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Die Revanche von Nicolas Kilchoer

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Im Kanton Freiburg wird weiterhin keine Frau ein Oberamt führen. Die Wähler des Broyebezirks haben gestern den unabhängigen Nicolas Kilchoer der CVP-Kandidatin Micheline Guerry-Berchier im zweiten Wahlgang vorgezogen. Zuvor war FDP-Kandidatin Nadia Savary bereits im ersten Wahlgang gescheitert. Sie hatte im Vorfeld der Wahlen zusammen mit Guerry-Berchier als Favoritin gegolten. Nun hat es beiden Frauen nicht gereicht. Guerry-Berchier lag zwar nach dem ersten Wahlgang noch fünf Stimmen vor Kilchoer, muss sich nun aber im zweiten Wahlgang deutlich geschlagen geben. Offenbar haben die Wähler der ausgeschiedenen Kandidaten im zweiten Wahlgang mehrheitlich für Kilchoer votiert. Dass Nicolas Kilchoer die CVP-Kandidatin Micheline Guerry-Berchier besiegte, ist bemerkenswert. Bis im Frühling war Kilchoer selber Präsident der CVP Broye. In der Vor­ausscheidung zu den Oberamtswahlen kürte die Partei Guerry-Berchier zur Oberamts-Kandidatin und überging damit ihren Präsidenten. Kil­choer konnte sich nicht damit abfinden, verliess die Partei und trat auf seiner unabhängigen Liste «Mon parti – Broye» zu den Wahlen an.

Oberamtmann und Grossrat

Der 43-jährige Nicolas Kilchoer wird Nachfolger von Christophe Chardonnens. Der Freisinnige trat nach drei Legislaturen nicht mehr zur Wahl an. Kilchoer ist Politwissenschafter, Gemeindepräsident von Châtillon und arbeitet als Direktor einer Beratungsfirma für Nachhaltigkeitsfragen. Als Oberamtmann will er unter anderem die Infrastruktur des Bezirkes fördern und Arbeitsplätze schaffen. Er ist verheiratet und hat zwei Söhne. Neben seiner Wahl zum Oberamtmann wurde Kilchoer am 6. November auch in den Gros­sen Rat gewählt.

«Noch nicht bereit»

«Ich bin enttäuscht», sagte Micheline Guerry-Berchier auf Anfrage. Sie ist aber nicht überrascht: «Unabhängige Kandidaten entsprechen im Moment einem Trend der Wähler.» Damit habe Kilchoer einen Vorteil gehabt. Guerry-Berchier glaubt nicht, dass die CVP mit der Nichtberücksichtigung von Kilchoer einen Fehler gemacht hat. «Er hat sich als Parteipräsident nicht an demokratische Spielregeln gehalten.»

Micheline Guerry-Berchier bedauert vor allem, dass es durch ihre Niederlage keiner Frau zum Einzug ins Oberamt gereicht hat. Das habe sich aber mit dem überraschenden Ausscheiden von Nadia Savary bereits im ersten Wahlgang abgezeichnet. «Offenbar sind die Wähler im Broyebezirk noch nicht bereit für eine Frau im Oberamt.»

Sie werde sich weiterhin für die Gesellschaft engagieren, so etwa als Geschäftsführerin des freiburgischen Gemeindeverbandes oder im Vereinslebens ihrer Wohngemeinde St-Aubin. Guerry-Berchier will auch nicht ausschliessen, dass sie wieder einmal für ein politisches Amt kandidiert. «Ich stehe meiner Partei zur Verfügung.»

Nicolas Kilchoer war gestern für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Zahlen und Fakten

Guerry-Berchier deutlich überholt

Im gestrigen zweiten Wahlgang haben die Stimmbürger des Broyebezirks Nicolas Kilchoer mit 5428 Stimmen zum neuen Oberamtmann gewählt. Er distanzierte die CVP-Kandidatin Micheline Guer­ry-Berchier um rund 2000 Stimmen. Im ersten Wahlgang lag Guerry-Berchier mit 2578 Stimmen noch in Führung, allerdings nur mit fünf Stimmen Vorsprung auf Nicolas Kilchoer. Die Freisinnige Nadia Savary hatte 1862 Stimmen erzielt. Keine Chancen hatten im ersten Wahlgang Maurice Bourqui von der SP sowie SVP-Kandidat Stéphane Mosimann. Bourqui erhielt 778 Stimmen, Mosimann landete mit 661 Stimmen auf dem letzten Platz. Die Stimmbeteiligung betrug im zweiten Wahlgang rund 43 Prozent, knapp zwei Prozent höher als im ersten Wahlgang.

sos

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