Die Anwesenden warteten gar nicht erst auf den Punkt «Diverses» auf der Traktandenliste: Sie machten sich schon gegenüber Syndic Pierre-Alain Clément Luft über das Hauptärgernis im Quartier. An der Generalversammlung des Quartiervereins Beaumont-Vignettaz war letzte Woche klar: Der Bäcker im Beaumont-Quartier sorgt für schlaflose Nächte. Freitags und samstags klopfen Nachtschwärmer ans Fenster der Bäckerei, um sich mit frischen Gipfeli einzudecken. «Das beginnt um ein Uhr in der Früh und geht bis vier Uhr», sagt Jean-Jacques Métrailler. Der Präsident des Quartiervereins hat bereits versucht, den Bäcker zu einem Gespräch mit dem Verein zu bewegen. «Wir haben jedoch nie eine Antwort auf unseren Brief erhalten.»
Anita Jandaly wohnt gleich neben dem Bäcker. Sie liegt jeweils wach im Bett, wenn die Nachtschwärmer unter ihrem offenen Fenster herumschreien. «Würden sie einfach vorbeikommen, ihre Ware kaufen und weitergehen, wäre das nicht so schlimm», sagt sie. Doch blieben die jungen Leute länger vor Ort. «Sie schreien, grölen und schlagen auf die Werbeplakate, das macht einen höllischen Lärm», sagt Jandaly. Im Winter sei es etwas ruhiger als in lauen Sommernächten – aber auch so schlafe sie Freitag und Samstag nie durch. «Das ist so, seit wir hier wohnen, also seit zwanzig Jahren», sagt die ältere Frau. «Aber es wird immer schlimmer, am Anfang waren die Leute noch nicht so laut wie heute.»
Anita Jandaly wünscht sich, dass die Polizei vermehrt unterwegs wäre – und vor allem zu Fuss: «Wenn die jungen Leute das Polizeiauto sehen, sind sie schnell weg.» Syndic Clément sagte, für die Überprüfung der Öffnungszeiten sei die Kantonspolizei zuständig, nicht die Stadt-polizei. njb
