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Punkte in der Schlussphase verspielt

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Was gegen Teams wie Lausanne oder Biel noch zu knappen Siegen reichte, genügte am Wochenende gegen die besser klassierten Mannschaften aus Lugano und Zug nicht unerwartet nicht mehr. Vorab in der Defensivarbeit fielen die Freiburger an diesem Wochenende wieder ins alte Fahrwasser zurück und kassierten innert 48 Stunden nicht weniger als elf Gegentore, ohne dass man ihre beiden Hüter Benjamin Conz und Reto Lory (Kurzeinsatz in Lugano) dafür hätte verantwortlich machen können. Schlechtes Backcheking auch von Offensivspielern wie Salminen und Sprunger (Aussage Zenhäusern), ein völlig desolates Powerplay (dreimal konnte Gottéron mit 5 gegen 3 Feldspieler agieren, ohne zu treffen) und eine zum Teil ungenügende Chancenauswertung führten dazu, dass Freiburg im Heimspiel vom Samstag gegen Zug seine Position in Bezug auf die Playoffs im März nicht verbessern konnte.

Réway mit Verdacht auf Gehirnerschütterung

Wie meistens in solchen Phasen kommt dann noch Pech dazu, in der Schlussphase am Samstag kassierte Freiburg nicht nur die entscheidenden zwei Tore, sondern verlor mit Martin Réway (Verdacht auf Hirnerschütterung) nach Bykow und Pouliot einen weiteren wichtigen Center.

Gegen Zug wäre es für Gottéron durchaus möglich gewesen, zu Punkten zu kommen, und damit den nächsten Spielen entspannter entgegenzuschauen. Nach zwei Dritteln führten die Freiburger glücklich mit 2:1 Toren, das Schussverhältnis lautete zu diesem Zeitpunkt mit 21:13 klar zugunsten der Zentralschweizer. Dies führte dazu, dass Zugs Trainer Harold Kreis nach dem Spiel nicht unberechtigt sagte: «Wir hatten eigentlich den Match vom Anfang an im Griff, konnten aber aus unseren vielen Chancen erst im letzten Drittel Profit schlagen.» Erstmals in Führung gingen die Drachen kurz vor Ablauf des ersten Abschnitts: Zugs Goalie Tobias Stephan konnte einen harten Schuss Greg Mauldins nur zur Seite abwehren, den Nachschuss versorgte Réway geistesgegenwärtig im Zuger Tor. Der stark und kompakt auftretende EVZ kam dann erst in der 38. Minute durch den Ex-HCD-Flügelstürmer Dario Bürgler, einem Sohn des früheren Abfahrtsstars Toni Bürgler, zum Ausgleich. Bis dahin hatte Freiburgs Keeper Benjamin Conz mit vielen guten Paraden seine Mannschaft im Spiel gehalten und viele klare Chancen der Gäste zunichtegemacht. Nur kurz darauf war allerdings Freiburg zum einzigen Mal an diesem Abend im Powerplay erfolgreich, als Ryan Gardner einen Schuss Réways zum 2:1 ablenkte.

Verpatztes letztes Drittel

 Wenn man mit einem 2:1-Vorsprung vor eigenem Anhang in das letzte Drittel steigen könne, dürfe man einen Match in dieser Meisterschaftsphase nicht mehr aus den Händen geben, betonten auf Freiburger Seite Spieler und Coach unisono den Ausgang dieses zum Teil (zu) hart umkämpften Spiels, in dem die Zuger um ihren Goldhelm Pierre-Marc Bouchard die besseren Nerven behielten. Gottéron machte es dem geheimen Titelaspiranten jedoch wie am Vorabend in Lugano nicht allzu schwer: Zweimal lief man dem Gegner in den Schlussminuten in klassische Konter, beide Male konnten sich die Schützen Dominik Lammer und Jarkko Immonen die Torecke aus kurzer Distanz auswählen. So richtig erzürnt über die Aussetzer war richtigerweise Goalie Benjamin Conz: «Statt den Puck einfach aus der Gefahrenzone zu schiessen, versuchen wir es mit gefährlichen Pässen, die dann prompt vom aufsässigen Gegner abgefangen werden.» Dabei dachte er sicher auch an jene Szene des jungen Yannick Rathgeb, der mit Risikozuspielen nicht das erste Mal in dieser Saison für Gefahr vor dem eigenen Tor sorgte.

Verärgert über diesen Umschwung im Resultat war natürlich auch Freiburgs Trainer Gerd Zenhäusern, offensichtlich habe seine Mannschaft nichts aus den Fehlern vom Vorabend gelernt, sagte er nach dem Spiel. Das späte Anschlusstor von Benjamin Neukom (59.) änderte am Verdikt nichts mehr. Der EVZ spielte den Sieg danach souverän nach Hause, Gottéron fehlte auch in diesen letzten Sekunden hinten jemand, der den Puck in die Angriffszone gebracht hätte; hier machte sich eben die Absenz von Leuten wie Bykow oder Pouliot besonders bemerkbar.

Playoff-Rhythmus hat begonnen

 Für Verteidiger Marc Abplanalp und Goalie Benjamin Conz ist klar, dass spätestens nach der Festtagspause die Teams in der NLA in den Play-off-Rhythmus gewechselt haben. Zug zum Beispiel spielte im St. Leonhard mit vielen Unsauberkeiten und hart auf den Mann, was bekanntlich dem Spiel der Freiburger nicht unbedingt entgegenkommt. Dass dabei auch brutale Aussetzer wie der gefährliche Check von Wiederholungstäter Johann Morant an Killian Mottet dazukommen, musste Freiburg wohl oder übel zähneknirschend in Kauf nehmen. Gegen eine Mannschaft mit einem guten Powerplay dürfte sich dies jedoch weniger auszahlen als zuletzt gegen die Drachen, denen im Moment trotz des Überzahltreffers zum 2:1 vor dem Tor im Powerplay etwas die Gefährlichkeit abgeht. Für Abplanalp war die Spielphase um das 2:2 herum der Umschwung in diesem Match: «Statt das mögliche 3:1 zu schiessen, kassierten wir den Ausgleich auf dumme Art und Weise, und dann wechselte das wichtige Momentum auf ihre Seite.» Für den Berner Oberländer ist diese Niederlage trotzdem kein Weltuntergang, aus solchen Spielen könne man für die Playoffs lernen. Um diese zu erreichen, brauche es von allen Spielern jedoch in den kommenden Wochen nochmals eine Steigerung.

 Transparent für Plüss

In dieser Woche wird das Programm für die Drachen nicht etwa leichter: Schon morgen Abend gastiert mit dem Tabellenführer ZSC die zurzeit beste Mannschaft im St. Leonhard. Sorgen machen Zenhäusern jedoch nicht nur die nächsten Gegner–am Samstag empfängt Freiburg Ambri, am Sonntag steht eine Partie in Davos an–, sondern vor allem seine wiederum dünner gewordene Personaldecke (Vauclair, Réway). Eigentlich müsste man jetzt nochmals einen ausländischen Stürmer holen, um den formschwachen Sakari Salminen zu ersetzen. Die finanzielle Situation im Klub lässt dies allerdings nicht unbedingt zu. Zudem kommt auf Sportchef Christian Dubé noch ein anderes, nicht unwichtiges Problem zu: Mit einem riesigen Spruchband forderte die Fankurve vor dem Match einen neuen Vertrag für ihren Lieblingskämpfer Beni Plüss. Wie der Frankokanadier dieses und andere heisse Geschäfte in den nächsten Tagen und Wochen lösen wird, hängt sicher auch zum grossen Teil von den Leistungen seiner Mannschaft auf dem Eis ab.

 

Telegramm

Gottéron – Zug 3:4 (1:0, 1:1, 1:3)

6100 Zuschauer.–SR Dipietro/Vinnerborg, Gnemmi/Kovacs.Tore:17. Réway (Mauldin) 1:0. 38. Bürgler 1:1. 40. (39:42) Gardner (Réway/Ausschluss Nolan Diem) 2:1. 47. Holden (Martschini/Ausschluss Abplanalp) 2:2. 55. Lammer (Bouchard) 2:3. 57. Immonen (Peter, Sandro Zangger) 2:4. 59. Neukom (Ellerby) 3:4. Strafen: 5-mal 2 Minuten gegen Gottéron, 11-mal 2 plus 10 Minuten (Morant) gegen Zug.

Freiburg-Gottéron:Conz; Ellerby, Schilt; Rathgeb, Ngoy; Kamerzin, Abplanalp; Maret; Mauldin, Gardner, Mottet; Sprunger, Schmutz, Benjamin Plüss; Caryl Neuenschwander, Réway, Salminen; John Fritsche, Rivera, Neukom.

Zug:Stephan; Ramholt, Grossmann; Schlumpf, Sondell; Morant, Alatalo; Erni, Blaser; Lammer, Immonen, Bouchard; Martschini, Holden, Suri; Bürgler, Peter, Sandro Zangger; Sieber, Nolan Diem, Fabian Schnyder.

Bemerkungen:Freiburg-Gottéron ohne Tristan Vaclair, Alexandre Picard, Marc-Antoine Pouliot, Andrei Bykow (alle verletzt), Michael Loichat (nicht eingesetzt), EV Zug ohne Simon Lüthi, Marchon, Senteler und Stadler (alle verletzt).–Gottéron von 59:11 bis 59:57 ohne Torhüter.–27. Pfostenschuss Martschini. 50. Martin Réway mit Kopfverletzung ausgeschieden.–Torschüsse: 29:33.

Die FN-Besten:Conz, Stephan.

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