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«Die Böden wären wieder fruchtbarer»

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Oft wird das Landschaftsbau-Prinzip der Permakultur mit einem ökologischen Bio-Garten gleichgesetzt. Doch Permakultur ist noch viel mehr als das: Es ist eine Lebensweise. Die Anfänge dieser Bewegung reichen nicht allzu weit zurück.

Kampf gegen die Zerstörung

Bill Mollison, einer der beiden Permakultur-Begründer, arbeitete zwischen seinem 15. und 28. Lebensjahr in Australien eng mit den Aborigines zusammen. Dadurch wurde ihm bewusst, dass die westliche Zivilisation ihre Gebiete ruiniert. Während seines Studiums wurde er zu einem Umweltaktivisten und setzte sich für die Rechte der Aborigines ein, wobei er erstmals David Holmgren begegnete. Zusammen entwickelten sie ein System, das den Zerstörungen der Natur Einhalt gebieten soll. Dabei liessen sie sich unter anderem vom Bio-Landbau inspirieren, der zu dieser Zeit in Europa ähnliche Ziele hatte. So entstand die damalige Permakultur.

Die Permakultur als Planungssystem für Mensch und Natur hat sich seit 1974 erheblich weiterentwickelt. Heute sind Tausende Permakultur-Schulen über die ganze Welt verteilt. Auch der Zürcher Marcus P. Pan, der diese Entwicklung seit sechzehn Jahren mitverfolgt, gehört zu den Anhängern der Permakultur. Er ist ein international tätiger Berater, der seit 2012 seine eigene Akademie für Permakultur-Gestaltung in Uerikon (ZH) führt. «Es würde keinen Hunger mehr geben. Ressourcen würden gerechter verteilt sein. Vor allem aber würden unsere Böden wieder gesund und fruchtbar sein. Wir würden wieder gesunde, nahrhafte und regionale Nahrung zu uns nehmen. Die Artenvielfalt in der Pflanzen- und Tierwelt würde auch erhalten bleiben». So beschreibt Pan im Gespräch mit den ZiG-Reportern seine Vision einer «permakulturellen» Welt. Wieso gehen die Menschen diesen Prinzipien dann nicht nach?

Leute wollen Bio-Produkte

Laut einer im Kanton Freiburg durchgeführten ZiG-Umfrage, sind die Hauptgründe Zeit- und Platzmangel. Die Umfrage wurde von 76 Personen ausgefüllt, von denen 52 Prozent zwischen 12 und 20 Jahre alt sind. Die meisten Teilnehmer versuchen nach eigenen Angaben, möglichst lokale und Bio-Produkte zu kaufen. 65 Prozent bewegen sich bewusst ökologisch fort. Obwohl 47 der Befragten sich nicht vorstellen können, ihr Gemüse selbst anzupflanzen, fänden es 63 Personen sinnvoll, mehr im eigenen Garten zu produzieren. Zukünftig möchten 96 Prozent der Befragten naturschonende Anpassungen vornehmen.

Die Nachfrage an Permakultur-Schulen steigt kontinuierlich und die Menschen sind heute offener als vor 30 bis 40 Jahren. Trotzdem ist eine permakulturelle Welt noch Zukunftsmusik. Graham Bell, Autor und Permakultur-Betreiber, setzte sich mit dem Thema auseinander und schrieb in einem seiner Bücher: «Solange wir uns nicht eingestehen, dass wir ein Problem haben, werden wir auch nicht nach einer Lösung suchen».

Städtische Gärten

In Frankreich platziert das Unternehmen «Agripolis» in Städten Säulen auf Dächer, in denen verschiedene Kulturen vollkommen biologisch wachsen können. In Shanghai und Hongkong produzieren viele Einwohner ihr grünes Gemüse selbst. Das zeigt, dass Permakultur auch in Städten betrieben werden kann. Und das scheint auch nötig: Die «Food and Agricultural Organisation» der UNO rechnet für das Jahr 2050 mit einer Weltbevölkerung von 9,1 Milliarden Menschen. 70 Prozent davon werden in Grossstädten leben.

Definition

So funktioniert das Prinzip Permakultur

Die Permakultur ist ein Konzept, das dafür sorgen soll, natürliche und nachhaltige Abläufe in Gärten und Landschaften zu garantieren. David Holmgren, einer der Erfinder des Konzepts, definierte die Permakultur 1974 als ein bewusst organisiertes System, in dem das Zusammenspiel der nachhaltigen Landnutzung und Lebensweise zentral ist. Die definierten ethischen Grundsätze der Permakultur sind der achtsame Umgang mit der Erde und das gerechte Teilen von Überschüssen und Ressourcen. Diese sind im Gartenbau und in der Landwirtschaft genauso anwendbar wie im alltäglichen Leben. Permakultur ist für Praktizierende ein Werkzeug, das die Planung stabiler Öko-Systeme ermöglicht. Dazu formulierten die beiden Begründer, Bill Mollison und David Holmgren, jeweils Grundprinzipien, nach denen sich jeder Permakultur-Betreiber richten kann und sollte. Diesen Prinzipien geht auch der Zürcher Permakultur-Spezialist Marcus P. Pan nach.

Axelle Scheuner

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