Untertitel: Jean-Jacques Putallaz in der Galerie de la Schürra
Autor: Von MIRIAM BOSCH
25 Jahre sind seit der Japanreise des Walliser Künstlers vergangen, auf der er sich intensiv der Philosophie des Zen widmete. Und doch ist in seinen aktuellen Bildern die einzigartige Mischung von Purismus und Mystik, von Askese und tieferer Sinnsuche noch spürbar, die dem japanischen Buddhismus eigen ist. Einige Werke des Künstlers sind gar in der kleinen Kapelle vor der Galerie ausgestellt, wo sie noch mysteriöser anmuten als in der Galerie selbst.
Was die Bilder von Jean-Jacques Putallaz auszeichnet, ist ihre tiefe Ruhe, ihr Ernst. Der Künstler verzichtet auf alles Grelle, die Farben sind – wenngleich «bunter» als in früheren Schaffensperioden – der Natur entliehen, die Formen rufen Erinnerungen an Landschaften wach, und auch den Materialien – Stahl, Holz, Harz – haftet nichts Künstliches an.
Spiel mit dem Feuer
Suche nach dem Absoluten
In seinen «Stahlbildern» spielt Putallaz mit speziellen Effekten: Glatt polierte Flächen setzt er von solchen ab, die durch natürliche Oxidation aufgeraut und gedunkelt sind. Doch das Spiel mit den Gegensätzen ist keine blosse Spielerei des Künstlers, sondern dialektischer Weg zu einem höheren Ziel: Inspiriert von mittelalterlichen Künstlern wie Giotto, der afrikanischen Kunst und der japanischen Philosophie des Zen, sucht Putallaz in seinen Bildern nach dem Geheimnis der Natur, nach dem Absoluten – nach dem Gott der letzten Dinge.