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Regierung rechtfertigt Arbeitsvergabe

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Freiburger Politiker und Unternehmer waren verärgert: Der Kanton hatte im Februar Planungsarbeiten für den Ausbau der Kantons- und Universitätsbibliothek sowie für die neue Rechtsfakultät neben dem Thierryturm an der Universität Miséricorde an das Berner Büro Gruner Roschi AG vergeben. Dieses soll die Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroanlagen planen–zu einem teureren Preis, als dies Freiburger Unternehmen angeboten hatten. Von diesen rekurrierten deshalb einige gegen die Vergabe (siehe Kasten), und die Grossräte Jean-Daniel Wicht (FDP, Rossens) und Pierre Mauron (SP, Bulle) verlangten mittels politischem Vorstoss Erklärungen vom Staatsrat (die FN berichteten).

Freiburger nicht genügend

Die Qualität der eingereichten Dossiers war wichtiger als der Preis, schreibt der Staats-rat nun in seiner Antwort. Ein dreiköpfiges Expertengremium, bestehend aus Serge Boschung, Vorsteher des Freiburger Amts für Energie, sowie aus zwei Technik- und Architektur-Professoren aus Luzern und dem Wallis, habe die Komplexität der Arbeiten als sehr hoch eingestuft. Deshalb habe der Kanton entschieden–wie es der Westschweizer Leitfaden empfehle–den Preis mit nur 20 Prozent zu gewichten.

Laut Staatsrat waren die Dossiers der Freiburger Unternehmen zu wenig fortgeschritten und konkret. So habe ein Büro beispielsweise vorgeschlagen, den Strombedarf der neuen Rechtsfakultät mit Sonnenkollektoren auf dem Dach zu decken, um so das vorgeschriebene Minergie-A-Label zu erfüllen. Das Expertengremium habe jedoch ausgerechnet, dass die Dachfläche zu klein sei, um genügend Strom produzieren zu können.

Diese Büros hätten ihre Konzepte demnach überarbeiten müssen, was zu Mehrkosten geführt hätte. Das Gewinnerbüro hingegen habe bereits Lösungen für mögliche Konflikte zwischen dem Vorschlag der Architekten sowie der Technik ausgearbeitet. «Besonders bei komplexen Gebäuden ist es die Aufgabe des Ingenieurs, den Architekten bereits ab der ersten Projektphase bei all seinen Vorhaben zu begleiten und mit ihm ein echtes Projektteam zu bilden», schreibt der Staatsrat. Die erste Projektphase habe zudem direkten Einfluss auf die Endkosten des Projekts. Der Staatsrat habe folglich auf eine wirtschaftliche Verwendung der öffentlichen Gelder geachtet.

 Bereits die Ausschreibung der Arbeiten hatte für Kritik gesorgt, denn diese hatte ebenfalls kein Freiburger Unternehmen verfasst. Hierzu hält der Staatsrat fest, dass er mit der Firma Techdata ein Unternehmen berücksichtigt habe, das in der Westschweiz tätig sei und Erfahrung mit öffentlichen, komplexen Aufträgen habe. Hingegen habe der Staatsrat entschieden, welche Vergabekriterien wie gewichtet werden.

Oft berücksichtigt

Zuletzt zeigt der Staatsrat auf, dass er bei acht öffentlichen Gebäuden Freiburger Planungsbüros und Architekten berücksichtigt hat. So etwa bei den Arbeiten für die Berufsfachschule Technik und Kunst, jenen für das Kantonsgericht, das Kollegium Gambach oder das Adolphe-Merkle-Institut.

Rekurs: Planung vorerst auf Eis gelegt

D rei Freiburger Unternehmen hatten gegen die Vergabe der Planungsarbeiten für den Bau der neuen Rechtsfakultät und die Erweiterung der Kantonsbibliothek Rekurs eingelegt. Ein Unternehmen hat den Rekurs wieder zurückgezogen, die anderen beiden sind beim Kantonsgericht hängig. «Wir haben die Planungsarbeiten deshalb gestoppt», sagt Olivier Kämpfen, Generalsekretär bei der Raumplanungs-, Umwelt-, und Baudirektion, auf Anfrage. Die entsprechenden Gebäude seien so kompliziert, dass die Architekten ohne die Ingenieure nicht arbeiten könnten. Wann das Kantonsgericht entscheide, sei unklar. Möglich sei auch, dass die Einsprecher weiter vor Bundesgericht gingen, wenn sie nicht recht erhielten.

Es sei zu früh, um zu sagen, welche Konsequenzen die Verzögerung auf die Bauarbeiten habe, sagt Kämpfen. Noch sei gar nicht klar, wann diese starten sollen: Der Grosse Rat und die Bevölkerung müssten die Projekte erst gutheissen, dann brauche es die Baubewilligung – bis zur Realisierung seien es noch viele Schritte. «Und es kann immer wieder Rekurse geben», so Kämpfen. mir

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