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Ein Kurzschluss und viel Geld

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Wer ist verantwortlich für die Reihe von Explosionen und Bränden, die Ende November 2013 grosse Schäden an einer Fabrik der UCB-Farchim in Bulle und an zwei elektrischen Transformatoren verursachten, was der Stadt während Stunden den Strom entzog? Seit gestern Vormittag stehen zwei Männer vor dem Polizeigericht des Greyerzbezirks.

Die beiden Techniker im Alter von 46 und 61 Jahren haben nacheinander die Position des Betriebsleiters für die Wasser-, Strom- und Wärmenetze bei Gruyère Energie (GESA) bekleidet. Staatsanwalt Markus Julmy wirft ihnen vor, dass sie ihre Sorgfaltspflicht vernachlässigt hätten, weil sie die Bedeutung einer Sicherheitsvorrichtung ignoriert und diese nicht ausreichend gewartet hätten. Diese Vorrichtung wird von im Kraftwerk Bulle-Bahnhof in­stallierten Notstrombatterien gespeist. Das Versagen dieses Systems hatte zu einem Kurzschluss mit tragischen Folgen geführt.

Forderungen über 75 Millionen

Beide Männer müssen sich wegen fahrlässigen Verursachens eines Feuers, fahrlässigen Verursachens einer Explosion sowie Störung von Betrieben, die der Allgemeinheit dienen, verantworten. Die beiden bestreiten, unterstützt von der Leitung der GESA, jedes berufliche Fehlverhalten und fordern Freispruch.

Bulle beschäftigte gestern vor allem der finanzielle Aspekt des Falls. Als Staatsanwalt Markus Julmy im vergangenen Sommer bekannt gab, dass der Fall an den Polizeirichter verwiesen werde, wurden Zivilklagen in Höhe von 75 Millionen Franken erhoben, hauptsächlich von UCB-Farchim und dessen Versicherer. Gestern erfuhr man dann, dass ihre gesetzlichen Vertreter auf ihr Recht, diese Ansprüche vor dem Strafgericht geltend zu machen, verzichteten und sich lieber auf das Zivilverfahren konzentrieren wollten.

Ein halbes Dutzend Experten sind im Auftrag der Staatsanwaltschaft und der Geschädigten an der Untersuchung des Falls beteiligt – und ihre Schlussfolgerungen sind alles andere als übereinstimmend. Dabei sticht die technische Komplexität des Dossiers hervor. Für Verteidiger Valentin Aebischer etwa findet die zentrale Frage, warum das Sicherheitssystem, das die Katastrophe hätte verhindern sollen, nicht funktionierte, im Strafverfahren keine klare Antwort.

Der Prozess wird heute fortgeführt; das Urteil wird im April erwartet.

 

bearbeitet von vau/FN

 

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