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Diese Freiburger Sägerei setzt auf Leim

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Geruch von Harz liegt in der Luft. Berge von Holzspänen und Brettern türmen sich in der Nähe einer Landstrasse zwischen Le Mouret und La Roche auf. Bis vor kurzem herrschte noch Stille in der Sägerei Yerly Bois, doch gestern sind die Maschinen aus ihrer Sommerpause erwacht; Lastwagen werden wieder Nachschub an Baumstämmen liefern.

Das Familienunternehmen existiere seit fünf Generationen, sagt Christophe Yerly, Geschäftsführer der Firma. Seit der Gründung in den 1860er-Jahren hätten sich die Anforderungen des Markts stark gewandelt und damit auch das Angebot der Firma. «Es ist uns wichtig, mit der Zeit zu gehen und uns den Bedürfnissen unserer Kunden anzupassen», sagt Christophe Yerly. «Der Bäcker muss seinen Kunden ja auch Brot verkaufen und kann ihnen nicht einfach Reis an­bieten.»

Selbst weiterverarbeiten

Der veränderten Nachfrage habe sich Yerly Bois angepasst, indem sie seit den 1960er-Jahren vermehrt selbst Holz weiterverarbeite. Eine weitere Neuerung kam im Januar 2017 dazu: Die Sägerei eröffnete eine Holzklebeanlage. Damit ist Yerly Bois einer von nur zwei Betrieben im Kanton, die eine solche Anlage besitzen. 2018 erhielt das Sägewerk dafür vom Verband privater und öffentlicher Waldeigentümer den Preis «Wald Freiburg».

Ein gefragtes Produkt

«Geklebtes Holz ist gerade, stabil und einfacher zu verarbeiten als Massivholz. Das ist momentan gefragt», sagt Christophe Yerly. Das neue Produkt habe so den Kundenkreis der Firma vergrössert. Geklebtes Holz macht es Yerly ausserdem möglich, ihre Rohstoffe effizienter zu verwerten. In der Produktion kann die Firma nämlich Mängel wie Astlöcher aus dem Holz sägen und dieses zu grösseren Brettern zusammenleimen. «Qualitativ hochwertiges Holz kann zu einem guten Preis verkauft werden. Holz von schlechter Qualität ist sowieso ein Restprodukt», sagt Yerly. Holz aus der Mittelklasse hingegen hätten sie früher fast verscherbelt. Durch das Kleben könne Yerly Bois es jetzt optimal verwerten. So verklebt die  Sägerei jedes Jahr rund 2000  Kubikmeter Holz, das sind 15 Prozent der Produktion der Firma.

«Importholz drückt Preis»

Florian Yerly, designierter Nachfolger von Christophe Yerly, räumt aber ein: «Der Markt für Leimholz ist auch nicht ganz einfach. Importholz aus dem Ausland drückt den Preis.» Meist stamme dieses Holz aus den Nachbarländern der Schweiz: Deutschland, Österreich und Italien. Dazu kämen Importe aus Osteuropa, meist Tschechien, sagt Michel Niquille, Projektverantwortlicher und ehemaliger Sekretär von Lignum Freiburg, der freiburgischen Sektion von Holzwirtschaft Schweiz.

Integrierte Produktion

Bei inländischem Rohholz fallen lange Transportwege weg. Das sei gerade bei Holz sinnvoll, ist Christophe Yerly überzeugt: «Mehr als die Hälfte der Masse eines Baumstamms besteht aus Abfall und Wasser. Es ist doch völlig absurd, Wasser und Abfall über Hunderte von Kilometern zu transpor­tieren.»

So gelangen bei Yerly Bois Baumstämme aus einer Entfernung von 30 Kilometern auf die Fliessbänder der Klebeanlage. Dort zeichnen Arbeiter mit Kreide Mängel an. Eine Maschine erkennt die Markierungen und durchsägt sie. Eine weitere Maschine schleift ein Zahnprofil in die Enden der Holzbretter. Dann werden die Enden ineinandergesteckt und verleimt. In einer zweiten Etappe transportiert ein Roboter die Bretter in eine Presse, wo sie erst aufeinandergeschichtet und dann an der Oberseite verleimt werden. Das Endprodukt, eine Art überdimensionales Holzregal mit einer Länge von 13 Metern, verkauft die Sägerei an Schreiner weiter. Diese zimmern daraus unterschiedliche Produkte wie etwa Wandvertäfelungen oder Möbel.

Die Technik sei nicht das Schwierigste am Holzleimbau, meint Christophe Yerly. Sich im Markt zu behaupten sei viel schwieriger. «Vor fünfzig Jahren gab es in der Schweiz noch 2000 Sägereien. Jetzt sind davon noch 178 übrig. Dazu braucht es keinen weiteren Kommentar.»

Zahlen und Fakten

Die Holzindustrie im Kanton Freiburg

Insgesamt gibt es im Kanton Freiburg 12 Holzsägereien. Im Vergleich zu anderen Kantonen sei das viel, sagt Michel Niquille von der freiburgischen Sektion von Holzwirtschaft Schweiz. Und trotzdem: Im Jahr 2004 lag diese Zahl noch bei 32. Die Produktion von Holz hat aber gesamthaft nur leicht abgenommen, da die verbleibenden Unternehmen ihr Produktionsvolumen vergrössert haben. Auch die Zahl der Arbeitsplätze in der Holzindustrie sei kaum zurückgegangen, die Arbeitsplätze hätten sich allerdings von den Sägewerken in die Weiterverarbeitung von Holz verlagert. Die Branche beschäftigt zurzeit rund 3200 Personen. Holz als Baumaterial könnte in Zukunft wichtiger werden, denn seine Produktion ist weniger energieintensiv als jene von Beton oder Stahl. Ausserdem speichert Holz Kohlenstoffdioxid. Ein Architekturbüro aus London experimentiert bereits an einem Wolkenkratzer aus Holz.

sg

 

 

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