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«Quellen einer offenen Katholizität»

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Bei dem kürzlich durchgeführten Symposium ist es um Geschichten gegangen, «die aus den Sackgassen der Gegenwart befreien sollen», sagte der Freiburger Uni-Professor Leo Karrer. Drei einführende Beispiele zeigten, wie gläubige Menschen in ihrer jeweiligen Zeit mit unübersichtlichen Situationen umgegangen seien und den aufrechten Gang gewagt hätten.

Der Dominikaner Adrian Schenker, Bibelwissenschaftler in Freiburg, führte am Buch Ezechiel vor, wie das biblische Menschenbild davon ausgeht, dass der Mensch sich ändern kann. Die Theologin Eva Südbeck-Baur berichtete von Aufbruchserfahrungen der Offenen Kirche St. Elisabethen in Basel. Am Beispiel der Feier der Walpurgisnacht zeigte sie, wie Frauen im Gottesdienst verborgene Freiheitsgeschichten der Äbtissin Walburga aufdeckten und in Symbolen der katholischen Tradition zum Ausdruck brachten. Schwester Uta Teresa Fromherz, Menzingen, vertiefte ihre eigenen Lebenserfahrungen, indem sie sich von der Biographie und Spiritualität der heiligen Teresa von Avila inspirieren liess und gleichzeitig Widerspruch anmeldete.

«Perlenstücke»

Die Teilnehmenden hätten diese Beiträge als «Perlenstücke» für die Arbeit in Gruppen und im Plenum gesehen, berichtete Leo Karrer. Es habe sich gezeigt, welcher Reichtum an ermutigenden Beispielen in der christlichen Tradition zu finden sei, oft aber erst gehoben werden müsse, weil Erfahrungen verdrängt und verborgen worden seien. Karrer betonte, dass Tradition nicht den «Traditionalisten» überlassen werden dürfe, denn jegliche Form von Fundamentalismus verstehe diese unhistorisch.

Spannungen aushalten

Eine Theologie, die sich in einzelne Disziplinen verliere, finde nicht zu ihrer Identität, sondern gefährde sich selbst in kognitiver Vereinsamung, meinte Karrer. Die katholische Kirche gebe sich in der Schweiz «nur ungenügend die Instrumente für den notwendigen Disput über ihren weiteren Weg». Sie zeige bei aktuellen Herausforderungen selten die Kraft zu kritisch-prophetischer Präsenz.

Das Forum für eine offene Katholizität erkenne darin eine Notwendigkeit, erläuterte der Pastoraltheologe. Es wolle aber nicht einem entmutigenden Verfallsjargon verfallen, der nur Defizite bejammere. Vielmehr gehe es ihm um eine gelebte Solidarität, welche die Spannung aushalte «zwischen der Frohbotschaft von einem Gott, dem es leidenschaftlich um den Menschen geht, und den unübersichtlichen Realitäten der menschlichen Wirklichkeit».

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