Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

«Ein intensives Leben»

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Bei uns gibt es keinen Alltag.» Das sagt Benoît Robert. Der 35-Jährige aus Bossonnens im Vivisbachbezirk ist seit vergangenem Oktober Hauskommandant eines «Liaison and Monitoring Team» der Swiss­coy in Mitrovica im Kosovo (siehe auch blauer Kasten).

«Wir sind Augen, Ohren und Mund des Kommandanten der Kfor», schreibt der Hauptmann den FN. Die Aufgabe seines Teams ist es, die Verbindung zwischen der Kfor-Truppe, den Institutionen im Kosovo sowie der Bevölkerung herzustellen und zu halten. Zudem überwacht sein Team alle Ereignisse, die sich in Mitrovica abspielen. «Mit unserer täglichen Arbeit helfen wir, mögliche Konflikte im Vorhinein zu verhindern.» Und eben darum gebe es keinen Alltag: «Unsere Arbeit hängt von der Aktualität ab und kann sich extrem rasch verändern.»

Die geteilte Stadt

Mitrovica gilt als Hotspot des Kosovo. Wie keine andere Stadt sonst steht sie für den Konflikt im Kosovo: Nach dem Kosovo-Krieg 1999 wurde die Stadt in einen Südteil mit fast ausschliesslich albanischer Bevölkerung und einen Nordteil mit überwiegend serbischer Bevölkerung aufgeteilt. Die beiden Stadtteile sind durch zwei Strassenbrücken und einen Fussgängersteg über den Fluss Ibar verbunden. «In Mitrovica existieren im Norden und im Süden zwei völlig unterschiedliche Systeme mit je eigenen Strukturen», schreibt Benoît Robert. «Zwei Sprachen, zwei Religionen, zwei Verwaltungen, zwei Gesundheitssysteme …»

Die Kfor soll in dieser heiklen Situation für Frieden sorgen. Als Hauskommandant eines «Liaison and Monitoring Team» ist Benoît Robert zuständig für eine neunköpfige Equipe, die gemeinsam in einem Haus in Mitrovica lebt. «Es ist fast wie eine Wohngemeinschaft, einfach mit einem militärischen Rahmen», schreibt er. Jeden Tag gehen die Schweizer auf Patrouille; dabei treffen sie Politiker, Vertreter der verschiedenen Kirchen, aber auch Kommandanten der Polizei und der Armee; zudem suchen sie den Kontakt zur Bevölkerung. «Es ist unsere Aufgabe, die Leute hier und ihre Anliegen zu verstehen.»

Ein halbes Jahr im Einsatz

Der Freiburger und sein Team sind ein halbes Jahr im Einsatz, noch bis Anfang April. «Das Leben hier ist sehr intensiv», schreibt er. Und es sei sehr schwierig abzuschalten. «Es gab seit dem Beginn meines Einsatzes im Oktober keinen einzigen Tag, an dem ich nichts gemacht hätte.» Er hat einen Tag in der Woche frei; aber auch dann verlässt er das Haus nur uniformiert und bewaffnet sowie zusammen mit einem weiteren Swisscoy.

«Die Leute im Kosovo haben nicht viel, aber das teilen sie gerne mit uns», schreibt Robert. Er sieht aber auch den Abfall, der überall herumliegt, die Luftverschmutzung und die Armut im Land. Er hofft, dass sich Kosovo weiterentwickeln kann. Sorgen macht ihm, dass die nächste Generation «politisch indoktriniert wird», wie der Berufsmilitär schreibt, und der Konflikt so nicht beigelegt werden kann.

Trotzdem schwärmt er von seiner Arbeit. «Wir entdecken jeden Tag einen neuen Aspekt des Lebens der Kosovaren.» Zudem seien die Leute sehr dankbar für die Präsenz der Kfor. «Es kommt ab und zu vor, dass ein Kind zu uns rennt und uns dafür dankt, dass wir hier sind und seinem Land helfen.» Das seien berührende Momente.

Hintergrund

165 Schweizerinnen und Schweizer im Kosovo

Nach dem Ende des Kosovo-Kriegs 1999 wurde die Kosovo-Truppe aufgestellt: eine multinationale militärische Formation unter der Leitung der Nato. Sie wird Kfor genannt, eine Abkürzung für Kosovo Force. Die Kfor sorgt für ein sicheres Umfeld für die Rückkehr von Flüchtlingen: Das hat der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen im Juni 1999 in der Resolution 1244 festgelegt. Erste Aufgabe der friedensfördernden Militärmission Kfor war es damals, den Abzug der jugoslawischen Truppen sowie die Entmilitarisierung des Kosovo zu überwachen. Das Hauptquartier befindet sich in Pristina, der Hauptstadt des Kosovo. Die Swisscoy ist der Verband der Schweizer Armee im Kosovo. Die Schweiz stellte der Kfor lange Zeit maximal 190  Personen zur Verfügung; seit Oktober 2019 sind es noch 165. Die Vertreterinnen und Vertreter der Swisscoy sind unter anderem in den «Liaison and Monitoring Teams» aktiv, in der internationalen Militärpolizei, bei der Beseitigung von Kampfmitteln, im Lufttransportdetachement, im Support Detachement oder als Stabsoffiziere. Die Swisscoy ist zahlenmässig der grösste friedensfördernde Einsatz der Schweizer Armee.

njb

 

Kommentar (0)

Schreiben Sie einen Kommentar. Stornieren.

Ihre E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Die Pflichtfelder sind mit * markiert.

Meistgelesen

Mehr zum Thema