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Reich werden

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Beat Brülhart

 

L ieber reich und gesund als arm und krank», meinte einer und fand seinen Spruch oberlustig. Ob lustig oder nicht, es gibt kaum jemanden, der nicht träumt, einmal reich zu sein. Ob das lohnenswert und intelligent ist und Sinn macht, weiss ich nicht. Ich weiss nur, dass an Beerdigungen Kontostände, Aktienportfolios und Besitztümer nur äusserst selten eine Rolle spielen. Sicher ist, dass es kaum Menschen gibt, die sich zum Ziel setzen, arm zu werden. In Buchhandlungen boomt der Absatz mit Erfolgsbüchern und Rezepten zum reich werden. Meines Wissens hat noch kein Verlag ein Buch «10 Schritte zum Loser» herausgegeben. Der Markt funktioniert.

Aber, was ist denn «reich sein»? Immateriell sind hierzulande fast alle reich. Wer jeden Tag aufstehen kann, gesund ist, genug zu essen und zu trinken hat, ein Dach über dem Kopf hat; wer sich frei bewegen, sich frei äussern und sich sicher fühlen kann, verfügt bereits über ein hohes Mass an Reichtum. Die Mehrheit der Menschheit kennt das nicht. In unserer Gesellschaft zählt das aber nichts. Denn die definiert Reichtum und Erfolg ausschliesslich über das, was einer hat.

Aber wie viel muss man dann haben, um reich zu sein? Das scheint mir relativ zu sein. Ein hiesiger Sozialhilfeempfänger wird in Hungerland als Krösus angesehen. Für einen Ölscheich ist eine Million Dollar eine Bagatelle, reicht nicht einmal für die Portokasse. Bei uns ist man wahrscheinlich ab einer Million Barem aufwärts dabei, und man wird als betucht, geldig und potent angesehen. Es scheint, dass erst der Millionärsstatus jemanden vollwertig macht. Zumindest ist erst dann jemand wer, wenn er es «zu etwas gebracht» hat, was immer das auch ist. Entsprechend gross sind Neid, aber auch Respekt und Bewunderung der Nichtmillionäre für die Millionäre.

Dann stellt sich einem als Nächstes die Frage, wie man denn reich wird. Ein sicherer Weg dazu ist erben – sofern man in die richtige Familie hinein geboren wurde oder clever geheiratet hat. Es mit Arbeit zu versuchen ist hingegen völlig aussichtslos. Auch wenn uns ständig das Gegenteil eingetrichtert wird. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, wurde noch niemand mit seiner Hände Arbeit reich. Mit Cleverness, Risikobereitschaft, Unverfrorenheit, Spekulation, bis hin zu Skrupellosigkeit, Gaunerei und Gier geht es sehr wohl, aber nicht mit Arbeit.

Den richtigen Weg zum reich werden schlägt derjenige ein, der sein Geld via Zins und Zinseszins für sich arbeiten lässt. Das setzt voraus, dass er genügend ansparen kann (Für einen gewöhnlich Sterblichen mit Familie wohl eine Utopie). Wenn es ihm auch noch gelingt, andere für sich arbeiten zu lassen, ist er auf dem Königsweg zum reich werden. In diesem Punkt hat der alte Marx mit seinem Mehrwert richtig beobachtet, auch wenn seine Therapie total in die Hose ging. Unser System, genannt Kapitalismus, sieht nun mal nicht vor, dass Arbeitende reich werden. Erst wer arbeitsloses Einkommen generieren kann, hat Aussicht auf Reichtum. Es stimmt halt schon. Jeder kann reich werden – aber halt nicht alle.

Beat Brülhart wohnt in Düdingen. Er ist Unternehmensberater und Trainer für Führungskräfte sowie Referent am Schweizerischen Institut für Unternehmensschulung.

«Ein sicherer Weg dazu ist erben – sofern man in die richtige Familie hinein geboren wurde oder clever geheiratet hat.»

Gastkolumne

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