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Raphaël Berger verlässt Gottéron mit der Gewissheit, seine Ziele erreicht zu haben

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Am Samstag hat Raphaël Berger seinen letzten Arbeitstag als Generaldirektor von Gottéron. Im Interview mit den FN blickt er auf die neun Jahre in dieser Funktion zurück und sagt, weshalb er keine Entscheide bereut.

21 Jahre nachdem Raphaël Berger als Spieler zu Gottéron gestossen war, hat er am Samstag seinen letzten Arbeitstag als Generaldirektor des Clubs. Der 42-jährige Jurassier wird neuer Direktor der Firma Win Group, die in den Bereichen Leuchtwerbung und Digital Signage tätig ist.

Raphaël Berger, am Dienstag war die neue Arena erstmals ausverkauft und Gottéron stellte mit zehn Siegen in Serie einen neuen Clubrekord auf – es gibt schlechtere Momente, den Verein zu verlassen …

Klar, das vereinfacht vieles – auch bei der Übergabe von meinem Job an John Gobbi. Wir fahren sportlich in ruhigen Gewässern. Die Dynamik und die Stimmung im Club sind gut.

Sportlich könnte es kaum besser laufen. Wie schätzen Sie aber den Gesamtzustand des Vereins vor Ihrem Abschied ein?

Wegen Corona ist die finanzielle Situation weiter schwierig (Verlust von 3,2 Millionen Franken in der Saison 2020/21 – Red.). Es wird drei bis fünf Jahre dauern, bis der Club zurück im Fahrplan ist. Der gute Saisonstart ist deshalb wichtig. Es gibt keinen besseren Weg zurück, als den über gute Resultate auf dem Eis. Insgesamt hat Gottéron eine solide Basis, um darauf aufzubauen.

Die Corona-Saison einmal aussen vor gelassen: Steht Gottéron dort, wo Sie es haben wollten?

Abgesehen vom finanziellen Verlust sind wir mit einem Jahr Verspätung dort, wo wir sein wollten. Der aktuelle Zustand mit der neuen Halle entspricht unseren Plänen und Erwartungen. Aber die Finanzen bergen schon ein gewisses Risiko. Die Zahlen in der Bilanz sind nicht gut. Es wird, wie gesagt, Zeit benötigen, um sich davon zu erholen. Bis jetzt war das meine Aufgabe, nun übernimmt John die Verantwortung.

Wie verlief die Einarbeitung Ihres Nachfolgers?

Wir stehen am Ende der vierten Woche. Auch für mich war das etwas Neues. Es war interessant. Es gab sehr viele Termine und Gespräche mit unseren Partnern wie Sponsoren, Zulieferer, Behörden und Fans. Für einige war John Gobbi kein Unbekannter, für andere – ich denke etwa an die Behörden – aber schon. Ich habe ihm die diversen Dossiers erläutert und übergeben, oftmals zusammen mit den zuständigen Bereichsleitern, damit kein Wissen verloren geht.

Sie waren im Auswahlverfahren von Gobbi nicht involviert. Welchen Eindruck haben Sie von ihm erhalten?

Der Verwaltungsrat hat mir nur die letzten vier Kandidaten namentlich genannt und nach meiner Einschätzung gefragt. Das war der richtige Weg. John wird sich hier mit seiner offenen Art schnell zurechtfinden. Das haben mir die Besprechungen ausserhalb der Organisation gezeigt.

Was geben Sie Gobbi mit auf den Weg?

Natürlich habe ich ihm anhand meiner Erfahrungen einige Tipp gegeben. Letztlich ist es jedoch nicht das Ziel, dass er die Dinge so macht, wie ich sie gemacht habe. Er hat seinen eigenen Stil und muss nun die Verantwortung tragen.

Mit welchem Gefühl werden Sie am Samstag die Schlüssel abgeben?

Ich konnte erreichen, was ich mir als Ziele gesetzt habe. Darum kann ich gelassen und mit der Gewissheit Abschied nehmen, dass es Gottéron weiter gut gehen wird. Das Umfeld, die Organisation und die Infrastrukturen sind stabil und entsprechen den heutigen Anforderungen. Das ist eine gute Basis für die weitere Entwicklung.

Das neue Stadion dürfte Ihre grösste Genugtuung sein …

Das ist der Höhepunkt, ganz klar. Ein neues Stadion ist etwas Einmaliges und eine Frage des Timings. Als CEO in einem Club kommst du nicht zwangsläufig mit einem solchen Projekt, das nur alle 30 bis 40 Jahre ansteht, in Berührung. Insofern kannst du nichts dafür, wenn es denn soweit ist. Ist es aber der Fall, dann kannst du deinen Teil zum Gelingen dazu beitragen.

Welche Momente werden Ihnen sonst noch in Erinnerung bleiben?

Im Sport gibt es immer Hochs und Tiefs. Und der professionelle Sport an sich ist schon speziell. Viele, die nie darin involviert waren, können das nicht wirklich verstehen. Warum ich mit einem gewissen Stolz gehe, sind deshalb all die Menschen, die für den Verein arbeiten. Es gibt viele Personen in der Administration, die sehr treu und schon lange dabei sind. Das zeigt, dass sie sich hier wohlfühlen. Als Chef ist es eine Form der Anerkennung, wenn die Mitarbeiter treu sind. Gibt es aber viele Wechsel, dann bist du als Chef wahrscheinlich nicht so gut.

Würden Sie im Rückblick etwas anders machen, wenn Sie nochmals die Chance dazu hätten?

Es macht im Nachhinein keinen Sinn zu sagen, ich hätte das oder jenes anders entscheiden sollen. Die Frage die man sich stellen sollte, ist, ob man zu dem besagten Zeitpunkt sowie unter den gegebenen Umständen richtig oder falsch gehandelt hat – nicht zwei Jahre später, wenn sich die Dinge in eine andere Richtung entwickelt haben. Andere machen das gerne, ich aber habe für so etwas noch nie Zeit verloren. Der Sport birgt immer Risiken. Manchmal zahlst du viel Geld für einen Spieler und er unterschreibt, wenn er top ist, und dann läuft es gar nicht mehr. Oder du verlängerst mit einem Trainer und dann geht es in die falsche Richtung. Selbstverständlich habe ich nicht alles richtig gemacht. Ich war da, um Entscheide zu treffen. Nur derjenige, der keine Entscheide trifft, macht nichts falsch.

Sie mussten sich als CEO von Gottéron oftmals Kritik, teils ungerechtfertigte, anhören. Ich nehme an, diesen Teil der Arbeit werden Sie nicht vermissen …

Man bleibt nicht so lange auf einem Posten, wenn man schlecht ist. Klar, ich musste mir einiges anhören. Es gab so viele, die an meiner Stelle alles besser gemacht hätten. Aber das gehört ein Stück weit zum Job dazu. Viele haben auch eine falsche Vorstellung davon, was ein CEO macht. Wer glaubt, dass es nur darum geht, in der Öffentlichkeit und in den Medien zu stehen und wichtige Leute zu treffen, liegt falsch. Du musst arbeiten. Die Öffentlichkeitsarbeit ist der Teil, der mir am wenigsten fehlen wird.

Ihr Fett weg bekamen Sie und ihre Kollegen der anderen Clubs zuletzt, als es um die Ligareformen mit der Anzahl Ausländer und dem Salary Cap ging. Ist das Schweizer Eishockey damit auf dem richtigen Weg?

Wir haben damals nicht gut kommuniziert, ganz klar. Aber ja, es braucht diese Reformen. Wie genau sie am Ende aussehen werden, wird sich noch zeigen müssen. Die Leute, die glauben, es könne einfach so weitergehen wie bisher, sind auf dem Holzweg. Wollen wir auch weiterhin ein erfolgreiches Produkt haben, braucht es Veränderungen.

Konkret gefragt: Kommt der Salary Cap?

Ich hoffe es – auch für Gottéron. Wir haben schon jetzt unsere Gehaltsobergrenze, das ist das Budget. Aber es gibt so viele überbezahlte Spieler, die von der grossen Nachfrage profitieren. Wenn wir eine ausgeglichenere Liga wollen, in der es in den nächsten 20 Jahren sechs oder sieben statt nur drei verschiedene Meister gibt, dann ist ein Salary Cap unbedingt erforderlich.

Zum Schluss: Eishockey gehört von klein auf zu Ihrem Leben, zunächst als Spieler, dann lange Zeit als Clubfunktionär. Nun verlassen Sie das Sportbusiness. Können Sie überhaupt sein ohne Eishockey?

So ganz ohne Eishockey werde ich nicht sein. Ich spiele weiterhin in einer Plauschmannschaft und werde als Sponsor oder dank Einladungen Spiele von Gottéron besuchen. Aber ich werde total unabhängig vom Eishockey sein und komme, wann ich es will. Die Spiele zu verfolgen, ohne Verantwortung zu tragen, muss angenehm sein. (lacht)

John Gobbi: «Leidenschaftliche und kompetente Mitarbeiter»

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