Autor: Mireille Rotzetter
DüdingenEin Kletterseil an der Wand, eine Matte in der Ecke und ein Trampolin im Gang – die Veränderungen in den Zimmern des Kindergartens Hasliweg in Düdingen fallen auf den ersten Blick nicht auf. Es ist aber nicht nur das Material, das für mehr Bewegung sorgen und den Kindergarten zu einem «Purzelbaum»-Kindergarten machen soll. «Bewegung wird bewusster in den Kindergartenalltag eingebaut», sagt Ruth Gauderon, Lehrperson im Kindergarten Hasliweg. Dazu sei unter anderem ein Umdenken der Lehrpersonen nötig.
Projekt in drei Phasen
Ruth Gauderon wurde vor fünf Jahren in Basel zum ersten Mal auf «Purzelbaum» aufmerksam. «Ich war begeistert und habe daraufhin im Schulhausgang eine Bewegungsecke eingerichtet.» Im Schuljahr 2009/10 startete das Projekt in Schmitten. «Auch in Düdingen begannen wir Lehrpersonen, über das Projekt zu diskutieren, und haben uns entschlossen, teilzunehmen.» Im vergangenen Herbst seien in einer ersten Phase die Lehrpersonen geschult worden. «Wir erhielten sehr viele Ideen, wurden aber auch in unserer Arbeit bestätigt», sagt Gauderon. Betätigungen im Wald und Pausen draussen seien schon vorher an der Tagesordnung gewesen.
Mit dem Startschuss am Montag begann nun die zweite Phase, der Einbezug der Kinder. In der dritten Phase werden die Eltern in das Projekt miteinbezogen.
Das Projekt wird vom Kanton unterstützt. Damit die Unterstützung weiterläuft, müssen sich bis am 30. April zehn Schulen angemeldet haben. «Momentan interessieren sich genügend Schulen dafür, wir haben aber noch nicht von allen die definitive Zusage», sagt Projektleiter Thomas Oberson.
Kinder mit motorischen Schwierigkeiten
Am Montag stand ein Hindernisparcours bereit, den die Kinder zur Einstimmung absolvieren sollten. Die Unterschiede waren ersichtlich. So schafften einige den Purzelbaum ohne Probleme und balancierten sicher auf dünnen Latten, andere brauchten dabei Hilfe. Laut Gauderon fehlt es vielen Kindern an Erfahrung, sie würden an Bewegungsarmut leiden. «Übergewicht ist bei uns weniger ein Thema. Doch es gibt Kinder mit motorischen Schwierigkeiten.» Damit das Projekt Wirkung zeige, sei es wichtig, dass auch Unterstützung von den Eltern komme.