Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Quartierverein will die Strassenprostitution in der Alten Brunnengasse verbieten lassen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Wer am späten Abend schon die Alte Brunnengasse in Freiburg hinunterspaziert ist, wird ihnen auch schon begegnet sein: Den Prostituierten, die auf der Strasse um Freier werben. Geht es nach Denis Boivin, Präsident des Quartiervereins Grand-Fontaine, soll sich dies bald ändern. An der gestrigen Generalversammlung des Vereins (siehe Kasten) informierte er über das Vorhaben, eine Gesetzesänderung zu beantragen und die Strassenprostitution zu verbieten.

 «In den letzten Jahren hat der Lärm in der Nacht stark zugenommen», sagt Denis Boivin auf Anfrage. Zudem liessen die–oftmals betrunkenen–Gäste auch viel Müll liegen. «Zigaretten, Kaugummis und manchmal sogar Präservative», so Boivin.

Keine Verbesserung

Das Problem sei schon länger bekannt, deshalb sei vor etwa einem Jahr eine Arbeitsgruppe geschaffen worden (siehe FN vom 26.9.). Diese besteht aus Vertretern des Freiburger Gemeinderates, der lokalen und der Kantonspolizei, dem Oberamtmann des Saanebezirks und dem Quartierverein Grand-Fontaine. «Wir werden ernst genommen und hatten sehr konstruktive Treffen», sagt Denis Boivin. So gebe es vermehrt Polizeikontrollen und der Betreiber des Cafés Grand-Fontaine bemühe sich, mittels Plakaten oder mündlichen Aufforderungen die Gäste zur Ruhe zu ermahnen. «Trotzdem hat sich die Situation nicht erheblich verbessert», bedauert Boivin. Deshalb wolle er den Freiburger Gemeinderat vor einer anderen Lösung überzeugen.

Weg von der Strasse

Das aktuelle Reglement der Stadt Freiburg über die Strassenprostitution besagt, dass diese auf Strassen mit überwiegendem Wohncharakter verboten ist, «ausgenommen dort, wo sie bereits traditionellerweise zu finden ist». Diesen letzten Teil möchte Boivin streichen. «Es geht uns nicht um einen Frontalangriff auf die Prostitution», betont er. Jedoch sei er überzeugt, dass viele, die sich in der Nacht auf der Alten Brunnengasse herumtrieben, nicht unbedingt Freier seien, sondern eher Schaulustige. «Würden die Damen nicht mehr auf der Strasse stehen, wären hier wohl weniger Leute unterwegs.»

Wirksamkeit unklar

Nicht ganz der gleichen Meinung ist der Freiburger Gemeinderat Thierry Steiert (SP). Die Stadt nehme das Problem ernst, sagt er. Bevor jedoch eine Gesetzesänderung vor den Generalrat gebracht werde, gelte es, weniger einschneidende Massnahmen zu prüfen. Zudem bezweifle er die Wirksamkeit eines Verbots. «Es ist illusorisch zu glauben, ein Verbot der Strassenprostitution ändere viel an der jetzigen Situation.» So gebe es zwar in Freiburg einige Etablissements, durch welche die Anwohner kaum gestört würden. «Bei diesen gibt es aber auch keine Gaststätte, die direkt mit der Prostitution verbunden ist», betont er. Als mögliche Lösung sieht er deshalb eher strengere Auflagen für das Café. «Wären die ganze Nacht Sicherheitsleute präsent, könnten diese für Ruhe sorgen.»

Und schliesslich, so Steiert, sei die Polizei nicht unglücklich darüber, dass sich die Strassenprostitution an einem Ort in der Stadt konzentriere. «So ist es einfacher, Kontrollen durchzuführen.»

Versammlung: «Wir haben auch kein Wundermittel»

N eben den rund zwanzig Mitgliedern des Quartiervereins Grand-Fontaine war en an der gestrigen Generalversammlung auch der Oberamtmann, Carl-Alex Ridoré, Gemeinderat Thierry Steiert sowie Vertreter der Kantonspolizei anwesend. Das Café de la Grand-Fontaine habe ein Patent B+, welches verlängerte Öffnungszeiten ermögliche, beantragt, sagte Ridoré. «Ich habe in dieser Angelegenheit noch nicht entschieden. Jedoch kann ich versichern, dass ein allfälliger Erwerb des Patents mit Auflagen verbunden ist.» Zudem werde ein Konzept für einen Sicherheitsdienst ausgearbeitet, der sowohl vom Café als auch von den Besitzern der Appartements getragen werde. Auch Jean-Pascal Tercier von der Kantonspolizei versicherte, dass die Polizei ihre Bemühungen nicht einstellen werde. Ein Verbot sei jedoch kaum die richtige Lösung. Diese Antworten schienen die Anwohner nicht zu befriedigen. «Es muss etwas geschehen. Ich kann nicht mehr», meinte eine Frau, die gegenüber dem Café wohnt. «Wir haben auch kein Wundermittel», sagte Ridoré. Und Tercier betonte: «Wir beginnen nun mit einigen Massnahmen. Wirken diese nicht, müssen wir weitersehen.» rb

Meistgelesen

Mehr zum Thema