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Reitverein feierte seinen Hundertsten

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Ein ungewohnter Anblick in Avenches Plage am Samstagmorgen: Während sich auf dem Campingplatz ein Wohnwagen an den anderen reiht, parkieren gegenüber beim Reitplatz ungewohnt viele Autos mit Pferdeanhängern. Aus einem schaut ein Schimmel heraus, zwischen zwei Transportern grasen friedlich zwei Tiere. Nummernschilder aus der ganzen Schweiz sind zu sehen, die ehemaligen Kavalleristen, die Dragoner, sind etwa aus den Kantonen Zug, Aargau oder Baselland an den «Concours Murtensee» angereist, um ihr Championat auszutragen. Sie sind besondere Gäste am alljährlich stattfindenden Anlass. Schliesslich gibt es an diesem Wochenende etwas zu feiern: Das 100-Jahr-Jubiläum des Organisators, des Reitvereins Freiburgischer Seebezirk.

Mit Glitzerspray im Schweif

 Bereits auf dem Parkplatz ist die Aufregung etwas zu spüren. «Der Glitzerspray ist hier!» und «Hast Du die Kamera?», tönt es bei einem kleinen Unterstand auf dem Parkplatz durcheinander. Die Reiterinnen und das Team vom Tinkerhof Salvenach putzen die Pferde für das Showprogramm heraus, mit welchem sie bald aufwarten. Mit Glitzer im Schweif und hellgrünem Kopfschmuck sind die gutmütigen, klein gewachsenen Pferde aus Irland schnell bereit für die Bühne.

Der Reitplatz ist von Zuschauern gesäumt. Unter ihnen sind Mitglieder von Dragonervereinen in verschiedenen Uniformen. Auch der Murtner Stadtammann Christian Brechbühl ist unter den Gästen: Nach dem Showprogramm wird er sich in seiner Festrede an schöne Reiterlebnisse und an seinen Vater erinnern, der als Pfarrer an der Reiterweihnacht in Uniform auf dem Pferd sitzend predigte.

Doch zurück zum Showprogramm: Farbenfroh gescheckt sind die sechs Tinkerpferde, sicher sitzen die 12- bis 24-jährigen Reiterinnen im Sattel, präsentieren verschiedene Figuren. Sinn für Gleichgewicht zeigen Noemi Pidoux und Simone Johner, beide elf Jahre alt, auf Hengst «Winston» beim Voltigieren. Die quirligen Mädchen aus Muntelier haben ihr Talent für Akrobatik zum ersten Mal vor Publikum bewiesen, wie sie den Freiburger Nachrichten erzählen. Es habe Spass gemacht. «Einmal hat das Pferd gebockt, aber sonst war es nicht schwierig», so Simone fröhlich. Die akrobatischen Figuren kenne sie bereits vom Geräteturnen. Mit dem Voltigieren haben die beide erst vor kurzem begonnen.

Der Concours hat Tradition: Zum ersten Mal fand er 1945 statt, bis 1997 noch auf der Murtner Pantschau-Wiese am See. Rund 250 Reiter hatten sich dieses Jahr für die Wettbewerbe angemeldet, darunter auch die berittene Polizei. «Die Bilanz ist extrem positiv, auch dank des tollen Teams», sagte Vereins- und OK-Präsidentin Doris Ith gestern auf Anfrage. Trotz des schlechten Wetterberichts habe es wenig Absagen gegeben. Selbst am verregneten Sonntag seien die meisten gestartet, es habe schöne Ritte gegeben. Der erste Ritt sei sogar trocken erfolgt, so Ith. Leider konnte der Concours nicht ganz unfallfrei stattfinden: Es gab kleinere Blessuren und ein Dragoner wurde zur Kontrolle mit der Ambulanz ins Spital Aarberg gebracht. «Es ging ihm aber bald schon wieder so gut, dass er am Abend sogar wieder in Avenches mit uns essen konnte», freute sich Ith, die gestern das OK-Präsidium an Vorstandsmitglied Alessia Nussbaumer übergeben hatte.

 

Simone Johner und Noemi Pidoux, beide elf Jahre alt, zeigten beim Voltigieren Talent für Akrobatik. 

Zahlen und Fakten

Vom Kavallerie- zum Freizeitverein

Im März 1916 gründeten rund 30 Kavalleristen in Ried einen «Kavallerie-Reitverein» in der Wirtschaft Kreuz. «Der Schritt unserer Kavalleristen ist sehr zu begrüssen, denn der Verein bezweckt, die ausserordentliche Tätigkeit dieser schönen Waffe zu fördern, frischen Reitergeist und ächte Kameradschaft zu pflegen», schrieb der Murtenbieter damals. Gegründet wurde der Verein, um Reiter und Pferd diensttauglich und reittüchtig zu halten. Wegen der Haltung der Pferde wurden vor allem junge Landwirte als Dragoner rekrutiert. Mittlerweile hat sich das Profil des Vereins gewandelt: Aus dem militärsportlichen wurde ein ziviler Sport- und Freizeitverein. Nach der Aufnahme der ersten beiden weiblichen Mitglieder 1972 folgte später die Umbenennung in «Reitverein Freiburgischer Seebezirk». Ebenfalls 1972 wurden die Dragoner-Schwadronen der Schweiz aufgelöst, die letzte echte Kavallerie Europas.ea

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