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Rémi Bonnet – der Freigeist kann auch Teamsport

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Am Sonntag gewann Rémi Bonnet zusammen mit Martin Anthamatten und Werner Marti die legendäre Patrouille des Glaciers. Für den Freiburger Skitouren-Wettkämpfer wurde damit ein Traum wahr.

Rémi Bonnet zählt gleich in zwei Sportarten zur Weltspitze. Der 27-jährige Greyerzer ist im Skialpinismus und im Berglauf/Trailrunning eine der schillerndsten Figuren. Unter anderem ist er im Skialpinismus Weltmeister in seiner Paradedisziplin Vertical, in der es nur bergauf geht. In dieser Saison gewann Bonnet zudem die drei Vertical-Rennen im Weltcup und zudem zum ersten Mal auch eines in der Einzelwertung.

Am Sonntagmorgen kurz nach 9 Uhr konnte Bonnet nun seinen grossen Traum realisieren. Zusammen mit dem 37-jährigen Walliser Martin Anthamatten und dem 32-jährigen Berner Werner Marti gewann er als Nationalteam des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) die Patrouille des Glaciers, die über 57,5 Kilometer und 4386 positive Höhenmeter von Zermatt nach Verbier führt. Vor vier Jahren hatte das Trio den Triumph noch knapp verpasst und musste sich den Italienern Matteo Eydallin, Michele Boscacci und Davide Magnini – die in 5:35:27 Stunden einen neuen Streckenrekord aufgestellt hatten – geschlagen geben. Am Wochenende gelang den Schweizern nun die Revanche, und sie verwiesen die Titelverteidiger beim weltweit prestigeträchtigsten und härtesten Skitouren-Wettkampf bis hinauf zur Tête Blanche auf 3500 Metern auf den zweiten Platz.

Der ultimative Traum

«Es waren unglaubliche Emotionen. Als Junior gewann ich an der Patrouille des Glaciers den kleinen Parcours, das war ebenfalls schön. Aber als Schweizer das grosse Rennen zu gewinnen, ist der ultimative Traum», sagt Bonnet mit zwei Tagen Abstand im Gespräch mit den FN. Wegen der Corona-Pandemie musste er sich lange gedulden, ehe er an der alle zwei Jahre stattfindenden Patrouille des Glaciers den nächsten Anlauf zum Triumph nehmen konnte. «Das war eine lange Zeit. Natürlich gab es bis dahin andere Wettkämpfe, aber klar, wir wollten den Sieg schon 2020 holen. Dass die Patrouille damals aufgrund der Pandemie ausgefallen ist, war eine Enttäuschung. Wir sagten uns dann, dass wir uns noch besser vorbereiten werden.»

Rémi Bonnet mit seinen Teamkollegen Martin Anthamatten (M.) und Werner Marti.
Keystone

Am Wochenende war dann noch einmal etwas Geduld angesagt, weil der Start aufgrund der ungünstigen meteorologischen Verhältnisse abermals um 24 Stunden verschoben werden musste. «Das hat mich nicht gestört», erklärt Bonnet, «im Gegenteil, es hat mich noch mehr motiviert. Es war ein richtiger Entscheid, noch einen Tag zu warten, zumal ich lieber bei schönem Wetter laufe, als wenn es regnet.» Am Sonntagmorgen wollte die Schweizer Equipe beim Anstieg auf den Col de Riedmatten auf der Höhe von Arolla für die Differenz sorgen. Die Italiener hielten aber dagegen. Die Entscheidung fiel dann bei der Rosablanche. «Ich sah, dass sich Eydallin als Einziger nähern konnte. Dem italienischen Team fehlte der Zusammenhalt.» Ohne diese Einigkeit ist die Patrouille des Glaciers nicht zu gewinnen. «Du musst deinen Teamkollegen vertrauen können. Dann siehst du sofort, wenn es einem Kollegen nicht gut geht, und du kannst ihn unterstützen. Dabei hilft es, wenn man sich auch ausserhalb des Sports gut versteht.» Es zähle im Skialpinismus nicht nur die Leistung, sondern auch die menschliche Komponente – so wie es beim Schweizer Trio eben der Fall ist.

Erst seit zwei Jahren ein Coach

Deshalb war es für Bonnet umso wichtiger, die Patrouille des Glaciers beim letzten Start von Anthamatten gewinnen zu können. «Als ich als junger Sportler zur Nationalmannschaft gestossen bin, war Martin der Beste. Er hat mich sofort unter seine Fittiche genommen. Auch dank ihm habe ich es so weit gebracht. Es war mir ein Anliegen, dass er sich mit diesem Sieg verabschieden konnte.» Dementsprechend gross war die Erleichterung am Sonntag, als sie in der Siegerzeit von 6:35:56 Stunden in Verbier einlaufen konnten. Dass der Streckenrekord nie ein Thema war – wegen Schneemangels mussten rund 15 Kilometer der Strecke gelaufen werden – war für die Schweizer Equipe absolut sekundär.

Teilnehmer der Patrouille des Glaciers erklimmen die Rosablanche, mit 3191 Metern der höchste Punkt des Rennens zwischen Zermatt und Verbier.
Keystone

Dabei steht dieser ausgeprägte Teamgedanke ein Stück weit im Widerspruch zu Bonnets Charakter, denn der Freiburger gilt als Freigeist, der schon immer seinen ganz eigenen Weg gegangen ist. Erst seit gut zwei Jahren gibt ihm ein Coach bis zu zwei Trainingseinheiten pro Woche vor. Mehr aber nicht. «Ich habe mir meine Freiheiten bewahrt. Der Coach hat aber die gleiche Vision vom Sport wie ich und versteht mich. So kann er aus der Distanz bewerten, was ich brauche.» Zuweilen muss er den eifrigen Bonnet ein wenig bremsen. Der Ausdauersportler aus Charmey ist so gut wie jeden Tag in der Höhe anzutreffen. Seine Hausberge sind die Gastlosen, die er aus dem Effeff kennt. Das jährliche Trainingsvolumen beläuft sich auf eine halbe Million Höhenmeter, das entspricht rund 1400 Höhenmetern täglich. Damit gehört Bonnet zweifelsfrei zu den Trainingsfleissigsten seines Fachs. Auch nach seinem Sieg vom Sonntag gönnt sich Bonnet nur vier Tage Pause, ehe die Vorbereitung auf die Trailrunning-Saison beginnt.

Sierre–Zinal und Olympia

Ende Mai startet der Freiburger im Baskenland beim Berglauf Zegama–Aizkorri in die Sommersaison, den er 2018 bereits einmal gewinnen konnte. Es ist davon auszugehen, dass er an seine Leistungen auf den Ski anknüpfen wird und seine beste Saison der Karriere auch mit den Laufschuhen eine Fortsetzung finden wird. «Corona hat mich mehr motiviert als gestoppt. Natürlich profitiere ich auch in jedem neuen Jahr von zusätzlicher Erfahrung», sagt Bonnet. «Gerade was die Rennplanung betrifft, konnte ich einen grossen Schritt nach vorne machen.»

Die Ziele sind Bonnet trotz dem Erfolg bei der Patrouille des Glaciers jedenfalls nicht ausgegangen. «Sehr gerne würde ich einmal den Berglauf Sierre–Zinal gewinnen. Und im Skialpinismus habe ich ebenfalls noch Ziele, etwa den Gewinn des Gesamtweltcups oder auch den Weltmeistertitel im Einzel.» Und dann feiert der Skitouren-Wettkampf im Jahr 2026 in Mailand und Cortina ja auch noch seine Olympia-Premiere. Es ist davon auszugehen, dass dann mit Rémi Bonnet zu rechnen sein wird.

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