Die Osterkollekte der reformierten Kirchen fliesst dieses Jahr in den Soforthilfefonds für ehemalige Verdingkinder. Die Geste sei ein Schritt zur Aufarbeitung der Geschichte, schrieb der Evangelische Kirchenbund (SEK). Der vom Bund errichtete Fonds unterstützt betagte Betroffene, die in eine finanziell schwierige Lage geraten sind. Er sei nicht als Entschädigung für erlittenes Unrecht, sondern als Geste der Solidarität gegenüber den Betroffenen zu verstehen, so die Mitteilung, sowie als erster Schritt zur historischen Aufarbeitung der Rolle der Kirchen und ihrer Verantwortungsträger in jener Zeit.
Bis 1981 wurden in der Schweiz Zehntausende von Kindern und jungen Erwachsenen aus wirtschaftlichen, sozialen oder moralisch-sittlichen Gründen in Fremdfamilien oder Heimen platziert und sogar in Gefängnisse gesteckt. Unzählige Kinder wurden misshandelt und leiden heute noch unter den Folgen. An einem runden Tisch wirken seit 2013 ehemalige Verdingkinder, Vertreter der Behörden und Sozialinstitutionen sowie Delegierte der Kirchen und des Bauernverbandes mit. kath.ch