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«Gottesfreundschaft ist spannend»

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«Abt Urban hat schon 25 Mal an Weihnachten gepredigt, und er wird es demnächst zum 26. Mal tun», sagt Thomas Binotto, Chefredaktor des Zürcher Pfarrblatts «Forum», an der Vernissage des ersten Buchs von Urban Federer, Abt des Klosters Einsiedeln, die kürzlich im dortigen Kloster über die Bühne ging. Das Werk trägt den Titel «Quellen der Gottesfreundschaft».

Wie aber können die jährlich wiederkehrenden Feste und Zeiten im Kirchenjahr lebendig und «spirituell inspiriert» bleiben? Für Binotto hat dies mit «existenzieller Bewegtheit» zu tun. «Es bewegt dich, Urban», wendet er sich direkt an den Abt des Klosters Einsiedeln. Aus einer solchen Haltung heraus sei es möglich, «Karfreitag jedes Jahr wieder zu feiern, als gäbe es Ostern nicht».

Abt Urban Federer bestätigt dies. Sein Buch sei der Versuch, den Menschen zu sagen: «Das sind meine Gedanken, das hat mich bewegt. Vielleicht bewegt es dich auch», erklärt er nach der Vernissage im Gespräch.

«Das hat mich bewegt»

«Die Festtage füllen sich jedes Jahr anders, weil ich in meinem Leben an einem anderen Punkt stehe», so Federer weiter. «Das ist für mich das Spannende am Älter-Werden: Mit neuen Erfahrungen – positiven und negativen – meinen Glaubensweg zu gehen.»

Das Buch versammelt Predigten und Gedanken zu Bibelstellen, die dem Kirchenjahr folgen. Urban Federer fragt sich da jeweils, was die Stelle aus der Schrift ihm selber sage. «Ich kann nicht predigen, wenn ich mir diese Frage nicht gestellt habe.» Selbst wenn er mit einer Textstelle wenig anfangen könne, wie er im Gespräch freimütig zugibt, sage er das in seiner Predigt. «Das, was eine Textstelle mir sagt, versuche ich in Worte zu fassen und mit meinen Erfahrungen zusammenzubringen.»

«Keine Berührungsängste»

Inspirationsquellen kennt Urban Federer viele. Im Buch erwähnt der Benediktiner nebst der Bibel die Regel des Ordensgründers. «Quellen und Inspiration sind überall dort, wo ich Interessantes finde», fasst er im Gespräch zusammen. Er diskutiere gerne mit Menschen. «Ich habe keine Berührungsängste, auch wenn Menschen anders denken, fühlen oder glauben als ich. Solange wir uns gegenseitig respektieren, können Menschen für mich inspirierend sein.»

Der Alltag an sich sei letztlich eine Quelle der Inspira­tion, sagte der Abt in seiner Ansprache an der Vernissage – etwa die lautstarken Telefongespräche anderer Mitreisender im Zug.

Kaffeeduft und Packpapier

Wie konkret Abt Urban Gott im Alltag erfährt, schildert er in seinem Buch. Da ist vom Kaffeeduft die Rede, der einen an die Nähe Gottes erinnere, noch bevor man das Getränk zu sich genommen habe. Oder von Gott im Packpapier, das darauf hinweise, dass uns jemand beschenken wollte, selbst dann, wenn uns das Geschenk nicht gefällt. Letztlich aber müsse jeder und jede solche Quellen der Gottesfreundschaft in sich selber entdecken, so Federer. Sein Buch könne dazu Anstoss sein. Und, gibt er zu bedenken: «Gottesfreundschaft klingt gut, aber sie ist kein Spaziergang. Der Weg mit Gott ist spannend, aber er bedeutet auch Auseinandersetzung!» Das Buch von Urban Federer eröffnet das Herbstprogramm des Paulus-Verlags, der neu zum Herder-Verlag gehört. Das 159-seitige Werk ist in sieben Kapitel aufgeteilt. Nach dem Einleitungskapitel, das den provokativen Titel «Gott stellt uns ein Bein» trägt, folgen diese dem Kirchenjahr, von der Adventszeit über Weihnachten, Aschermittwoch und Fastenzeit, Ostern und Pfingsten bis zu Allerheiligen. Am Schluss stehen Gedanken über «die Vision von der Freiheit».

Urban Federer: Quellen der Gottesfreundschaft. Mit Abt Urban durch das Kirchenjahr. Einsiedeln (Paulus-Verlag), 2018.

Zur Person

Entfernt mit Roger Federer verwandt

Der 50-jährige Urban Federer trat 1988 ins Benediktinerkloster Einsiedeln ein. Nach dem Theologiestudium in Einsiedeln und in St. Meinrad im US-Bundesstaat Indiana wurde er 1994 zum Priester geweiht. Es folgte ein Studium der Germanistik und Geschichte in Freiburg. Seit 2013 amtet er als 59. Abt des Klosters Einsiedeln und Mitglied der Schweizer Bischofskonferenz. Urban Federer ist ein entfernter Verwandter des Tennisstars Roger Federer.

jcg

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