Am 19. Januar hatte die Gemeindeversammlung von Val-de-Charmey im Rahmen der Budgetberatung einen Unterstützungsbeitrag von 250 000 Franken für die Seilbahnen von Charmey gesprochen. Damit wären das Überleben der Seilbahnen gesichert und eine Steuererhöhung nicht nötig (die FN berichteten).
Gegen diesen Entscheid sind am Dienstag aber vier Einsprachen beim Oberamt des Greyerzbezirks eingegangen. Gegenüber den FN bestätigte Oberamtmann Patrice Borcard diesen Schritt, den die Zeitung «Le Temps» am Dienstag angekündigt hatte. «Die Rekurse sind in ihrer Form identisch und stammen von vier Bürgern von Charmey», so Borcard.
Aktionäre in den Ausstand?
Inhaltlich geht es um die Ausstandspflicht. Kritisiert wird, dass der Vize-Syndic Etienne Genoud als Verwaltungsratspräsident der Bahnen nicht in den Ausstand treten musste. Er war bei der Versammlung explizit als Auskunftsperson ohne Stimmrecht zugelassen. Ausserdem kritisieren die Einsprecher, dass Aktionäre der Seilbahnen, inklusive mehrere Gemeinderäte, zugelassen waren. Syndic Yves Page sagte an der Versammlung auf eine entsprechende Intervention eines Bürgers, dass diese Frage vorgängig mit dem Oberamt abgesprochen worden war und dieses den Ausstand nicht als nötig erachtete. Sonst hätten 80 Prozent der Bürger in den Ausstand treten müssen.
Borcard bittet um Ausstand
Zur Behandlung des Rekurses hat Patrice Borcard den Freiburger Staatsrat gestern gebeten, in den Ausstand treten zu dürfen, wie der den Freiburger Nachrichten mitteilte. Der Staatsrat werde nächstens entscheiden, welcher Oberamtmann einspringt.
Die Gemeinde Charmey teilte gestern mit, dass sie zu den Rekursen vorläufig keine Stellung nimmt.
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