Er betont, dass die psychiatrische Betreuung der Freiburger Bevölkerung regelmässig neu evaluiert und angepasst werde. Im Laufe dieses Jahres werde sich eine Arbeitsgruppe spezifisch der deutschsprachigen Jugendlichen und Kinder annehmen und definieren, wie die Leistungen im Kanton weiterentwickelt werden könnten. Diese Arbeiten würden im Rahmen der Spitalplanung berücksichtigt.

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