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Radikale Kunst von starken Frauen

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Im Erdgeschoss multimediale Installationen eines jungen Künstlerinnen­duos aus Basel, im ersten Stock Collagen aus den Sechzigerjahren von einer 1976 verstorbenen italienischen Künstlerin: Auf den ersten Blick haben die beiden neuen Ausstellungen in der Kunsthalle Fri Art in Freiburg nicht viel gemeinsam. Tatsächlich aber stünden die ausgestellten Werke sehr wohl in einem Zusammenhang, sagte Nicolas Brulhart, künstlerischer Leiter des Fri Art, anlässlich einer Führung für die Medien. «Beide Ausstellungen zeigen radikale und experimentelle künstlerische Ansätze von starken Frauen ihrer Zeit – mit einem halben Jahrhundert Distanz dazwischen.»

Fiktion und Realität

Beim Betreten der Kunsthalle trifft man zuerst auf die Arbeiten von Eglė Kulbokaitė und Dorota Gawęda. Die 33-jährige Litauerin Kulbokaitė und die 32-jährige Polin Gawęda arbeiten seit mehreren Jahren zusammen und zeigen ihre Installationen und Performance-Projekte in verschiedenen Städten Europas. Die Schau «Mouth­less» im Fri Art ist ihre erste institutionelle Ausstellung in der Schweiz. Diese bespielt eine ganze Etage der Kunsthalle – und reicht sogar darüber hinaus. Das Projekt ist in Zusammenarbeit mit dem Kunstraum WallRiss entstanden, wo Spuren davon zu sehen sind, ebenso wie an anderen Orten in der Stadt. «Mouth­less» erzähle eine Geschichte, die sich wie ein Gerücht verbreite, so Brulhart.

Doch mehr als um die Geschichte selbst geht es um die Konstruktion dieser Geschichte zwischen Fiktion und Realität. Urbane Legenden, Hexen­mythen, Geistergeschichten, aber auch ökologische und feministische Anliegen vermischen sich zu einer vielschichtigen Erzählung. Eglė Kulbokaitė und Dorota Gawęda präsentieren diese mit innovativen Mitteln. Neben Installationen und Videos finden sich Arbeiten, die auf künstlicher Intelligenz basieren; neue Technologien halten ebenso Einzug wie Gerüche und Geräusche.

Die Ausstellung lässt die Grenzen zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit verschwimmen und schafft damit auch beklemmende Momente. «Manches erinnert an Horrorszenarien oder Spukgeschichten», sagt Dorota Gawęda. «Das ist Teil dieser Erzählung.»

«Einzigartig und brillant»

Parallel zu «Mouthless» zeigt das Fri Art im Obergeschoss Werke der italienischen Künstlerin Ketty La Rocca (1938–1976). Selbst in Italien sei sie bis heute unterschätzt, und die Aufarbeitung ihres Werks habe eben erst begonnen, sagte Nicolas Brulhart. Ausser einer Ausstellung vor fast dreissig Jahren in Genf seien La Roccas Arbeiten in der Schweiz kaum je zu sehen gewesen. «Ihre Arbeit ist einzigartig und intellektuell brillant.»

Die Ausstellung in Freiburg ist in Zusammenarbeit mit der Nachlassverwaltung der Künstlerin in Florenz entstanden und zeigt vor allem Collagen aus der Mitte der Sechzigerjahre. Diese sind geprägt von dem Florentiner Kollektiv Gruppo 70, dessen Mitglied La Rocca war und das sich mit den Schnittstellen zwischen bildender Kunst und Poesie befasste. La Rocca war inspiriert von der konkreten oder visuellen Poesie ihrer Zeit und spielte in ihren Collagen, gerne zwei- und mehrdeutig, mit Worten und Bildern. Oft ging es dabei um Themen wie Konsum, Neoimperialismus und immer wieder um die Stellung der Frau. Ketty La Rocca wird gerne im Kontext der damaligen italienischen Frauenbewegung gesehen. Tatsächlich habe sie sich mit Überzeugung für feministische Anliegen eingesetzt, sagte Brulhart, doch sei sie nie eine militante Feministin gewesen. «Ketty La Rocca war eine feministische Künstlerin, aber sie war in erster Linie Künstlerin und erst dann Feministin.»

Fri Art, Kleinrahmengasse 22, Freiburg. Bis zum 29. März. Mi. bis Fr. 12 bis 18 Uhr, Sa. und So. 13 bis 18 Uhr.

Programm

Ein Rundgang und ein Symposium

Die zwei Ausstellungen im Fri Art dau­ern bis zum 29. März. Am Samstag, 15. Februar, gibt es eine öffentliche Führung, die im Fri Art startet und im Kunstraum WallRiss endet (17 Uhr). Am Freitag, 28. Februar, findet ein Symposium über Ketty La Rocca statt, mit den Schriftstellerinnen und Kuratorinnen Camilla Paolino und Barbara Casavecchia (14 Uhr).

cs

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