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Eine lange Klostertradition endet

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Die Abtei Koningshoeven im niederländischen Tilburg teilte kürzlich offiziell mit, was sich schon länger abgezeichnet hatte: Mariawald in der Eifel, das einzige Trappistenkloster Deutschlands, soll noch in diesem Jahr geschlossen werden. Grund dafür sei Nachwuchsmangel.

Die vatikanische Ordenskongregation habe die Auflösung beschlossen, hiess es. Der Konvent sei mit durchschnittlich 84  Jahren überaltert und könne sich nicht mehr selbst versorgen. Die verbliebenen zehn Mönche werden auf andere Abteien verteilt oder siedeln in ein Seniorenheim in der Region über. Der älteste unter ihnen ist 94  Jahre alt. Für die Gebäude inklusive der Kirche werde noch nach einer Lösung gesucht, hiess es. Für die zwölf Angestellten der Abtei sei ein Sozialplan erstellt.

Damit endet nicht nur eine lange Klostertradition. Gescheitert ist auch ein Versuch, der Tradition durch die Tradition auf die Sprünge zu helfen – was in der Summe wohl mehr Unfrieden als Frieden gebracht hat. Schon lange war die kleine Gemeinschaft von Mariawald überaltert. Zum Hoffnungsträger wurde Josef Vollberg, der 1986 als Spätberufener ins Kloster eintrat und 2006, noch vergleichsweise jung, mit 42  Jahren zum Abt gewählt wurde.

Widerstände im Kloster

Auf dessen Wunsch hin erlaubte Papst Benedikt  XVI. Mariawald im Jahr 2008 als erster deutschsprachiger Abtei, zur alten vorkonziliaren lateinischen Liturgie und zur traditionellen Regel des Trappistenordens zurückzukehren – eine Frucht der Versuche Benedikts, die Kirche des Zweiten Vatikanischen Konzils mit den traditionalistischen Gegnern des Konzils und den Anhängern der lateinischen Messe zu versöhnen. In Mariawald teilten aber offenbar nicht alle Brüder diese Neuausrichtung; durch die Gemeinschaft verlief ein Riss. Die Versuche, neue Mitglieder zu gewinnen, liefen unterdessen ins Leere; erst im vergangenen Jahr gingen zwei Novizen wieder. Durch Sterbefälle sank die Zahl der Mönche weiter, schliesslich unter die für eine eigenständige Abtei nötigen zwölf.

Schweigen und Busse

Die Zisterzienser gehören zu den strengsten Orden der katholischen Kirche. Benannt ist der benediktinische Reformorden nach dem 1098 gegründeten Kloster Citeaux bei Dijon. Seit 1892 bilden die «Zisterzienser der Strengeren Observanz», die Trappisten, einen eigenständigen Orden; ihre Anfänge im französischen La Trappe liegen bereits im 17. Jahrhundert. Die Trappisten führen ein kontemplatives Leben mit strenger Klausur. In der Regel nehmen sie ausserhalb des Ordens keine Seelsorgeaufgaben wahr. Charakteristisch für die Trappisten war eine strenge Askese, vor allem in Form von Schweigen und Busse. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurden diese asketischen Regeln jedoch vielfach gemildert.

Heute leben in mehr als 300 Klöstern der beiden Orden weltweit rund 4000 Mönche und 2300 Schwestern. Generalabt der Zisterzienser ist seit 2010 der 58-jährige Schweizer Mauro-Giuseppe Lepori, der Abt des Klosters Hauterive. Von den Trappisten gab es laut Ordensangaben Ende 2016 weltweit 102 Männer- und 76 Frauenklöster – was mehr als eine Verdoppelung binnen 75  Jahren bedeutet. Zugleich ging allerdings die Zahl der Ordensleute deutlich zurück auf rund 1800 Trappisten und 1500 Trappistinnen weltweit. Zu den Trappisten gehört auch das Frauenkloster Abbaye de la Fille-Dieu in Romont.

kath.ch

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