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Eine Finanzierung auf zwei Pfeilern

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Als Syndic Yves ­Page am Montag die Gemeindeversammlung von Val-de-Charmey schloss, fielen vor der Fensterfront des Sportzentrums dicke Schneeflocken zu Boden. Endlich war es so richtig Winter, und einem planmässigen Betrieb der Seilbahnen bis Ende der Wintersaison steht nichts mehr im Weg.

Dies ist aber weniger auf den Schnee als auf die finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde zurückzuführen. Die Bürgerinnen und Bürger genehmigten im Rahmen der Budgets 2019 mit 267 gegen 30  Stimmen bei 29 Enthaltungen einen Unterstützungsbeitrag von 250 000 Franken für die Aktiengesellschaft Télécabine Charmey-les-Dents Vertes en Gruyère (FN von gestern).

«Die Wintersaison ist gerettet», sagte der Verwaltungsratspräsident der Seilbahnen und Vize-Syndic Etienne Genoud gegenüber den FN. Die Betreibergesellschaft hat für den Betrieb in diesem Winter zwei Szenarien erstellt. Dank den Winterwanderern und dank Einsparungen entspricht die finanzielle Entwicklung bisher fast dem Optimalfall. Noch sind flüssige Mittel zur Bezahlung der Januar-Löhne vorhanden, und nach Ablauf einer Rekursfrist kann die Gesellschaft auf den Gemeindebeitrag zählen.

Noch wichtiger aber ist: Dank der Gemeinde ist auch der Weg geebnet für Finanzhilfen von privaten Sponsoren. Nachdem die Gemeindeversammlung am 19. November eine Unterstützung von 600 000 Franken abgelehnt hatte, machte sich eine Task Force auf die Suche nach Lösungen. Eine solche sieht neben dem Gemeindebeitrag eine private Beteiligung in gleicher Höhe vor. Dazu sind weitere Einsparungen über 100 000 Franken nötig.

Ein Zeichen für Private

Wie Syndic Yves Page informierte, fand am Montagmorgen eine Sitzung der Arbeitsgruppe statt. Daraus ging hervor, dass mündliche Zusagen von Unternehmen und Privatpersonen aus der Re­gion für eine finanzielle Unterstützung vorliegen. «Es handelt sich durchwegs um seriöse Partner», so Page. «Sie machten aber ihre Zusage von einem Unterstützungsbeitrag der Gemeinde abhängig. Sonst fallen die privaten Sponsoren weg. Nun aber ist die Zukunft der Seilbahnen nicht mehr allein von der Gemeinde abhängig.»

Gemäss Verwaltungsratspräsident Etienne Genoud startet die formelle Suche nach privaten Unterstützern am 31. Januar. Sie könnten beispielsweise auf einer Sponsorenmauer im Bergrestaurant vermerkt werden. Genoud wollte sich nicht dazu äussern, in welcher Höhe mündliche Zusagen vorliegen, zeigte sich aber optimistisch, dass die verlangten 250 000 Franken auf diesem Weg zusammenkommen. «Während der Gemeindebeitrag die Wintersaison absichert, garantieren die Privaten den Sommerbetrieb», so Genoud. Dies soll bis zur Aktionärsversammlung im Mai der Fall sein.

Betrieb wird weiter analysiert

«Wir haben nicht recht gewusst, wie wir die Ablehnung des Stimmvolks für die 600 000 Franken im November interpretieren sollten», so Genoud. «Erfolgte das Nein damals aufgrund der damit notwendig werdenden Steuererhöhung, oder war es gegen die Seilbahnen gerichtet?» Nun aber hätten die Bürger das erhoffte Bekenntnis zugunsten der Seilbahnen abgelegt. «Jetzt haben wir grünes Licht, den Rettungsplan zu lancieren», sagte Genoud.

Zu einem dauerhaften Betrieb der Seilbahnen von Charmey gehört aber auch eine Betriebsführung. Nebst einer Arbeitsgruppe für die Finanzierung wurde auch eine für die Betriebsstruktur eingesetzt. Diese stützt sich ab 1. April auf die neue Führung unter Antoine Micheloud, Direktor der Moléson-Bahnen. Eine Erkenntnis dieser Arbeitsgruppe ist es, dass über längere Sicht ein Skibetrieb in Charmey ­ohne künstliche Beschneiung nicht mehr möglich sei, so Yves Page. Als Alternative steht auch ein Winterbetrieb zur Debatte, der sich bloss auf Wander- und Ausflugstourismus ausrichtet. Gemäss Genoud sei die Spanne für das jährliche Defizit dabei viel kleiner.

Henri Ding, Präsident der Finanzkommission, machte aber deutlich, dass der Gemeindeentscheid vom Donnerstag kein Blankoscheck für die Seilbahnen darstelle. Die finanzielle Unterstützung der Gemeinde müsse jedes Jahr im Rahmen der Budgetgestaltung neu geprüft werden. Für 2019 erachtet die Finanz­kom­mis­sion die 250 000 Franken jedenfalls als vernünftig und tragbar.

Zahlen und Fakten

Steuererhöhung nicht mehr nötig

Eine Erhöhung der Gemeindesteuern um 5,2 auf 95 Rappen: Das wäre die Folge der ursprünglich vom Gemeinderat vorgeschlagenen Unterstützung der Seilbahnen von 600 000 Franken gewesen. Nach dem knappen Nein des Stimmvolks ging der Gemeinderat von Val-de-Charmey über die Bücher und präsentierte neu eine Finanzhilfe von 250 000 Franken.

Eine Steuererhöhung ist nun nicht mehr nötig, weil die budgetierten Ausgaben die Einnahmen um weniger als 5  Prozent übertreffen. Dennoch wird Val-de-Charmey 2019 wohl rote Zahlen schreiben: Die Ausgaben von 16,4 Millionen Franken sind um 506 000 Franken höher budgetiert als die Einnahmen. Neue Investitionen wurden zudem zurückgestellt.

uh

«Jetzt haben wir grünes Licht, den Rettungsplan zu lancieren.»

Etienne Genoud

Präsident der Seilbahnen

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