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Psychologische Anlegerfallen vermeiden

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

 Erfolgreiches Anlegen basiert auf mehreren Punkten, die man immer im Auge haben sollte. Erstens stützt es sich auf eine systematische und umfassende Analyse der Anlagemärkte und deren fundamentalen Treiber. Zweitens muss der erfolgreiche Anleger eine auf seine individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Anlagestrategie festlegen. Der dritte – und vielleicht entscheidende – Faktor für ein erfolgreiches Anlegen ist schliesslich, dass die einmal festgelegte Anlagestrategie sowie die Einschätzung der Märkte und der daraus abgeleiteten Anlageschwerpunkte mit viel Disziplin umgesetzt werden.

Von Emotionen geleitet

Finanzfachleute stellen jedoch immer wieder fest, dass sich Anlegerinnen und Anleger stark von Emotionen leiten lassen. Forschungsarbeiten zeigen beispielsweise, dass sich Anleger in Hausse-Phasen, getrieben durch die allgemeine Euphorie, wie Herdentiere verhalten und alle demselben Trend hinterherrennen. Ein anderes häufig beobachtbares Verhalten von Anlegern ist die Verlust-Aversion. Es fällt Investoren oftmals schwer, sich von Titeln in ihrem Depot zu trennen, wenn diese Verluste aufweisen.

Resultat dieses Verhaltensmusters ist, dass Anleger Verlusttitel viel länger in ihrem Depot halten als Aktien, die im Plus sind – ein völlig irrationales Verhalten. Anstatt Gewinne laufen zu lassen, werden Verluste laufen gelassen. In der Summe führen die erwähnten verhaltenspsychologischen Fehlentscheide dazu, dass Anleger oft zum falschen Zeitpunkt kaufen und verkaufen – sprich: Sie kaufen in der allgemeinen Euphorie hoch und verkaufen nach dem Crash und in der allgemeinen Panik spät und tief.

Market-Timing ist Nonsens

Die Erfahrung zeigt, dass es sich für viele Privatanleger in der Regel auszahlt, über längere Zeit investiert zu bleiben und an einer einmal gewählten Anlagestrategie – allenfalls mit genau definierten taktischen Über- und Untergewichtungen – festzuhalten und nicht zu versuchen, durch ständiges Ein- und Aussteigen den Markt zu «timen». Was die Folgen sein können, zeigt die nachfolgend dargestellte Analyse eindrücklich.

In diesem Beispiel zeigt der Chefökonom der UBS Schweiz, Daniel Kalt, dass jemand, der 1989 ein Anfangsinvestment von 100 000 US-Dollar im amerikanischen S&P-Aktienindex tätigte, bis Mitte 2013 ein Vermögen von 1,018 Millionen US-Dollar erreichte. Kalt hat in einem nächsten Schritt berechnet, welches Vermögen resultiert, wenn jeweils die fünf, zehn, 15 usw. besten Handelstage verpasst wurden. Die Resultate sind verblüffend: Wer schon nur die fünf besten Handelstage zwischen 1989 und 2013 verpasst hat, weist ein um 34 Prozent tieferes Endvermögen aus. Wer die zehn besten Handelstage verpasst, «verliert» schon die Hälfte des Vermögens, und wer an den 25 besten Handelstagen nicht investiert war, macht aus seinen 100 000 US-Dollar nicht eine Million, sondern nur gerade 256 000 US-Dollar. Investiert bleiben, heisst also die Devise.

Immer wieder Disziplin

Zum Schluss noch einige Überlegungen zu einem weiteren Phänomen in der Verhaltensforschung, der Selbstüberschätzung. Wer hundert Autofahrer befragt, wie sie ihre Fahrkünste einschätzen, wird in der Regel von rund 70 bis 80 Prozent der Antwortenden hören, sie seien überdurchschnittlich gute Fahrer – ein wesentlicher Anteil der Autofahrer neigt offensichtlich zur Selbstüberschätzung. Genauso verhält es sich vermutlich auch beim Anlegen, wo wohl ein ähnlich hoher Anteil von Investoren sich als überdurchschnittlich gut einstufen würde.

Dies kann einer der Gründe sein, weshalb viele Anleger sich schwer damit tun, Anlageentscheide einem professionellen Portfoliomanager zu übertragen.

Für Anleger ist es zentral, sich der genannten, durch Emotionen verursachten Fehlverhalten und Irrationalitäten bewusst zu sein. Und letztlich hilft bei der Vermeidung dieser irrationalen Verhaltensmuster nur die oben erwähnte hohe Disziplin in der Umsetzung der definierten Anlagestrategie.

Der Autor

Olivier Schmutzist Vizedirektor und Kundenberater bei der UBS Freiburg im Bereich Wealth Management.

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