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Rekrutierung bei den Feuerwehren: Überall werden jetzt neue Leute gesucht

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Autor: Marc Kipfer

Als Claudio Mignot kürzlich seine Stelle als Kommandant der Stützpunkt-Feuerwehr Murten antrat, erklärte er die Rekrutierung von neuem Personal zu einem seiner Ziele. «Es ist allgemein so, dass heute niemand mehr ohne weiteres in die Feuerwehr geht», sagte er damals im Interview (FN vom 8. September 2010). Nun naht für Mignot der erste Anlass, bei dem er den potenziellen Nachwuchs für die Feuerwehr motivieren kann. Am kommenden Montag stellt sich die Stützpunkt-Feuerwehr all jenen vor, die sich um 19.30 Uhr im Feuerwehrlokal einfinden.

Auch persönliche Gespräche

Die Feuerwehr hat den möglichen Nachwuchs im Oktober schriftlich eingeladen: Neuzuzüger in den neun beteiligten Seebezirk-Gemeinden haben einen Brief erhalten, alle jungen Erwachsenen ab 17 Jahren ebenfalls; Frauen und Männer gleichermassen, weil alle ab 20 Jahren dienstpflichtig sind.

Die Reaktionen auf die Einladung blieben bisher spärlich, doch vereinzelt hat es sie gegeben. «Nebst Abmeldungen gibt es auch welche, die sich dieses Jahr in die Feuerwehr einteilen lassen möchten. Andere können am Montag nicht vorbeikommen, sind aber interessiert. In solchen Fällen organisieren wir ohne weiteres ein persönliches Gespräch an einem anderen Tag», so Mignot.

Er hofft auf ein grosses Echo, doch Mignot weiss sehr gut, wie schwierig die Rekrutierung in den letzten Jahren geworden ist. Die Teilnahme an solchen Info-Abenden sei in den letzten Jahren «schlecht» gewesen. Zum geringen Interesse an der Feuerwehr komme eine höhere Fluktuation hinzu. «Wir verlieren oft gute Leute, vor allem weil heute berufsbedingt häufiger umgezogen wird», bedauert Mignot.

Grössere Anreize nötig?

Eine grosse Belastung durch den Beruf schliesse ansonsten ein Engagement bei den Feuerwehren in der Region Murten nicht aus, so der Kommandant. «Nicht alle müssen an 15 bis 20 Übungen im Jahr teilnehmen, es gibt auch weniger spezialisierte Funktionen in einer der Regio-Kompanien, in denen jährlich zirka fünf Übungen ausreichen.»

Auch bei den meisten anderen Feuerwehren ist der Herbst die traditionelle Rekrutierungszeit. Etwa in Gurmels, wo der Info-Anlass am 2. Dezember ansteht. Kommandant Daniel Tschanz macht sich keine Illusionen: «Wir haben Briefe an fast 50 Personen verschickt, davon werden sich erfahrungsgemäss etwa vier oder fünf melden», schätzt Tschanz – wobei manche jeweils ihre Zusage bereits vor dem Einkleidetermin wieder zurückzögen.

Im Moment ist der Personalbestand der Feuerwehr Gurmels zwar im Lot, doch dies dürfte sich schon bald ändern: «In etwa fünf bis sechs Jahren könnte es kriminell werden», wählt Tschanz deutliche Worte. Auf Neujahr hin schliessen Gurmels und Ulmiz ihre Feuerwehren zusammen. «Das ändert aber auch nichts, wenn wir in Zukunft die Leute nicht finden», sagt Tschanz. Für ihn kann das Problem nur mit finanziellen Anreizen gelöst werden. Und dies in doppelter Hinsicht: «Die Ersatzabgaben müssten höher sein, und die Besoldung der Übungen und Einsätze ebenfalls», findet Tschanz.

Kaum Feuerwehrfrauen

Bereits rekrutiert hat die Feuerwehr Kerzers-Fräschels. Sieben bis acht Dienstwillige werden zum Korps stossen. Kommandant Fredy Tschachtli ist im Moment mit der Personalsituation zufrieden.

Dies, obschon in seiner Feuerwehr ebenfalls ein chronischer Mangel herrscht: an Feuerwehrfrauen. In diesem Punkt teilen die Feuerwehren in Kerzers, Gurmels und Murten das gleiche Schicksal. «Ich weiss nicht, woran es liegt», sagt Fredy Tschachtli. Denn jedes Jahr schreibe man die neu dienstpflichtigen jungen Frauen an. Die Gemeinde informiere zudem am Neuzuzüger(innen)-Abend über die Feuerwehr. Dennoch zählt Tschachtlis Feuerwehr derzeit 83 Männer und nur fünf Frauen.

Gerade der weibliche Teil der Bevölkerung könnte also mithelfen, den zunehmenden Personalmangel in vielen Feuerwehren in Deutschfreiburg zu entschärfen.

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