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Psychologische Hilfe im Krisengebiet

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«Wenn ich einen Einsatz beendet habe, versuche ich damit abzuschliessen», sagt Alphonse Salamin, pensionierter Psychologe. Am 24. April ist er von einem solchen Einsatz zurückgekommen. Er war für «Ärzte ohne Grenzen» nach Guinea gereist, wo seit Monaten die gefährliche Krankheit Ebola wütet. Seit seiner Pension steht er immer wieder für die Hilfsorganisation im Einsatz. Seine ersten Erfahrungen sammelte er in Indonesien nach dem Tsunami Anfang 2005, später in China, Sri Lanka, Tschad oder in Haiti nach dem fatalen Erdbeben im Jahr 2010.

Hilfe für die Helfer

In Guéckédou, der siebtgrössten Stadt Guineas, kümmerte sich Salamin während fünf Wochen unter anderem um die psychologische Betreuung der nationalen und internationalen Hilfskräfte. «Wenn etwas Belastendes passiert ist, brauchen auch die Helfer psychologische Betreuung», so Salamin. Auch die Situation als Ganzes sei sehr belastend für alle Mitarbeiter. «In einem solchen Einsatz haben die Beteiligten einen verrückten Tagesablauf. Es gibt keine Freizeit, die Helfer sind quasi 24 Stunden am Tag in Gedanken bei der Arbeit», sagt er. Am belastendsten seien aber die vielen Todesfälle und die Ohnmacht der Ärzte angesichts der meist tödlichen Krankheit, für die es noch kein Heilmittel gibt. Salamin kümmerte sich während seines Einsatzes auch um die lokale Bevölkerung, sprach mit den Kranken und informierte die Familien über die Erkrankung oder den Tod eines Patienten. Eine weitere Aufgabe des Psychologen war die Ausbildung von lokalen Beratern, die wie er in schwierigen Situationen auf die Betroffenen eingehen. Dabei setzte er meist auf Personen mit einer gewissen psychologischen Vorbildung. Zum Teil waren solche Leute jedoch nicht verfügbar. Dann bildete er auch Krankenschwestern oder Lehrer aus. «Um bei Notfällen die Betroffenen zu betreuen, braucht es keine Psychologen, Einfühlvermögen zeigen auch andere Berufsgruppen», so Salamin.

Skepsis und Angst

In Guéckédou wurden die Helfer von «Ärzte ohne Grenzen» nicht sofort gut aufgenommen. «Wenn die Leute schlecht informiert sind, kommt es oft zu Anfeindungen», sagt Salamin. So ging zum Beispiel anfangs das Gerücht herum, dass die ausländischen Ärzte den Leuten in den Spitälern Organe entnähmen, um sie anschliessend zu verkaufen. «Plötzlich waren wir die Bösen und nicht die Krankheit», sagt Salamin. Zudem glaubten zu Beginn viele, dass die Helfer von «Ärzte ohne Grenzen» die Krankheit verbreiten würden. «Das ging sogar so weit, dass Einheimische, die für uns arbeiteten, von der Gemeinschaft ausgeschlossen wurden», sagt er.

Die Akzeptanz der Bevölkerung wuchs aber mit der Zeit, was laut Salamin vor allem der guten Aufklärungsarbeit der Organisation zu verdanken ist. Auch der erste Durchbruch im Kampf gegen die Krankheit trug viel dazu bei: «Nachdem ich zwei Wochen in Guinea war, konnten wir endlich die erste genesene Patientin aus dem Spital entlassen. Das war der schönste Moment meines Einsatzes», sagt Salamin.

Zur Organisation

Hilfe seit über vierzig Jahren

Die Organisation «Ärzte ohne Grenzen» wurde 1971 gegründet. Seit 1981 existiert die Schweizer Sektion. Die Organisation leistet medizinische Nothilfe in Flüchtlingslagern oder bei Katastrophen und koordiniert Hilfseinsätze bei Epidemien. Aktuell arbeiten weltweit 4700 Personen in über 20 Ländern für die Schweizer Sektion. Im Jahr 1999 erhielt die Organisation den Friedensnobelpreis.lr

Ebola: Eine unheilbare Krankheit hält das westliche Afrika in Atem

D er Ebola-Virus hat seinen Namen von einem gleichnamigen Flussausläufer des Kongo, wo die Krankheit zum ersten Mal aufgetreten ist. Heute gehen die Experten davon aus, dass die Krankheit mehrheitlich von Tieren, namentlich Flughunden, an die Menschen weitergegeben wird. Ebola wird über Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Die Symptome ähneln einer beginnenden Grippe: Infizierte haben Fieber, Muskelschmerzen und Durchfall. Anschliessend treten innere Blutungen und Organversagen auf. Es sind fünf Arten des Ebola-Virus bekannt. Je nach Erreger beträgt die Sterblichkeitsrate zwischen 50 und 90 Prozent. Bis heute gibt es weder eine Impfung noch eine Therapie gegen Ebola. Die Überlebenschancen der Patienten können jedoch erhöht werden, wenn sie die richtige Pflege erhalten. So ist es wichtig, die Erkrankten ständig zu hydrieren und sie gegen sekundäre Infektionen zu behandeln. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bezeichnete den Ausbruch, der im Februar in Guinea seinen Anfang nahm und schliesslich auch in den Nachbarländern Liberia, Sierra Leone und Mali Opfer forderte, als «eine der grössten Herausforderungen», seit das Virus vor 40 Jahren zum ersten Mal ausbrach. In Guinea wurden 248 klinische Fälle von Ebola verzeichnet. 171 davon verliefen tödlich (Stand 15. Mai). Ab Mitte April zeichnete sich langsam ein Abflachen der Epidemie ab. Ein Ebola-Ausbruch wird jedoch erst nach 42 Tagen ohne neuen Fall offiziell für beendet erklärt. lr

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