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Unterstützung für die Berggemeinden

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30 000 Franken, um das Trinkwassernetz zu erneuern, 30 000 Franken für den Hochwasserschutz, weitere 75 000 Franken für die Abfallsammelstelle im Fang: Beträge im fünfstelligen Bereich, die die Patenschaft für Berggemeinden und andere Patengemeinden der Gemeinde Jaun gutschreiben, damit sie kommunale Infrastrukturprojekte realisieren kann.

Jaun sei auf die finanzielle Unterstützung durch Dritte angewiesen, sagt Ammann Jean-Claude Schuwey. Die Gemeinde hat mit mehreren Problemen zu kämpfen: Jaun bietet beispielsweise nicht viele Arbeitsplätze an, weshalb viele das Jauntal täglich verlassen, um zur Arbeit zu pendeln. «Sie können die Fahrkosten von den Steuern abziehen», sagt Schuwey. Zudem gibt es wenig Unternehmen in Jaun, die Steuern einbringen. Manchen Leuten wird das Pendeln zu viel, und sie ziehen definitiv weg von der Berggemeinde. Und wie es die Bezeichnung schon verrät: Jaun liegt in den Bergen und braucht Infrastrukturen, die vor Naturgefahren schützen. Im alpinen Gelände sind deshalb Schutzmassnahmen nötig, beispielsweise gegen Steinschlag, Überschwemmungen und Lawinen. «Wir sind eine der wenigen Gemeinden im Kanton Freiburg, die Lawinenverbauungen haben», merkt Schuwey an. Doch die Massnahmen kosten: Das Projekt Hochwasserschutz und Renaturierung Jaunbach kostet rund eine Million Franken.

Bei der Patenschaft für Berggemeinden Projekte einzureichen, um Unterstützungsbeiträge zu erhalten, sei ihm nicht unangenehm, sagt Schuwey. «Wir könnten sonst eine Menge Projekte gar nicht umsetzen. Zudem wollen die Patengemeinden ein sinnvolles Projekt unterstützen, und wir geben ihnen diese Möglichkeit.»

Aufwendigere Arbeiten

Gemeindehaus, Pflegeheim Bachmatte, Feuerwehrlokal: Auch die Gemeinde Plaffeien kam schon in den Genuss von Geldern der Patenschaft oder von Patengemeinden. Plaf­feien gebe sporadisch Projekte ein, die der Gemeinderat für un­terstützungswürdig halte, sagt Ammann Otto Lötscher. Durch die Topografie in den Berggemeinden seien viele Arbeiten schwieriger, aufwendiger und dadurch auch teurer bei der Umsetzung, so etwa Tiefbauarbeiten. «Die Unterstützungsbeiträge helfen uns sehr. Ich habe Hochachtung vor den Spendern, die sich uns gegenüber solidarisch zeigen.»

Erholungsgebiete für alle

Indem die Naturgefahren in den Berggemeinden gebannt werden, seien auch die um­liegenden Ortschaften geschützt, sagt Barbla Graf, Geschäftsleiterin der Schweizer Patenschaft für Berggemeinden. Zudem seien die Berggemeinden die Erholungsgebiete der schweizerischen Gesellschaft. «Dorthin können wir uns zurückziehen.» Ein grosser Teil des Tourismus finde in diesen Regionen statt – ein zentraler Wirtschaftszweig der Schweiz.

Die Patenschaft spricht aber in den meisten Fällen nicht direkt Geld, sondern leitet Projektdossiers von Berggemeinden unter anderem an sogenannte Patengemeinden weiter, die sich eine Mitfinanzierung überlegen (siehe Kasten). Die Zürcher Gemeinde Langnau am Albis ist eine Patengemeinde von Jaun. Sie hilft seit über neun Jahren bei der Finanzierung der Infrastruktur im Greyerzer Dorf, aktuell ist es die Erneuerung des Trinkwassernetzes.

Bei Berggemeinden stünden oft Finanzierungsprobleme im Raum, weshalb sich seine Gemeinde solidarisch zeigen wolle, sagt Gemeindepräsident Reto Grau. Durch die Patenschaft mit Jaun sei auch eine enge Freundschaft entstanden. «Die­ses Jahr wird Jaun mit einer Delegation anreisen, um an unserer Gewerbeausstellung teilzunehmen», so Grau.

Auch der Kanton hilft

Neben den Paten ist auch der Kanton zur Stelle, um den Berggemeinden unter die Arme zu greifen. Für Natur­gefahrenprävention, alp- und landwirtschaftliche Meliorationen und Infrastrukturen für die Waldbewirtschaftung spreche der Kanton jährlich mehrere Millionen Franken an Subventionen, sagt Willy Eyer vom Amt für Wald und Natur, Dienstchef des Sektors Naturgefahren.

Im Schnitt übernehme der Kanton 60 bis 70 Prozent der Kosten, inklusive Bundesbeteiligungen. «Berggemeinden kämpfen mit viel Niederschlag und Rutschungen, weshalb wir uns beispielsweise an der Instandstellung der Weginfrastruktur beteiligen», erklärt Eyer.

«Ich habe grosse Achtung vor den Spendern, die sich uns gegenüber solidarisch zeigen.»

Otto Lötscher

Ammann von Plaffeien

Zahlen und Fakten

350 Gesuche für Projekte pro Jahr

Im letzten Jahr hat die Schweizer Patenschaft für Berggemeinden 23 Millionen Franken eingenommen, um Projekte von Berggemeinden finanziell zu unterstützen, wie Geschäftsleiterin Barbla Graf sagt. Jährlich bearbeitet die Patenschaft rund 350 Gesuche, die von Gemeinden und öffentlich-rechtlichen Körperschaften eingereicht werden. Geldgeber sind Gemeinden, Stiftungen, Private und Unternehmen. Anhand von verschiedenen Unterlagen wird ein objektives Bild der Finanzlage der Gesuchsteller, der Subventionsmöglichkeiten und der Unterstützungswürdigkeit der Projekte erarbeitet. Die ins Auge gefassten Projekte werden von Fachleuten des Vorstands und von unabhängigen Experten, die alle ehrenamtlich arbeiten, an Ort und Stelle geprüft. In den meisten Fällen leistet die Patenschaft keine Direkthilfe, sondern leitet die Dossiers an die Patengemeinden weiter. «Sie sagen uns, an welchen Investitionen sie interessiert sind, und wir vermitteln ihnen die Projekte.» Es gibt aber auch Fälle, in denen die Patenschaft bestimmte Beträge direkt auszahlt. «Meist sind das Gelder aus Erbschaften, Sammelaktionen oder von Sponsoren, die anonym bleiben wollen», erklärt Geschäftsleiterin Graf.

jp

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