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Schwieriges Jahr mit Regen und Krankheiten

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An der Versammlung der Freiburgischen Vereinigung der Zuckerrübenpflanzer gestern in Saint-Aubin in der Broye blickten die Landwirte auf ein schwieriges Jahr 2019 zurück. Die Rübenerträge, also die Menge an geernteten Zuckerrüben, sei gut gewesen, sagte José Baechler, Präsident der Vereinigung, auf Anfrage. Mit etwa 16 Prozent sei der Zuckergehalt jedoch tief gewesen, in einigen Gebieten habe er sogar nur 13 Prozent erreicht. «Es ist einer der niedrigsten Zuckergehalte der letzten Jahre.»

Zikaden übertragen Krankheit

Für den niedrigen Zuckergehalt sind laut José Baechler zwei Faktoren verantwortlich: das Wetter und ein Zikadenbefall der Pflanzen. Im Mai sei es zu kalt für die Zuckerrüben gewesen; im Juni und im Juli sei es dann sehr warm gewesen, so dass die Pflanzen nicht stark gewachsen seien. Diesen Rückstand hätten sie im regnerischen August zwar aufgeholt, doch sei der Zuckergehalt wegen des nassen Wetters niedrig geblieben.

Sorgen macht den Freiburger Zuckerrübenpflanzern die Krankheit «Syndrome Basses Richesses». Diese wird von einem Bakterium verursacht, das von der Schilf-Glasflügelzikade auf die Rüben übertragen wird. Ein Befall der Rübenpflanzen ist an der ausgeprägten Vergilbung der Blätter erkennbar. Diese hat negative Auswirkungen auf die Fotosyntheseleistung der Pflanzen und dadurch auch auf den Zuckergehalt der Rüben. Geeignete Mittel zur Bekämpfung des Bakteriums oder der Zikade gibt es derzeit nicht. Es laufen Versuche, Sorten zu entwickeln, die resistenter gegen einen Befall sind. «Doch sind diese Sorten wegen ihres Ertrags momentan noch nicht konkurrenzfähig», sagte José Baechler.

Warnung vor Initiativen

Weil der Zuckerrübenpreis abhängig ist vom Zuckergehalt, sei das finanzielle Ergebnis für die Landwirte nicht besonders gut. Für 100 Kilo Zuckerrüben mit einem Zuckergehalt von 16 Prozent werden etwa 3,70 Franken gezahlt. Damit die Produktionskosten gedeckt seien, brauche es aber einen Preis von 5 bis 6 Franken. Derzeit unterstützt der Bund die Zuckerrübenproduzenten finanziell mit Einzelkulturbeiträgen in der Höhe von 2100 Franken pro Hektare.

José Baechler gab an der gestrigen Versammlung nach drei Jahren sein Amt als Präsident an Martin Blaser ab. In seinem Jahresbericht warf der abtretende Präsident noch einen Blick in die Zukunft. Er warnte vor den Initiativen, die sich mit Pestiziden befassen und bald zur Abstimmung kommen. «Wenn diese angenommen werden, wird es keine Zuckerrübenproduktion mehr geben in der Schweiz.» Bei zu radikalen Massnahmen seien alle Verlierer. Wenn es keinen Zuckerrübenanbau mehr gebe, müssten auch die Schweizer Zuckerfabriken in Aarberg (BE) und in Frauenfeld (TG), welche die Rüben zu Zucker verarbeiteten, schliessen.

Zahlen und Fakten

Fast drei Viertel Schweizer Zucker

72 Prozent des Schweizer Zuckerbedarfs stammt aus inländischer Produktion. 2018 wurden in der Schweiz auf 18 600 Hektaren 1,3 Millionen Tonnen Zuckerrüben geerntet und zu 194 000 Tonnen Zucker verarbeitet. Für ein Kilogramm Zucker werden acht Zuckerrüben benötigt. Die einheimische Zuckerproduktion verzeichnet einen Preisrückgang: 1990 hatte der garantierte Basispreis für Zuckerrüben mit 16 Prozent Zuckergehalt 14,50 Franken pro 100 Kilogramm betragen; 2018 waren es noch 4,30 Franken. Da der Zucker zu den Grundversorgungsgütern zählt, wird seine Produktion mit knapp 40 Millionen Franken im Jahr staatlich gefördert.

sda/jmw

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