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Eine Kirche zum Ausprobieren

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Alles begann mit einer Anfrage. Die Organisatoren des Reformationsjubiläums in Zürich klopften bei Daniel Baumann, Kurator der Kunsthalle Zürich, an. Sie fragten nach, ob sich die Kunsthalle mit einem Projekt an den Zürcher Feiern zum Reformator Huldrych Zwingli beteiligen könne. Für einen Blick «von aussen» auf diese Feiern im Zusammenhang mit der Religion konnte sich der Kurator nicht begeistern. Die Kunsthalle sollte vielmehr «mitten in der Sache stehen». Baumann realisierte darum mithilfe von Rob Pruitt selber einen «Kirchenraum».

Kirchen und Museen stehen für Baumann nicht weit auseinander. Für ihn sind beide halböffentliche Orte, wo die Menschen freiwillig hingehen – «aus welchen Gründen auch immer». Kirchen würden auch Menschen anziehen, die an Kunst interessiert sind. Auch Museen weckten das Interesse von Menschen. Kirchen und Museen würden in den Städten Freiräume bieten, in denen man verweilen könne, ohne konsumieren zu müssen, betont der Kurator. Berührungspunkte zwischen Kirchen und Museen gebe es einige. In der grossen Halle des Museums haben nun Kunst und Kirche zusammengefunden.

Beeindruckende Bildergalerie

Mit einem Geben und Nehmen beginnt der Besuch der Ausstellung. Am Eingang stehen zwei Skulpturen – zwei Behälter, aus denen man etwas herausnehmen oder in die man etwas hineinlegen kann. Schreitet man weiter, betritt man den «Kirchenraum». Als Blickfang dient ein halbdurchsichtiger, riesenhafter Vorhang von 35  Metern Länge. Im Vordergrund steht ein langer Tisch, der als Abendmahltisch interpretiert werden kann. Im Hintergrund liegt der Ort, der für den Gottesdienst vorgesehen ist: eine Gruppe von Stühlen vor einem grossen Gemälde, das lediglich eine weisse Fläche zeigt. Die Tischplatte ist bemalt, der Vorhang mit einer Vielzahl von Fotografien bedruckt, die Rob Pruitt zum Thema Glaube aus dem Internet heruntergeladen hat. Die Bilder laden zum Verweilen ein. Sie zeigen Kultorte aus der Antike: Stonehenge, Relikte aus der südamerikanischen Maya-Zeit und Tempelruinen. Andere Bilder geben den gelebten Glauben wieder, so wie er in den Weltreligionen praktiziert wird: bei Juden, Christen, Muslimen, Hindus – aber auch bei den Mormonen oder Vertretern von Naturreligionen. Mutter Teresa, Papst Johannes Paul  II. und Luther sind präsent. Es tauchen auch Bilder aus den Bereichen Tod und Vergänglichkeit, Esoterik und Erotik auf. Den vielen verschiedenen Bildern auf dem Tisch und der Tapete stehen im Raum grossflächige Leinwände gegenüber, die entweder schwarz oder weiss bemalt sind. Die Stühle sind einheitlich mit Silberpapier überzogen. Die Farbe signalisiert laut dem Kurator, dass die Stühle einen gewissen Wert und Glanz darstellen.

Dem Kurator war es von Anfang an ein Anliegen, dass an diesem Ort Gottesdienste gefeiert werden. Er wandte sich darum an Ralph Kunz, der an der Universität Zürich Praktische Theologie lehrt. Dieser setzt sich nun dafür ein, dass jeweils am Sonntag an dem Ort ein Gottesdienst gefeiert werden kann.

Baumann war es auch ein Anliegen, dass die Pfarrerinnen und Pfarrer nicht einfach einen Gottesdienst nach Vorschrift feiern. Vielmehr soll «The Church» in der Kunsthalle ein Ort sein, wo die Seelsorger auch etwas Neues ausprobieren könnten.

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