Meinungsbeitrag zur Abstimmung über die Mindestlohn-Initiative
Wer unsere lokalen und kleinen Unternehmen sterben sehen will, stimmt für den Mindestlohn! Mit dieser provokativen Zusammenfassung will ich meinen Leserbrief beginnen, denn es muss gesagt werden, dass genau diese Unternehmen, die unserer Nachbarn, unserer Dörfer, unserer Städte, einen hohen Preis zahlen müssen, wenn die Initiative am 18. Mai angenommen wird.
Wie kann man sich vorstellen, dass ein landwirtschaftlicher Betrieb seinen Angestellten einen Lohn von 22 Franken pro Stunde zahlt, wenn nicht mal der Landwirt selbst diesen Lohn verdient? Wie kann man glauben, wenn ein Angestellter in Genf und ein Angestellter in einem abgelegenen Ort in der Westschweiz den gleichen Lohn von 4000 Franken erhalten, sei das ein Zeichen der Gleichheit? Es mag sein, dass in unserer Zeit das Recht auf einen würdigen und akzeptablen Lohn einhergeht mit dem Wohlstand in unserer Gesellschaft und dass der Reichtum auf die eine oder andere Art umverteilt werden soll. Aber das Festschreiben eines Stundenlohns von 22 Franken in der Verfassung ist ganz bestimmt nicht die richtige Lösung. Lasst uns lieber dem regionalen Gewerbe helfen, weiter zu bestehen und uns so wirklich soziale und produktive Umstände für unsere Gesellschaft ermöglichen!