Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Ratlosigkeit wich Kabinettstückchen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Mit 23 Punkten aus 31 Spielen gehört Christoph Bertschy im Team des SC Bern zu den besten Skorern. Dabei wird oft vergessen, dass der Freiburger gerade einmal zwanzig Jahre alt ist, weil er bereits die vierte Saison in der National League A bestreitet. Ein Beleg dafür, dass Bertschy über herausragendes Talent verfügt. So ging es in der Karriere des einstigen Gottéron-Juniors denn auch fast immer bergauf. Mit Ausnahme der letzten Saison, als er in total 43 Partien mit «nur» 16 Skorerpunkten nicht nur unter den Erwartungen des Klubs, sondern auch unter seinen eigenen geblieben war. «Damals lief es der ganzen Mannschaft nicht, was zur Folge hatte, dass es dem Einzelnen eben auch nicht leichter fiel», sagt Bertschy in der Retrospektive. «Sicher war ich ein Stück weit enttäuscht. Aber Rückschläge gehören dazu. Ich konnte aus dieser Zeit viel dazulernen.»

«Kühlen Kopf bewahren»

Rückblende: Nachdem die Berner im Jahr zuvor den Playoff-Final gegen Gottéron gewonnen hatten, mussten sie entgegen allen Prognosen in der Meisterschaft 2013/14 den Gang in die Abstiegsrunde antreten. Heute ist diese unrühmliche Episode nicht mehr als eine schlechte Erinnerung. Der SCB steht in der Tabelle auf Rang drei, ist wieder gefestigt und zählt ohne jeden Zweifel zu den Titelanwärtern. «Vor Jahresfrist befanden wir uns in einer Negativspirale, aus der wir einfach nicht mehr herausfanden. Jetzt hingegen sind wir in einem Hoch. So fällt vieles leichter. Der Puck läuft für dich, und du gewinnst auch die engen Spiele. Zudem haben wir gleichwohl einige neue Spieler im Kader.»

Eine wichtige Rolle im Aufschwung der Berner spiele auch Trainer Guy Boucher, der im Januar Meistertrainer Antti Törmänen abgelöst hatte. Den Fall in die Playouts hatte der Kanadier, der Tampa Bay 2011 in den Stanley-Cup-Final geführt hatte, indes ebenfalls nicht mehr verhindern können. «Boucher hat ein komplett neues Spielsystem eingebracht, das hat seine Zeit gebraucht. Auch in dieser Saison waren unsere Leistungen zu Beginn noch nicht das Gelbe vom Ei. Jetzt läuft es aber immer besser», hält Bertschy fest. Der Freiburger bestätigt Stimmen, die besagen, dass der ehemalige NHL-Trainer ein «harter Hund» sei. «Das stimmt, er ist sehr fordernd und sehr hart. Menschlich ist Boucher jedoch top. Er trennt Business und Persönliches.» Speziell Bertschy profitiert von der Erfahrung des Trainers. «Ich bekomme seit Saisonbeginn sein Vertrauen. Das bringt mich in meiner Entwicklung voran.»

 Wenn Bertschy heute Abend mit dem SC Bern im St. Leonhard zu Gast ist, trifft er auf ein Team, das sich in der genau gleichen Situation befindet, in der die Berner vor Jahresfrist gesteckt hatten. «Die Liga wird immer ausgeglichener. Gottéron ist sicher eine gute Mannschaft, aber sie ist nun in einer dieser Negativspiralen. Es erwischt eben immer das eine oder andere Top-Team, das Mühe hat. Einerseits ist es schön, dass die Meisterschaft so ausgeglichen ist, andererseits ist es aber schade, wenn es Mannschaften wie Bern oder nun Gottéron trifft.» Mit einem solchen Tief umzugehen sei schwierig. «Wir hatten letzte Saison alles probiert, aber es ging einfach nicht. Da macht sich schon eine gewisse Ratlosigkeit breit. Am besten ist es, einen kühlen Kopf zu bewahren.» Einfach sei dies aber nicht. «Der Druck ist riesig. Im Strichkampf zählt jeder einzelne Puck», so Bertschy. Er brauche diese Erfahrung nicht noch einmal zu machen.

Der Traum von Übersee

Bedeutend freier lässt es sich da schon an der Tabellenspitze aufspielen. «Ich kann mich momentan wirklich nicht beklagen und hoffe, dass es so weitergeht», sagt der Freiburger, der am letzten Wochenende mit der Schweizer Nationalmannschaft an der «Arosa Challenge» teilgenommen hat. Dass sein Selbstvertrauen gross ist, bewies Bertschy zuletzt beim 5:1-Auswärtssieg in Kloten, als er Flyers-Goalie Jonas Müller mit einer Klasse-Finte–er schloss einen Angriff mit dem Stock zwischen den Beinen ab–erwischte. «Das war schon speziell. Wenn es läuft, dann läuft es, und du kannst auch mal etwas probieren. Es war aber bestimmt eine Portion Glück dabei.» Mit derlei Kabinettstückchen erweckt Bertschy gewiss auch die Aufmerksamkeit der Scouts aus Übersee. Der Vertrag von Bertschy, der 2012 im NHL Entry Draft in der sechsten Runde an 158. Position von den Minnesota Wild gezogen wurde, läuft Ende Saison aus. «Über meine Zukunft habe ich mir noch keine grossen Gedanken gemacht. Es ist sicher ein Traum von mir, rüberzugehen. Zunächst will ich einfach gut spielen, um 100 Prozent bereit zu sein.»

 

Der heutige Gegner

Die Fakten zum SC Bern

• Mit dem SCB gastiert heute das stärkste Auswärtsteam der Liga in Freiburg (27 Punkte aus 15 Partien).

• Für Gottéron gilt es heute mehr denn je, Strafen zu vermeiden. Bern verfügt über das stärkste Powerplay der NLA–jede vierte Überzahl führt zu einem Tor.

• Der Finne Jesse Joensuu dürfte heute sein Debüt für den SCB geben. Der 193 cm grosse Stürmer spielte zuletzt in der NHL für die Edmonton Oilers.fs

Vorschau: Direkter Gegner oder nicht – Punkte müssen her

G ottéron empfängt heute um 19.45 Uhr den SC Bern, ehe das Jahr morgen Dienstag mit der Auswärtspartie in Zug endet. Nach einer Serie von Spielen gegen direkte Gegner im Strichkampf warten zwei Spitzenteams auf die Freiburger. Dies ändert für Trainer Gerd Zenhäusern aber nichts. «Druck verspüren wir immer, egal, ob es gegen einen direkten Gegner von uns geht oder nicht. Die Zeit läuft uns davon. Wir müssen ganz einfach punkten.» Während der Natipause gab er seinen Spielern zwei Tage frei. Im Training wurde nebst der Basisarbeit auch der physische Aspekt berücksichtigt. «Ich weiss, dass die Jungs angeschlagen sind, aber die Weihnachtspause folgt, und deshalb müssen wir an der Physis arbeiten.» Über die Festtage mit dem Team Canada beim Spengler Cup im Einsatz stehen übrigens Marc-Antoine Pouliot, Joel Kwiatkowski und Jeff Tambellini.

Für das Spiel gegen den SCB hofft der Trainer auf die Rückkehr seines Captains Benjamin Plüss. Andrei Bykow, Thibaut Monnet und Martin Ness fallen weiter aus. «Bern ist ein Titelaspirant, dem es läuft. Die Mannschaft ist sehr kompakt mit vier starken Linien.» fs

Meistgelesen

Mehr zum Thema