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Abtei Payerne für Besucher wieder offen

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Es sei ihr eine grosse Freude, an der Wiedereröffnung der Abtei von Payerne teilzunehmen, sagte Isabelle Chassot, Direktorin des Bundesamts für Kultur, gestern in der Abteikirche im waadtländischen Payerne. Anlässlich einer Pressekonferenz versammelten sich Vertreterinnen und Vertreter von Bund, Kanton und der Gemeinde in der frisch sanierten Abteikirche inmitten der Stadt. Nach zehn Jahren sanierungsbedingter Schliessung öffnet dieses Jahr das ehemalige Cluniazenserpriorat wieder seine Pforten und lässt Besucher in die Geschichte des Gotteshauses eintauchen. «Es bestand das Risiko, dass diese Wiedereröffnung gar nie hätte stattfinden können», sagte Chassot in ihrer Rede und unterstrich damit die bedenkliche statische Situation des Gebäudes. 2009 sind an der bis 63 Meter hohen Abtei alarmierende Mängel aufge­treten. Das Gebäude war an manchen Stellen einsturzgefährdet.

Eine bewegte Geschichte

Die Abtei prägt das Ortsbild der kleinen Stadt bereits seit mehr als tausend Jahren. Seit sich Königin Bertha von Schwaben in Payerne bestatten liess, gewann das zeitweise grösste Gotteshaus des Christentums an Bedeutung. Durch reiche Schenkungen von verschiedenen burgundischen Königen und deutschen Kaisern reichte der abteieigene Grundbesitz von Gebieten am Jurafuss über das Seeland bis an den Genfersee. Selbst im Elsass besass die Abtei Land. 1033 nach Christus wurde König Konrad II. von Burgund in den Räumlichkeiten gekrönt, was Payerne in den Fokus des burgundischen Königreichs rückte. Noch vor der Besetzung und anschliessenden langfristigen Herrschaft der Reichsstadt Bern über die Waadt wandte sich die Bevölkerung der neu aufkommenden Glaubenslehre nach Martin Luther zu. 1536 mussten dann die verbliebenen Mönche das Kloster verlassen, das in anschliessenden Epochen als Glockengiesserei, Kornspeicher, Gefängnis und Kaserne weiterbestand.

Dieser Geschichte kann in der Abtei nun nachgegangen werden. Mit der Sanierung des Gebäudekomplexes packte Payerne die Gelegenheit und verwandelte unter Zuhilfe­nahme von Experten die Abtei in eine modern ausgestattete historische Attraktion. «Die Abtei ist ein richtiges Highlight in der touristischen Region Dreiseenland», sagte An­dreas Banholzer, Tourismus­direktor des Kantons Waadt. «Ein Besuch dieses schützenswerten Kulturguts lässt sich wunderbar mit diversen Aussenaktivitäten wie Wandern oder Velofahren verbinden.» Während die Feierlichkeiten zur Wiedereröffnung aufgrund der anhaltenden Covid-19-Massnahmen bereits verschoben werden mussten, biete die Pandemie auch Chancen: Viele Leute entdeckten neue Schweizer Regionen. Da käme die frisch sanierte und wiedereröffnete Abtei gerade recht. Insgesamt sei ein Trend hin zu mehr Kulturtourismus erkennbar, so Banholzer. «Die Touristen sehnen sich nach tiefergehenden Aktivitäten, bei denen sie etwas lernen ­können.»

Interaktiver Rundgang

Besucher finden im romanischen Stil gehaltenen Gotteshaus von nationaler Bedeutung eine neue Ausstellung zur Geschichte der Abtei. Ein Höhepunkt stellt der neu eingerichtete Besichtigungsparcours dar. Geführt durch einen Audioguide lässt sich die Geschichte des Baudenkmals interaktiv erleben. An zwanzig Standorten auf dem neu gepflasterten, autofreien Marktplatz und in den Räumlichkeiten der Abtei sind Hörstücke vorhanden. Ergänzt wird der Rundgang durch interaktive und visuelle Installationen. «Der Parcours zielt darauf ab, dieses Juwel der romanischen Kunst wieder auf die Landkarte der Schweiz zu setzen», erklärte Museograf Michel Etter, der sich für die Konzeption verantwortlich zeigte. Die eintausend Jahre Geschichte sollen mit der Technik des 21. Jahrhunderts vermittelt werden. Bei den Darbietungsformen setzt das Museum auf Hilfsmittel wie Video-Mapping und audiovisuelle Installationen, so dass eine abwechslungsreiche Besichtigung geboten werden kann.

Verständigung auf drei Stufen

Aufgrund der hohen Kosten in Höhe von rund 18,5 Millionen Franken wäre eine Sanierung aus der Gemeindekasse von Payerne nicht möglich gewesen. Als der Gemeinderat 2009 vom bedenklichen Zustand der Abtei erfuhr, wandte er sich an den Kanton Waadt. Zusammen mit dem Bundesamt für Kultur wurde anschliessend an einem Finanzierungsplan gearbeitet. «Wir wollten die Abtei unbedingt erhalten», sagte Gemeinderat André Bersier. Er sei froh, dass Kanton und Bund die 10 000 Einwohner-Stadt tatkräftig unterstützten. «Die Zusammenarbeit klappte über alle Stufen einwandfrei.» Bersier gab sich an der Pressekonferenz erleichtert und glücklich, dass die Abtei ihre Pforten wieder öffnen könne. Er sei der Bevölkerung von Payerne für die Geduld und die Unterstützung des Projekts äusserst dankbar. Trotz grundlegender Veränderungen im Zentrum stand die Mehrzahl der Payerner Bevölkerung hinter dem Projekt.

Programm

Veranstaltungen rund um die Wiedereröffnung

Obwohl Covid-19 ein Strich durch die Eröffnungspläne machte, wird die Abtei ab diesem Samstag für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Der beim Rundgang zur Verfügung stehende Audioguide wird den Besucherinnen und Besuchern in Deutsch, Französisch und Englisch die eintausendjährige Geschichte des Klosters näherbringen. Zu Ehren des schweizerischen Nationalfeiertags wird am ersten August auf dem sanierten Marktplatz eine künstlerische Installation eingerichtet, welche die Schweiz thematisiert. Zusätzlich wird im September ein Eröffnungsfest stattfinden, an dem Bundesrat Alain Berset anwesend sein wird. Dieses ist exklusiv für Gönner der Abtei angedacht.

nmm

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