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Raus aus dem Museum

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Grosse Augen und offene Ohren – ruhig und konzentriert hörten die Kleinsten der Primarschule Heitenried den Klängen des Waldes zu. Die Kinder waren mucksmäuschenstill, umgeben von zwitschernden Vögeln und raschelnden Bäumen. Nach ein paar Minuten fragte Wildhüter Reto Hässig: «Und, welche Tierlaute hört Ihr?» Da war die Stille vorbei. Die Antworten kamen wie aus der Kanone geschossen wild durcheinander: Specht, Amsel, Eichhörnchen und auch ein Rasenmäher nahm ein Schüler in der Umgebung wahr.

«Natur erleben und mitgestalten» ist das Thema der Projekttage, mit dem sich die Primarschule Heitenried diese Woche beschäftigt hat. Die aktuelle Ausstellung im Sensler Museum in Tafers kam gelegen, denn sie widmet sich zurzeit den Sensler Landschaften. Ein klassischer Museumsbesuch stand den Schülerinnen und Schülern von Heitenried jedoch nicht bevor, vielmehr gehörten Wanderschuhe, Gummistiefel, Sonnenschutz und eine gesunde Prise Neugier ins Gepäck für die Reise an die Ateliers nach Tafers.

Das Interesse wecken

Seit der Ausstellung «Hochmoore im Senseoberland» im Jahr 2016 biete das Sensler Museum Angebote für Schulen an, sagt Leiterin Franziska Werlen den FN. «Wir bereiten pädagogische und didaktische Dossiers vor, die nicht nur im Atelier selbst, sondern auch später im Unterricht als Nachbereitung von den Lehrern genutzt werden können.» Der Leitung und den Mitarbeitenden vom Sensler Museum sei es ein Anliegen, Inhalte an die Schüler weiterzugeben und auch ihr Interesse zu wecken. «Es ist zudem ein Versuch, neue Besucher für die Zukunft zu gewinnen. Wenn die Kinder sehen, was wir in den jeweiligen Ausstellungen anbieten, kommen sie vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder,» sagt Werlen.

Für die Primarschule Heitenried organisierte das Sensler Museum zwei Workshops: Die Schüler der ersten bis vierten Klasse Harmos erkundeten gemeinsam mit Wildhüter und Förstern den Wald bei Tafers. Die Kinder der fünften bis achten Klasse Harmos stapften mit Gummistiefeln durch den Fluss Taverna und im trockenen Sensler Museum lernten sie mehr über die Freiburger Voralpen und die Wälder im Sensebezirk.

Über Stock und Stein

Die vier- bis siebenjährigen Schüler hatten sichtlich Spass, gemeinsam mit erfahrenen Fachleuten durch den Wald zu ziehen. Eine Gruppe suchte gemeinsam mit Förster Franz Thalmann nach verschiedenen Pflanzenarten, dies querfeldein: Sie wanderten durch weiche, feuchte Böden, sprangen über grössere Steine und begegneten auch liegenden Baumstämmen. Letzteres bereitete einigen Mühe, denn wo die grösseren Schüler mit gestreckten Beinen über den Baumstamm gelangten, mussten die kleineren darüber klettern. Am Ende der abenteuerlichen Wanderung zeigte jeder, was für Pflanzen er gefunden hatte. Der Farn sorgte für besonderes Staunen unter den Kleinen. «Diese Pflanze gibt es schon seit der Zeit der Dinosaurier», erzählte der Förster den Kindern, die ihn mit grossen Augen anschauten.

Rund 15 Meter daneben war die Gruppe von Wildhüter Reto Hässig bei der Kunde über die einheimischen Tiere angelangt. Mit Tierpräparaten, Fellen, Schädeln und Geweihen erklärte der Fachmann den Kindern, weshalb Dachs, Hirsch, Fuchs und Co. so einzigartig sind. Auch das Reh nahm die Gruppe genauer unter die Lupe. Hässig legte den Kindern nahe, nie ein Rehkitz anzufassen: «Es kommt geruchsneutral auf die Welt, damit es von keinen Feinden aufgespürt werden kann.» Ein kleiner Junge entpuppte sich als interessierter Wildkenner und fügte hinzu: «Die Punkte auf dem Rücken des Rehkitz sind da, damit es sich tarnen kann. So ist es auch vor Feinden geschützt.»

Innovatives Programm

Gleichzeitig stand die Hälfte der älteren Heitenrieder Kinder mit Gummistiefeln in der Taverna, im Fluss von Tafers. Gemeinsam mit Myriam Meucelin-Rohr vom Sensler Museum suchten die Kinder nach Flussbewohnern und bestimmten die Qualität des Wassers. «Das Wasser war etwas schmutzig», war die Erkenntnis einer Schülerin. Im Sensler Museum befasste sich die andere Gruppe mit den Freiburger Voralpen. An verschiedenen Posten betrachteten die Schüler die Berge aus verschiedenen Blickwinkeln, beispielsweise die Berge als Lebensraum für Mensch und Tier oder die Entstehung der Berge.

«Das Angebot des Sensler Museums geht über einen Museumsbesuch hinaus», sagt Claudia Wohlhauser, Schulleiterin der Primarschule Heitenried, den FN begeistert. Das Programm sei sehr innovativ, da die Verantwortlichen des Museums durch verschiedene Zugänge versuchen würden, die Inhalte den Kindern verständlich zu vermitteln: «Die Schüler lernen, indem sie etwas erleben. Das Wissen bleibt länger haften.»

«Es ist ein Versuch, neue Besucher für die Zukunft zu gewinnen. Wenn die Kinder sehen, was wir in den jeweiligen Ausstellungen anbieten, kommen sie vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt wieder.»

Franziska Werlen

Leiterin des Sensler Museums

Projektwoche

Die Natur erfahren und näher kennenlernen

Vom Montag, 4. Juni, bis Freitag, 8. Juni, widmete sich die gesamte Primarschule von Heitenried dem Thema «Natur erleben und mitgestalten». In klassenübergreifen­den Ateliers setzten sich die Kinder der ersten bis achten Klasse Harmos mit dem Lebensraum Sense, mit den Insekten, mit der Kunstgattung Landart oder mit dem Barfussweg Heitenried auseinander. In Bastelateliers stellten die Kindern beispielsweise Waldspiele und Instrumente aus selbst gesammelten Ästen, Tannenzapfen oder Nüssen her. Aus Holz produzierten Schülerinnen und Schüler Sitzgelegenheiten, die im Dorf aufgestellt werden.

Die Exkursion führte die Heiten­rieder nach Tafers ins Sensler Museum, wo sie an verschiedenen Workshops die drei Landschaften Fluss, Berg und Wald des Sensebezirks näher kennenlernten.

jp

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